Medion MD 19510: Smarter Saugroboter mit Wischfunktion

MD 19510 im Test: Medion-Sauger kann jetzt auch durchwischen

Nicht bei Aldi um die Ecke, aber online gibt es den neuen Medion-Saugroboter MD 19510. Und der kann nicht nur saugen, sondern auch wischen! Der Praxis-Test bei COMPUTER BILD.

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Mit dem MD 19510 bietet Medion sein erstes Kombi-Gerät, das zugleich saugen und wischen kann. Wie gut das klappt, klärt COMPUTER BILD in diesem Praxis-Test.

Testfazit: Das müssen Sie wissen

Mit dem MD 19510 bietet Medion ein gründlich putzendes Einsteigergerät. Dank schlauer Sensoren zieht es geduldig seine Bahnen, verzichtet aber auf smarte Lasernavigation, App- und Alexa-Steuerung. Eine Wischfunktion ist an Bord, sie putzt jedoch zu zaghaft beziehungsweise kann den Teppichboden unter Wasser setzen. Dafür kostet Medions erster Saug-Wisch-Roboter nur halb so viel wie teurere Konkurrenten und kommt mit reichlich Zubehör wie Infrarotlichtschranke und Fernbedienung.

ProKontra
+ Relativ günstig
+ Fernbedienung inklusive
+ Saugt gründlich
- Keine App-Anbindung
- Wischfunktion etwas lieblos
- Keine Sprachsteuerung
- Braucht für Putztour recht lange
Einschätzung der Redaktion
befriedigend

Wer einen Saugroboter ins Smarthome einziehen lassen will, greift generell tief in die Tasche: Gern kosten die cleveren Helfer 400 Euro oder mehr. Der deutsche Hersteller Medion hingegen möchte smartes Putzen für den kleinen Geldbeutel bieten. Der neue Medion MD 19510 kann – anders als seine Vorgänger, die ebenfalls bei Aldi über den Tresen gingen – nicht nur saugen, sondern auch wischen. Das ist jedoch nicht ungefährlich! Die Details zu Medions erster Saug-Wisch-Kombination verrät COMPUTER BILD im Praxis-Test.

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Medion MD 19510: Das steckt drin

Mit dem Medion MD 19500 gelang dem Unternehmen zuletzt ein echter Preisbrecher, der smartes Putzen vor allem Aldi-Kunden schmackhaft machte: Das Gerät kostete beim Discounter 111 Euro – und ist jetzt online für 130 Euro zu haben. Der neue Medion MD 19510 kostet ein paar Euro mehr, dafür verspricht der Hersteller zusätzlich eine Wischmopp-Funktion und "intelligente Navigation": Dank schlauer Sensoren und verbesserter Technik will der Saugroboter stets wissen, wo es langgeht, die Räume systematisch Bahn für Bahn abfahren und nach dem Putzmarathon zurück zur Ladestation finden. Das 2 Kilo schwere Modell misst 30 Zentimeter im Durchmesser und ist gerade einmal 8 Zentimeter hoch, passt also unter viele Betten, Sofas und Kommoden. Auch im ersten Stockwerk setzen Sie den Helfer getrost ein: Ein Absturzsensor bewahrt ihn davor, über die Treppe ins Erdgeschoss zu purzeln.

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Nicht ohne anzuecken: Trotz schlauer Sensoren erscheint Medions neuer Saug- und Wischroboter oft leicht planlos.

Medion-Sauger im Praxis-Test: Schnell startklar

Der etwas klapprig wirkende Sauger kommt ohne App-Anbindung. Um den MD 19510 zu starten und steuern, braucht es kein Handy oder Tablet: Medion legt eine Fernbedienung bei – und per Knopfdruck geht es los. Wer will, erstellt mit dem Controller einen Putzplan und schickt den MD 19510 beispielsweise jeden Tag um 12 Uhr automatisch auf Reinigungstour. Das hat aber Nachteile: Ohne App gibt es keine virtuelle Karte, an der sich das Gerät bei der nächsten Runde orientiert. Dadurch wiederum lassen sich keine Räume definieren oder bestimmte Bereiche auf der Karte markieren, die von der Reinigung verschont bleiben. Hier springt allerdings die mitgelieferte, batteriebetriebene Lichtschranke ein: Der ungefähr faustgroße Sender erstellt per Infrarot eine virtuelle Wand, damit der Sauger nicht etwa ins Schlafzimmer oder in die Spielecke im Kinderzimmer rollt. Ein Fernzugriff per WLAN oder Sprachsteuerung per Amazon Alexa oder Google Assistant fällt jedoch flach.

