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Bayer Leverkusen ging gegen den VfL Wolfsburg unter

Bayer rätselt nach überraschender Bruchlandung

Lukas Hradecky war bewusst, dass es irgendwann wieder so weit sein würde - doch das Wie brachte den Finnen gewaltig auf die Palme: "Die Art und Weise hat mich überrascht", sagte der Schlussmann von Bayer Leverkusen nach dem desolaten 1:4 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg angesäuert: "Das war heute inakzeptabel. Wir müssen gucken, dass es nur bei einem Ausrutscher bleibt."

Nach der bis dahin besten Rückrunde der Vereinsgeschichte verschenkte die Werkself ihre glänzende Ausgangsposition im Rennen um die Champions League leichtfertig, Hradecky machte dafür vor allem ein mentales Problem aus. "Vielleicht war die Selbstverständlichkeit heute zu groß, die Leistung war nicht gut", sagte der Torhüter: "Natürlich bist du voll Selbstvertrauen und glaubst selber, dass es einfach weitergeht. Die Qualität ist da, nur die mentale Seite war nicht ganz top."

Dabei hatte die Werkself im Jahr 2020 bislang nahezu in Perfektion bewiesen, dass sie ihre immense Qualität gepaart mit einer beeindruckenden Mentalität konstant auf den Platz bringen kann. 115 Tage und insgesamt zwölf Pflichtspiele waren die Rheinländer ohne Niederlage geblieben, 13 von 15 Spielen wurden im neuen Kalenderjahr gewonnen. Doch diesem Höhenflug folgte nun die schmerzhafte und vollkommen überraschende Bruchlandung.

"Wolfsburg war viel besser als wir. Es geht auch in der Höhe in Ordnung", sagte Bayer-Coach Peter Bosz, für dessen Team Julian Baumgartlinger (85.) nur noch Ergebniskosmetik betreiben konnte: "Es war in allen Bereichen schlecht." Tatsächlich offenbarte Leverkusen in nahezu allen Mannschaftsteilen erhebliche Mängel, Torhüter Hradecky verhinderte mit mehreren Glanzparaden noch weitere Treffer als die von Marin Pongracic (43., 75.), Maximilian Arnold (65.) und Renato Steffen (68.).

Havertz und Co. finden keine Lösungen

Die hochgelobte Turbooffensive um den zuletzt bärenstarken Shootingstar Kai Havertz fand gegen die körperlich robuste VfL-Defensive nahezu keine Lösungen, stattdessen lud man die Niedersachsen mit teils haarsträubenden Fehlpässen immer wieder zu Kontern ein. Zudem leistete sich die Defensive ungewohnte Schwächen bei Standards. Nach dem eigentlich gelungenen Restart mit zwei überzeugenden Siegen sah Bosz die Ursachen dafür in einer Kombination aus kurzer Vorbereitungszeit und dicht getaktetem Auftaktprogramm.

"Ich will absolut keine Ausrede haben", sagte der Niederländer: "Auch wenn wir nur zwei Tage Ruhe haben, können wir das besser als heute. Aber man hat heute gesehen, dass wir nicht frisch waren." Auch jetzt hat die Werkself wieder nur zwei Tage zur Erholung, nach dem Abrutschen auf Europa-League-Rang fünf können sich die Rheinländer am Freitag beim SC Freiburg allerdings keinen weiteren Ausrutscher erlauben.

"Wir müssen jetzt den Kopf klarmachen", appellierte Hradecky deshalb eindringlich: "Wir haben noch viele Spiele vor uns. Ich bin mir sicher, dass wir diese schlimme Niederlage korrigieren werden."