Hier ist Sommerurlaub möglich
Reisen ins Ausland
by Dominik LauckWer einen Sommerurlaub im Ausland plant, braucht Nerven. Denn nach wie vor sind viele Grenzen dicht, viele Hotels geschlossen. Doch das wird sich bald ändern. Ein Überblick über die Regelungen beliebter Urlaubsländer der Deutschen.
Ab dem 15. Juni will die Bundesregierung die derzeit geltende weltweite Reisewarnung für Touristen aufheben - zumindest für 31 europäische Staaten. Neben den 26 anderen EU-Ländern gehören Großbritannien sowie die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums dazu, also Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Ein Sommerurlaub im Ausland wird wieder möglich, doch es gibt in vielen Reiseländern noch Beschränkungen.
Italien
In Italien gilt derzeit eine Notfallverordnung, die Touristen die Einreise noch verbietet. Ab 3. Juni will das Land die Grenzen für Urlauber aus dem Schengen-Raum wieder öffnen. Allerdings gibt es noch kein generelles Startdatum für Hotelöffnungen.
Museen, Bars und Restaurants dürfen dieser Tage schon wieder Gäste empfangen, Schwimmbäder und Sportanlagen sollen Mitte Juni folgen. Überall sollen Abstandsregeln gelten, Sonnenschirme am Strand weit genug voneinander weg stehen. Auch Reisen zwischen den italienischen Regionen sollen ab Mitte Juni wieder erlaubt sein.
Die beliebte Urlaubsregion Südtirol erlaubt bereits wieder den Betrieb von Hotels und Ferienwohnungen. Eine Einreise ist über Österreich möglich. Denn die Alpenrepublik, die eigentlich bis zum 15. Juni ihre Grenzen noch geschlossen hält, lässt Touristen zum Brenner durch, wenn sie Tirol ohne Aufenthalt durchqueren und belegen können, dass sie nach Italien reisen - etwa durch eine Hotelbuchung.
Österreich
Die deutsch-österreichische Grenze soll am 15. Juni wieder geöffnet werden. In Österreich sind die Restaurants schon offen, Hotels, Beherbergungsbetriebe und Museen folgen am Freitag. Einschränkungen sind gering, innerhalb einer Gästegruppe wird kein Sicherheitsabstand gefordert, auch Buffets und der Besuch des hoteleigenen Wellnessbereichs soll möglich sein.
Zudem dürfen sämtliche Freizeiteinrichtungen wieder öffnen und auch Kulturveranstaltungen sind wieder erlaubt - das Gästelimit wird in den kommenden Wochen stetig angehoben. Daher haben sich auch die Salzburger Festspiele dazu entschlossen, im Jubiläumsjahr Vorstellungen zu zeigen - wenn auch deutlich weniger als ursprünglich geplant.
Spanien
Das Einreiseverbot für ausländische Touristen wird zum 1. Juli aufgehoben, ebenso wie die noch geltende Quarantäne-Vorschrift. Unter welchen Bedingungen Touristen dann wieder Urlaub in Spanien machen können, ist noch unklar.
Mallorca und andere Urlaubsinseln hoffen, vielleicht doch schon ein wenig früher eine beschränkte Zahl von in- und ausländischen Besuchern empfangen zu dürfen. Entsprechende Pläne werden derzeit mit der Regierung in Madrid diskutiert.
Frankreich
Frankreich öffnet die Grenze ab 15. Juni wieder ohne Einschränkungen für Reisende aus Deutschland. Aber die Lage im Land ist noch unklar: Zu Hotels und Campingplätzen gibt es noch keine Entscheidung aus Paris, die Regierung will Ende dieser Woche einen Ausblick geben.