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Medion MD 19510 im Test: Saugt ordentlich

Das Reinigungsergebnis im Test konnte sich sehen lassen: Der Medion-Sauger putzte auf Teppich, Fliesen und Parkett gründlich, auch wenn seine Wege den Testern nicht immer einleuchteten. Wo teure Topgeräte von Eufy, Ecovacs & Co. zuerst Kanten sowie Ecken der Räume abarbeiten und sich dann Bahn für Bahn auf die großen Flächen stürzen, drehte der MD 19510 so manche Ehrenrunde oder machte gleich mehrere Ausflüge unter die Kommode. Trotz seiner planlos wirkenden Touren reinigte der runde Helfer im Test den Großteil des Bodens – nur kostete das viel Zeit: Erst nach knapp 90 Minuten Arbeit kehrte der MD 19510 selbstständig zur Ladestation zurück. Auch das 'Parken' erledigte das Gerät nicht ohne Umwege. Damit brauchte der Sauger fürs Reinigen der 60 Quadratmeter großen, leicht verwinkelten Testwohnung etwa dreimal so lange wie die Konkurrenz oder der hauseigene Medion MD 18861 mit Lasernavigation. Gerade rechtzeitig, bevor der Akku des MD 19510 schlapp machte! Der hält laut Hersteller 90 Minuten durch, im Test waren oft ein paar Minuten mehr drin. Fürs Aufladen des leeren Akkus war 4,5 Stunden Putzstreik angesagt.

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In Putzpausen dockt der Aldi-Sauger an die mitgelieferte Ladestation an und lädt dort auf. Die Fernbedienung startet die nächste Reinigung – Knopfdruck genügt!

Medion-Roboter im Praxis-Test: Recht ruppig

Der MD 19510 putzt nicht zimperlich: Trotz Sensoren knallte er im Test regelmäßig gegen Tischbeine, Schränke und Blumentöpfe. Dann kommt der vorn angebrachte Aufprallschutz zum Einsatz, der allzu harte Zusammenstöße abfedert. Mit flacheren Gegenständen auf dem Boden kam der Medion-Sauger weniger gut klar: Ein herumliegendes Stromkabel etwa schleppte er einige Meter hinter sich her, bevor er sich darin verfing und die Arbeit verweigerte. Hier gilt wie bei allen Putzrobotern: vor dem unbeaufsichtigten Saugen jegliche Fallen und Hindernisse beseitigen! Die Reinigungshilfe verzichtet auf eine mittig platzierte Bürstwalze an der Unterseite, wie sie beispielsweise der saugstarke Dyson 360 Heurist mitbringt. Zwei rotierende Seitenbürsten schubsen Staub und Krümel zu einem Schlitz, der den Schmutz aufsaugt und in die Plastikbox im Gerät befördert. Die ist mit 0,3 Liter Fassungsvermögen knapp bemessen, aber dafür fix entleert und leicht gereinigt. Mit einer Lautstärke von ungefähr 68 Dezibel dröhnte der Medion-Sauger in etwa so laut wie ein Geschirrspüler – der Lärmpegel hält sich also in Grenzen. Trotzdem: nebenbei fernsehen? Schwierig.

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Zum Wischen muss die Staubbox raus, der gefüllte Wasserbehälter rein und die Wischmatte an die Unterseite ran.

Medion MD 19510 im Test: Wischt zu zaghaft

Wer feucht wischen lassen will, tauscht die Staubbox gegen einen baugleichen Wasserbehälter und packt unten per Klettband eine Wischmatte dran. Die Wassermenge, die das Gerät ausgibt, lässt sich nicht regulieren – das sorgt gern für leichte Schlieren auf dem Parkettholz. Auf den Waschlappen übt der Sauger wenig Druck aus, sodass er den Boden nicht fest schrubbt, sondern allenfalls sanft streichelt; festgetrocknete Flecken entfernt das nicht. Und: Während teure Wischsauger die Teppiche automatisch erkennen und diese beim Wischen aussparen oder in der App als "No Mop"-Zone (wörtlich: "nicht wischen") markieren lassen, putzt der Medion unbeirrt drüber! Das freut den hochwertigen Flokatiteppich wenig. Auch eine Wasserkontrolle fehlt. Feucht durchwischen mit leerem Tank? Schwierig.

Medion MD 19510: Testfazit, Preis und Ausstattung

Mit dem MD 19510 bietet Medion ein gründlich saugendes Einsteigergerät für 200 Euro. Dank schlauer Sensoren zieht es geduldig seine Bahnen, verzichtet aber auf smarte Lasernavigation, App- und Alexa-Steuerung. Eine Wischfunktion ist an Bord, die putzt jedoch zu zaghaft – und kann den (eventuell kostbaren) Teppichboden unter Wasser setzen! Dafür kostet Medions erster Saug-Wisch-Roboter nur halb so viel wie teurere Konkurrenten und kommt mit reichlich Zubehör: Ladestation, Infrarotlichtschranke, zwei Ersatzbürsten, Reinigungspinsel und Fernbedienung. Anders als zahlreiche sonstige Medion-Modelle ist er nicht bei Aldi, sondern ausschließlich im Medion-Online-Shop zu haben.