Nordrhein-Westfalen

Flüchtiger Straftäter hielt Mutter Messer an Hals

Im Fall der tödlichen Schüsse auf einen ausgebrochenen Psychiatriepatienten hat die Polizei neue Details bekannt gegeben. Demnach bedrohte der Mann eine Frau auf einem Spielplatz mit einem Messer.

https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/b70a5464-219b-43d5-8056-2218e8e362a9_w948_r1.77_fpx42_fpy63.jpg
Psychiatrische Klinik in Bedburg-Hau
Markus van Offern (mvo)/ imago images/Markus van Offern

Bei den tödlichen Schüssen auf einen geflohenen Psychiatriepatienten in Aachen hat der 37-Jährige nach Angaben der Staatsanwaltschaft einer Geisel ein Messer an den Hals gehalten. Der Mann habe auf einem belebten Spielplatz am Dienstagabend eine Mutter von hinten mit dem Messer bedroht, sagte Sprecherin Katja Schlenkermann-Pitts.

Der 37-Jährige und ein weiterer als gewaltbereit geltender Mann hatten der Polizei zufolge am Montagabend im etwa 150 Kilometer entfernten Bedburg-Hau - ebenfalls in Nordrhein-Westfalen - einen Pfleger mit einem Messer bedroht und ihn gezwungen, die Außentür unter einem Vorwand öffnen zu lassen. Dann sollen sie im Auto des Pflegers nach Aachen geflüchtet sein.

Schusswaffengebrauch angedroht

Auf dem Spielplatz hätten die Polizisten den 37-Jährigen mit vorgehaltenen Waffen mehrfach aufgefordert, von der Frau abzulassen und auch den Schusswaffengebrauch angedroht, sagte Oberstaatsanwältin Schlenkermann-Pitts.

Als der Mann dem nicht nachkam, hätten zwei Polizisten je einen Schuss abgegeben. Der Straftäter sei von beiden Kugeln getroffen worden. Welche tödlich war, sei noch nicht klar. "Der 37 Jahre alte Mann ist in Folge der Schussverletzungen gestorben", sagte Schlenkermann-Pitts. Die Polizei hatte sein Alter am Dienstag noch mit 38 Jahren angegeben.

Der zweite ausgebrochene Patient im Alter von 43 Jahren habe sich dann problemlos festnehmen lassen. Gegen die Beamten werde nicht weiter ermittelt, da sie "in einer klaren Nothilfelage" gehandelt hätten. Die Beamten hätten davon ausgehen müssen, dass der 37-Jährige der Frau etwas antue.

Icon: Der Spiegel
kko/dpa