Grüne fordern nach Amnesty-Bericht Schutz von Kinderrechten in Bürgerkriegsland Nigeria ein

Ernst-Dziedzic: Internationale Staatengemeinschaft, Europäische Union und Österreich müssen ihre Hebel zu ziviler Konfliktlösung und Traumabewältigung nutzen

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Wien (OTS) - „Wer bei Menschenrechten Feuer mit Feuer bekämpft, erntet einen Großbrand“, sagt Ewa Ernst-Dziedzic, außenpolitische Sprecherin der Grünen angesichts alarmierender Berichte von Amnesty International aus Nigeria. Demnach fallen in dem Bürgerkriegsland unzählige Kinder nicht nur der Terrormiliz Boko Haram zum Opfer, sondern auch jener Institution, die sie eigentlich schützen sollte - der nigerianischen Armee. Diese sei laut Amnesty International für zahlreiche Verschleppungen, willkürliche Inhaftierungen, Folter und sexuellen Missbrauch verantwortlich. Es drohe die Entstehung einer „verlorenen Generation“, sollten sich die Menschenrechtsverletzung weiter fortsetzen.

„Der weltweite Schutz von Kinderrechten ist ein zentraler Bestandteil sowohl der europäischen als auch österreichischen Außenpolitik. Wir haben auf beiden Ebenen Möglichkeiten, Nigeria bei der Verbesserung der Menschenrechtssituation im eigenen Land unter die Arme zu greifen. Wir sollten diese schleunigst wahrnehmen“, sagt Ernst-Dzidezic und nennt als Beispiel die Evaluierung des EU-finanzierten und von Amnesty International bemängelten Resozialisierungsprogrammes „Safe Corridor“. Des weiteren verfüge die Union über eine Reihe von Hebeln in der zivilen Konfliktlösung, um die Bemühungen für Stabilität und Sicherheit im Land und in der Region zu unterstützen: „Oberste Priorität hat die Hilfe für traumatisierte Kinder. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine ganze Generation ins Elend abrutscht“, so Ernst-Dziedzic. Für die geplante EU-Afrika Partnerschaft fordert die außenpolitische Sprecherin, dass diese einen starken Menschenrechtsdialog mit dem EU-Sonderbeauftragen für Menschenrechte beinhalten müsse.

Was die aktuellen Vorwürfe betreffe, könne Österreich seine Mitgliedschaft sowie seinen Vorsitz im UN-Menschenrechtsrat aktiv nützen, um Nigeria zur Rechenschaft zu ziehen. „Es ist widersinnig, wenn sich ein Staat auf die Ebene einer Terrormiliz begibt und Kinder zu Geiseln des Krieges macht“, meint Ernst-Dziedzic. Minderjährige, die aus dem Bürgerkriegsgebiet flüchten, bräuchten von staatlicher Seite vor allem eines: Schutz vor Gewalt und Bildung. Hier kann und muss die internationale Hilfe ansetzen. Dafür will sich die Vizeklubchefin der Grünen innerhalb der Koalition stark machen.

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