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Bild: dpa/Andrea Warnecke
Verlängertes Wochenende

Wo es über Pfingsten auf den Autobahnen voll wird

Endlich mal wieder raus: Pünktlich vor dem langen Pfingstwochenende kamen weitere Corona-Lockerungen. Bei angesagtem schönem Wetter werden viele die Gelegenheit für einen Kurzurlaub nutzen. Wer das Auto nimmt, sollte Zeit einplanen. Es wird voll auf den Straßen.  

Das lange Pfingstwochenende steht vor der Tür, die Reiseeinschränkungen sind weitgehend gelockert, Hotels und Feriendomizile haben wieder geöffnet. Was liegt da näher, als sich endlich mal wieder ein paar Tage Auszeit von Zuhause zu gönnen. Da Flüge ins Ausland häufig nicht erwünscht oder möglich sind, wird das Auto für viele zum Mittel der Wahl, um ins Umland, ans Meer, in die Berge oder einfach zu Freunden und Verwandte zu fahren. Doch wer über Pfingsten verreist, sollte Zeit einplanen. Experten des ADAC erwarten Staus und volle Autobahnen.

Besonders am Freitagnachmittag und am frühen Abend sowie Samstagvormittag und Montagnachmittag könnte sich laut ADAC der Verkehr auf Deutschlands Autobahnen stauen [aktuelle Stauprognose auf adac.de]. Bei schönem Wetter sind am Samstag und Sonntag auf den Ausfallstraßen der Städte in die Naherholungsgebiete Verzögerungen durch Ausflügler vorprogrammiert.  

Zudem müssen Autofahrer, so der ADAC, auch über Pfingsten mit Schwerverkehr rechnen: Denn das sonst übliche Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen ist im Zuge der Corona-Krise bis auf Weiteres ausgesetzt. Außerdem beginnen in Bayern und Baden-Württemberg zweiwöchige Ferien. In Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist der Dienstag, 2. Juni, noch schulfrei.

Auf diesen Strecken ist Staugefahr

Besonders voll dürfte es laut ADAC in den Großräumen Hamburg, Berlin, Köln und München, an den Fernstraßen zu Nord- und Ostsee sowie auf den in Richtung der Alpen führenden Autobahnen werden.

- Großräume Hamburg, Berlin, Köln, München

- Fernstraßen zur Nord- und Ostsee

- A1 Hamburg - Bremen - Dortmund - Köln  

- A2 Oberhausen - Dortmund - Hannover - Berlin

- A3 Oberhausen - Frankfurt - Würzburg - Nürnberg - Passau  

- A4 Kirchheimer Dreieck - Erfurt - Dresden  

- A5 Hattenbacher Dreieck - Frankfurt - Karlsruhe - Basel  

- A6 Kaiserslautern - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg

- A7 Hamburg - Flensburg  

- A7 Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte  

- A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg  

- A9 Berlin - Halle/Leipzig - Nürnberg - München

- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen  

- A81 Stuttgart - Singen - A93 Inntaldreieck - Kufstein

- A95/B 2 München - Garmisch-Partenkirchen

Zusätzliche Züge in Richtung Norden

Wer Staus aus dem Weg gehen will, sollte einfach die Bahn nehmen, denn auch auf den Schienen ist seit den Lockerungen wieder mehr los. Auf besonders gefragten Städteverbindungen wie etwa von Berlin ins Ruhrgebiet sowie von dort weiter in den Süden Deutschlands fahren wieder ICE-Doppelzüge. Ab Freitag steuert die Bahn bundesweit wieder touristische Ziele an, etwa den Spreewald, die Ostseeküste, Sylt, Oberstdorf oder Berchtesgaden. Ab Juni sind alle Nachbarländer wieder im Fernverkehr erreichbar.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) setzt am Pfingstwochenende außerdem zusätzliche Züge Richtung Mecklenburg-Vorpommern ein. Weil man mit mehr Fahrgästen rechne und außerdem Baustellen den Zugverkehr behindern würden, sei täglich ein zusätzliches Zugpaar Richtung Stralsund bestellt worden, teilte der VBB am Dienstag mit. Dadurch sollen die Abstände zwischen den Reisenden besser gewahrt werden.

Keine Staus an den Grenzen

Der VBB weist weiterhin darauf hin, dass touristische Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern nicht erlaubt seien. Reisende müssen demnach mindestens eine Übernachtung gebucht haben. Außerdem müssen Fahrgäste in den Zügen Mund und Nase bedecken. Der zusätzliche Zug fährt am Freitagnachmittag um 14:24 Uhr am Berliner Hauptbahnhof ab, von Samstag bis Montag jeweils um 8:21 Uhr. Zurück fährt der Zug täglich gegen 19 Uhr ab Stralsund.

Zurzeit sind im angrenzenden Ausland nur in den Niederlanden und Luxemburg die Grenzen offen. In alle anderen Länder ist der Grenzübertritt nur mit triftigem Grund möglich (stichprobenartige Kontrollen), in die Tschechische Republik und Polen darf man nur mit einer Sondergenehmigung. An den Grenzen ist aber einem ADAC-Sprecher zufolge für Pfingsten kein großer Reisestress zu erwarten. "Wir haben sicher ein intensives Reisewochenende, aber das wird sich alles in erster Linie in Deutschland abspielen."