Es ist geplant, bis Ende Juni einen Großteil der Touristenziele wieder zu öffnen. An den ersten Strände kann man sich bereits in die Sonne legen, es gibt jedoch regional unterschiedliche Regelungen. Große Museen wie der Louvre in Paris hoffen, Mitte Juli wieder aufmachen zu können. Kleinere Museen dürfen schon wieder Besucher empfangen. Cafés und Restaurants dürfen ab dem 2. Juni in den Regionen wieder öffnen, in denen das Coronavirus weniger verbreitet ist. In Paris dürfte das aber nicht der Fall sein.
Niederlande
Einreisebeschränkungen für Deutsche gab es in den Niederlanden auch in der Corona-Krise nie. Ab dem 1. Juli stehen Campingplätze und Ferienparks Urlaubern wieder ohne Einschränkungen offen - vorher schon unter bestimmten Hygieneauflagen. Bereits ab 1. Juni dürfen Restaurants und Cafés zumindest wieder wenige Gäste empfangen, außerdem dürfen Museen und Theater wieder öffnen.
Belgien
Belgien kontrolliert nach wie vor seine Grenzen. Alle nicht zwingend notwendigen Einreisen in das Land sind verboten. Die Maßnahmen gelten noch bis zum 8. Juni. Gelockert werden sollen sie nur in Absprache mit dem jeweiligen Nachbarland und, wenn die Virus-Situation auf beiden Seiten der Grenze vergleichbar ist.
Griechenland
Die griechische Regierung plant, am 1. Juli wieder ausländische Touristen ins Land zu lassen, Deutsche dürfen wahrscheinlich schon ab 15. Juni hinein: "Wir glauben, wollen und hoffen es", sagte der griechische Tourismusminister - die Entscheidung soll noch diese Woche bekannt gegeben werden. Sehenswürdigkeiten wie die Athener Akropolis und zahlreiche Strände sind bereits wieder geöffnet, Ende Juni sollen Inländern auch Hotels und Ferienwohnungen wieder offen stehen.
Der reguläre Fährverkehr zu den Inseln wurde bereits wieder aufgenommen, allerdings mit begrenzter Passagierzahl - um den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand wahren können. Auch Restaurants und Bars dürfen wieder öffnen - auch mit entsprechendem Mindestabstand.
Ab 15. Juni soll es wieder internationale Linienflüge zum Flughafen Athen geben, ab 1. Juli dann auch Flüge aus dem Ausland zu den griechischen Inseln und anderen Ferienregionen Griechenlands. Dabei sollen stichprobenartig Corona-Kontrollen nach der Landung durchgeführt werden.
Dänemark
Dänemark hält seine Grenze noch geschlossen, wenngleich die Regierung plant, bald deutsche Touristen etwa mit einem Mietvertrag für ein Ferienhaus oder einer Hotelreservierung einreisen zu lassen. Bis Anfang Juni soll über weitere Schritte entschieden werden.
Großbritannien
Großbritannien gehört zwar zu den 31 Staaten, für die Deutschland die Reisewarnung aufheben möchte. Allerdings führt das Land ab dem 8. Juni eine verpflichtende 14-tägige Quarantäne für nahezu alle Reisende aus dem Ausland ein.
Schweiz
Die Grenzen zur Schweiz sollen am 15. Juni wieder geöffnet werden. Viele Hotels waren ohnehin die ganze Zeit nicht geschlossen. Sie dürfen Wellness anbieten, aber in Schwimmbad, Sauna und Dampfbad gilt: Eine Person pro vier Quadratmeter Fläche.
Geschäfte sind auch wieder auf, ebenso Restaurants - dort sind jedoch nur vier Gäste am Tisch erlaubt, außerdem muss zwischen den Tischen Abstand gehalten werden. Veranstaltungen wie das große Festival der klassischen Musik in Luzern und das Jazz-Festival in Montreux finden in diesem Jahr nicht statt.
Portugal
Derzeit herrschen keine Einreisebeschränkungen für deutsche Staatsbürger an Flughäfen auf dem portugiesischen Festland, jedoch für Madeira und die Azoren. Dort ist eine 14-tägige Hotelquarantäne vorgeschrieben. Das Land will sich schrittweise wieder für ausländischen Tourismus öffnen. Es wird erwartet, dass Mitte Juli die meisten Hotels wieder öffnen dürfen.
