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Laut SPORTBUZZER-Kolumnist Babak Rafati wurde dem BVB nach einem Handspiel von Jerome Boateng zu Unrecht ein Elfmeter verwehrt.© Jürgen Fromme/firo Sportphoto/POOL

Babak Rafati über vermeintliches Handspiel von Jerome Boateng gegen den BVB: "Eine Fehlentscheidung"

Strittige Szene beim Topspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern: Jerome Boateng lenkt einen Schuss von Erling Haaland im Strafraum mit nicht angelegtem Oberarm ab, Schiedsrichter Tobias Stieler lässt das Spiel weiterlaufen. "Eine Fehlentscheidung", meint SPORTBUZZER-Kolumnist Babak Rafati.

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Diese Szene sorgte für viel Ärger bei den BVB-Fans: In der 58. Minute des Top-Spiels gegen den FC Bayern München (Endstand: 1:0) kam Stürmer-Star Erling Haaland aus gut elf Metern frei zum Schuss. Den Ball, der das Tor von Manuel Neuer wohl sowieso verfehlt hätte, wurde vom hereingrätschenden FCB-Verteidiger Jerome Boateng mit dem nicht angelegten Oberarm abgelehnt. Vehement forderten vor allem die BVB-Fans im Netz einen Elfmeter, der das Spiel nach dem Führungstreffer von Joshua Kimmich in der ersten Halbzeit wieder offener gestalten hätte können. Doch Schiedsrichter Tobias Stieler ließ das Spiel weiterlaufen. Eine Entscheidung, die SPORTBUZZER-Kolumnist Babak Rafati nicht nachvollziehen kann: "Eine Fehlentscheidung, diesen Strafstoß für Borussia Dortmund nicht zu geben", sagt der Ex-Bundesliga-Referee.

So habe Boateng kurz vor dem Torschuss noch Blickkontakt zum Ball gehabt - "und nimmt deshalb – weil er die Gefahr erkennt - aktiv seinen Arm heraus und vergrößert damit seine Körperfläche. Das ist eine unnatürliche Armhaltung", urteilt Rafati. "Vom sogenannten Stützarm kann hier nicht die Rede sein, denn dann wäre der Arm nicht zuerst abgewinkelt zum Ball gegangen, bevor er zum Boden geht. Somit liegt ein absichtliches Handspiel vor." Für das der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Boateng die Gelbe Karte gezeigt hätte, "da nicht klar ist, ob der Ball ins Tor gegangen wäre, beziehungsweise Manuel Neuer noch die Chance hatte einzugreifen".

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Babak Rafati: "Nicht nachvollziehbar, warum der Videoassistent nicht einschreitet"

Rafati verwundert vor allem, dass sich der Videoschiedrichter die Szene nicht noch einmal angesehen hat. Dies sei "nicht nachvollziehbar und wird sicherlich hitzige Diskussionen auslösen", ist sich der 49-Jährige sicher. "Am Monitor kann man an sich den gesamten Vorgang gut erkennen." Stieler verließ sich allerdings offenbar auf Sascha Stegemann, seinen Kollegen im Kölner Videokeller. Rafati will dem Offiziellen auf dem Spielfeld trotzdem keinen Vorwurf machen: "Schiedsrichter Tobias Stieler hat zwar freie Sicht, aber trotzdem ist es in der Dynamik und dem schnellen Bewegungsablauf schwer zu sehen, ob Absicht von Boateng vorliegt."

Stürmer-Legende Gary Lineker ist mit Rafati offensichtlich einer Meinung: "Elfmeter? VAR?", schrieb der ehemalige englische Nationalspieler auf Twitter mit einem Video der strittigen Boateng-Szene. Die Spieler und Verantwortlichen hielten sich größtenteils mit Meinungsäußerungen zurück, angefangen bei den zaghaften Protesten auf dem Platz. Emre Can gab auf Sky-Nachfrage sogar zu, die Szene im Spiel gar nicht mitbekommen zu haben, sagte jedoch nach Ansicht der TV-Bilder: "Man kann darüber diskutieren." Und diese Diskussionen werden noch sicherlich weiter anhalten.