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Die Jugendherberge Wipperfürth, hier mit Leiterin Bianca Mertensacker, ist geschlossen.Foto: Dierke
Corona-Pandemie

Jugendherbergen in Wipperfürth und Lindlar bleiben geschlossen

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Wipperfürth/Lindlar - Die Jugendherbergen in Wipperfürth und Lindlar bleiben wegen der Corona-Pandemie vorerst weiter geschlossen – mindestens bis zum 2. Juni. „Es kann sein, dass die Schließung dann noch einmal verlängert wird“, sagt Bianca Mertensacker, Leiterin der Wipperfürther Jugendherberge. Sie ist, wie alle anderen Mitarbeiter des Landesverbands Rheinland im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) in Kurzarbeit. Auch in der Lindlarer Jugendherberge ist es ungewohnt still. „Eigentlich müssten jetzt ganz viele Kinder da sein“, sagt Ludger Hanisch mit einem Seufzen. Der Leiter der Herberge feiert im Juli sein 25-jähriges Dienstjubiläum, doch nach Feiern ist ihm nicht zumute.

Ende Mai, so hat es das Herbergswerk angekündigt, dürfen neun Herbergen im Rheinland unter Auflagen wieder öffnen, darunter mit Wiehl und dem Panarbora-Haus in Waldbröl auch zwei Häuser in Oberberg. Mit Beginn der Sommerferien soll auch die nagelneue Eifel-Herberge in Gemünd Vogelsang in Betrieb gehen. „Unser Hygienemanagement bietet dafür eine sehr gute Grundlage. Dennoch müssen wir vor dem Hintergrund der jeweils aktuellen Bestimmungen die Abläufe überprüfen, Konzepte anpassen und das Personal entsprechend schulen“, so Oliver Mirring, Geschäftsführer der Jugendherbergen im Rheinland, in einer Pressemitteilung.

„In den Häusern in Wipperfürth und Lindlar ist es extrem schwierig, das Hygiene-Konzept umzusetzen“, erklärt Mertensacker. Es gebe viele Sechs- und Achtbett-Zimmer, und die wenigsten Zimmer hätten eigene Duschen und Toiletten. In den neueren Jugendherbergen sind Zweibett-Zimmer mit eigenen Sanitärräumen Standard.

Noch ist unklar, wann es wieder Klassenfahrten gibt

Für das zweite Halbjahr 2020 liegen für Wipperfürth zwar einige Buchungen von Schulklassen vor. Doch ob Klassenfahrten in diesem Jahr überhaupt möglich sind, steht noch nicht fest. „Ich rechne eher damit, dass diese Klassenfahrten storniert werden“, sagt Mertensacker.

Die Wipperfürther Herberge auf dem Mühlenberg wirbt mit der Nachbarschaft zum Hallenbad. Das städtische Walter-Leo-Schmitz-Bad soll zwar Ende Mai wieder öffnen, aber nur unter Auflagen. Die Stadt erarbeitet derzeit ein Hygienekonzept. „Ich glaube nicht, dass externe Besuchergruppen in diesem Konzept einen Platz haben“, so Mertensacker. Trotz aller Schwierigkeiten will die Leiterin der Wipperfürther Jugendherberge den Kopf nicht in den Sand stecken. „Das Deutsche Jugendherbergswerk ist ein Solidarverband, irgendwann werden wir zur Normalität zurückkehren können.“


Jugendherbergen im Rheinland

Das Deutsche Jugendherbergswerk Landesverband Rheinland ist ein eingetragener Verein. Er unterhält 33 Herbergen zwischen Eifel, Bergischem Land und Niederrhein.

Neun Herbergen in Aachen, Duisburg-Sportpark, Köln-Riehl, Köln-Deutz, Nettetal-Hinsbeck, Nideggen, Waldbröl „Panarbora“, Wiehl und Xanten sollen am 28. Mai wieder für Besucher öffnen, mit Beginn der Sommerferien soll außerdem die neu erbaute Jugendherberge Gemünd Vogelsang dazu kommen.


33 Häuser zählen zum DJH-Landesverband Rheinland. „Wann wir die nächsten Herbergen wieder öffnen, stehe noch nicht fest“, erklärt Barbara Mott vom DJH in Düsseldorf. „Wir wollen über die Pfingsttage erst einmal Erfahrungen sammeln und uns nicht gleich übernehmen“, so Mott.

Die Corona-Krise stellt das Herbergswerk vor schwere Probleme, denn durch die Schließung sind die Einnahmen weggebrochen. „Dass wir jetzt mit den ersten Häusern wieder öffnen können, verdanken wir auch der finanziellen Unterstützung des NRW-Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration“, erklärt Marketing-Leiterin Cathrin Arnemann.

Welche Häuser im Rheinland als nächstes öffnen dürfen, hänge auch von der Nachfrage ab. Die Jugendherbergen setzen dabei insbesondere auf Familien und Jugendgruppen. „Bitte nicht vorschnell stornieren“ appelliert Arnemann an alle Verantwortlichen.