Historie

Bauphasen am Ostflügel nun erkennbar

Memleben - In einem neuen Erscheinungsbild wird sich der Ostflügel der Klausur des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben ab Sommer den Besuchern präsentieren. Denn dort finden seit dem vergangenen Jahr an der Fassade umfangreiche Sanierungsarbeiten statt.

„Eigentlich sollten die Bauarbeiten bis Ende Juni abgeschlossen sein, doch coronabedingt kam es zu einigen Verzögerungen in der wissenschaftlichen Auswertung der bei der Sanierung gemachten Funde und damit auch im Bauablauf“, berichtet Museumsleiterin Andrea Knopik. An der mittelalterlichen Fassade waren die Steine bisher mit einer sogenannten Schlämme, einer Art Putz, überzogen. Diese ist jetzt entfernt worden. Die Steinstruktur wurde dadurch komplett sichtbar. „Damit sollen die verschiedenen Bauphasen des mittelalterlichen Bauwerkes sichtbar bleiben“, so Andrea Knopik.

Teilweise mussten, wenn statische Probleme auftraten, Steine erneuert werden. Jan-Felix Jaspert, Steinmetz in der Firma Denkmalpflege Heldrungen, ist einer derjenigen, die an der Sanierung mitarbeiten. Derzeit stemmt er die Fugen zwischen den Steinen aus. Diese sollen dann mit einem Spritzverfahren neu verfugt werden, war zu erfahren. Bei den Sanierungsarbeiten an der Mauer zum ehemaligen Kapitelsaal wurde auch eine Inschrift an einer Fenstersohlbank entdeckt. Dessen Deutung steht aber noch aus.

Indes ist der Museumsbetrieb wieder angelaufen. Noch nicht in dem Maße wie sonst in der Hauptreisezeit, aber „die, die kommen freuen sich sehr, dass wir wieder geöffnet haben und genießen es vielleicht auch, dass so wenig los ist“, sagt Andrea Knopik. Von Montag bis Donnerstag ist das Kloster Memleben von 10 bis 16 Uhr und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Begrenzung der Besucherzahl ist nur in einigen wenigen Teilbereichen der ehemaligen Kaiserpfalz notwendig. Ansonsten ist das Gelände weitläufig genug, so dass dem Besucher keine Einschränkungen auferlegt werden müssen. Die Registrierung ist wie in allen Museen Pflicht; das Maskentragen wird empfohlen. Die Museumsmitarbeiter desinfizieren stündlich Kontaktflächen. Führungen sind nicht möglich, allerdings wird der Audio-Guide in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch gern vom Individualtouristen genutzt, weiß Andrea Knopik. Eine deutsche Version gibt es zudem als Kinderführung.