Kroatien
Seit 9. Mai dürfen Ausländer, die eine Unterkunftsbuchung vorweisen können, ohne Corona-Test und ohne Quarantäne-Auflagen einreisen. Dasselbe gilt für Ausländer, die geschäftlich unterwegs sind, zu einem Begräbnis reisen oder eine Immobilie oder ein Boot in Kroatien besitzen. Die Behörden arbeiten noch an neuen Regeln, die große Menschenansammlungen an den Stränden verhindern sollen.
Slowenien
Auch Slowenien lässt seit dem 26. Mai EU-Bürger mit einer Buchungsbestätigung ohne Corona-Tests und Quarantäne-Auflagen einreisen. Auch Geschäftsreisende und Immobilienbesitzer aus der EU sind willkommen. Darüber hinaus können Europäer im Transit durch das kleine Land reisen - etwa deutsche Urlauber, die mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren wollen.
Hotels mit weniger als 30 Zimmern sind wieder geöffnet, größere Bettenburgen jedoch nicht - da gibt es auch noch keine Entscheidung. Für den Strandbetrieb gelten noch Einschränkungen: Man darf zwar schwimmen und surfen, nicht aber am Strand in der Sonne liegen.
Tschechien
Einen festen Fahrplan für die Wiederbelebung des Tourismusgeschäfts gibt es noch nicht, aber es laufen intensive Verhandlungen mit den Nachbarstaaten. Ministerpräsident Andrej Babis will die Grenzen zu Deutschland Mitte Juni öffnen.
Bulgarien
Die Sommersaison für ausländische Touristen soll im Juni oder spätestens am 1. Juli beginnen. Die Hotels nehmen bereits heimische Touristen auf. Seit dem 22. Mai ist EU-Staatsangehörigen die Einreise wieder gestattet - allerdings sind dabei Temperaturmessungen und 14-tägige Quarantäne verpflichtend.
Island
Island will seine Beschränkungen für internationale Reisende bis zum 15. Juni lockern. Bislang muss jeder für zwei Wochen in Quarantäne. Die isländische Regierung plant, die Quarantäne künftig durch Corona-Tests zu ersetzen. Ein Entschluss dazu soll noch in dieser Woche fallen. Geplant ist zudem, dass Touristen eine Tracing-App herunterladen und gebrauchen müssen, mit der Infektionsketten besser verfolgt werden können.
Türkei
Die Türkei hofft ab Mitte Juni wieder auf Touristen und bereitet Flughäfen, Strände und Hotels entsprechend vor. Die Regierung in Ankara erwartet zwar, dass die Bundesregierung ihre weltweite Reisewarnung noch vor den Sommerferien auch für die Türkei aufhebt, aber ein solcher Schritt ist noch nicht angekündigt. Außenminister Heiko Maas äußerte sich jüngst jedoch zurückhaltend nach Beratungen mit seinem türkischen Amtskollegen: "Wir wünschen uns, dass auch die Türkei bald wieder ein Zielland für deutsche und europäische Touristen werden kann. Dies müssen wir jedoch zu gegebener Zeit und nach strikten Gesundheitskriterien bewerten."
Ägypten
Für Urlauber aus dem Ausland sind die Grenzen nach wie vor dicht. Noch ist unklar, wann an Ferienorten wie Hurghada und Scharm el Scheich wieder Normalität einkehrt. Hotels dürfen für einheimische Urlauber bei 25 Prozent Belegung inzwischen aber wieder öffnen und ab 1. Juni bei 50 Prozent Belegung.
USA
Seit Mitte März gilt ein Einreiseverbot für Ausländer aus Europa in die USA. Ein Ende des Verbots ist derzeit nicht absehbar.