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Unter Bruno Labbadia gab Timo Werner im August 2013 sein Bundesliga-Debüt für den VfB Stuttgart. Am Mittwoch gibt es in der Red-Bull-Arena ein Wiedersehen.© imago images / Avanti

Labbadia und Werner: Das Wiedersehen zweier alter Bekannter

Das Aufeinandertreffen zwischen RB Leipzig und Hertha BSC ist auch die Begegnung von Nationalstürmer Timo Werner mit seinem ehemaligen Förderer Bruno Labbadia. Beide wollen einander am Mittwochabend nichts schenken.

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Leipzig. Wenn die Roten Bullen die Alte Dame Hertha zum Tanz bitten, ist die Gute hinterher nicht mehr wiederzuerkennen. Absatz verloren, zerzaustes Haar, Laufmaschen. Sechs der sieben Begegnungen endeten mehr oder minder deutlich für RB (26:8 Tore). Demnach ist mindestens sicher, wie man sich das Date in der Red-Bull-Arena (Mittwoch, 18.30 Uhr) vorzustellen hat: Das Team von Julian Nagelsmann, 32, wird jenes von Bruno Labbadia, 54, generös am Hering des Erfolges schnuppern lassen, dann das Tanzholz Nussbaum massiv auspacken, zuschlagen, gewinnen und sich der neuerlichen Champions-League-Qualifikation nähern.

Alles klar? Nicht ganz. Für die Hertha im Jahre 2020 spricht durchaus das eine oder andere. Zuvorderst: Der neue Coach. Bruno Labbadia hat der Alten Dame das Lotterleben ausgetrieben und sie nahezu unverführbar gemacht.

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Hertha BSC - RB Leipzig (2:4)©

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3:0 in Hoffenheim, 4:0 gegen Union – die Berliner sind damit Erster in der „Geister-Tabelle“. Außerdem stürmt die Hertha mit dem Ex-Bullen Matheus Cunha. Der 20-jährige Brasilianer hat in sechs Spielen vierdreiviertel Tore gemacht, sein Drei-Viertel-Törchen mit der Hacke in Paderborn wurde ihm von der DFL gemopst. Dass Jungvater Cunha, der unter Nagelsmann keine Rolle gespielt hat und in 35 Ligaspielen nur zweimal jubeln konnte, heiß sein wird, ist anzunehmen.

Olmo will spielen

Erinnert sei diesbezüglich an den Dezember 2017, als Ex-Bulle Davie Selke loderte wie eine Fackel im Sturm und seine Berliner via Doppelpack zum 3:2-Sieg in der Red-Bull-Arena führte. Die Hertha-Offensive ist eh eine Waffe. Neben Cunha wirbeln Anarcho-Dribbler Dodi Lukebakio, 22, und Machoman Vedad Ibisevic. Der 35-Jährige hat in 333 (!) Bundesligaspielen 125 (!) Mal getroffen.

Den Sportkameraden Julian Nagelsmann ficht all das nicht an. Zwar habe „Bruno in kurzer Zeit die Mannschaft deutlich stabilisiert“. Aber: „Wir wollen den Berliner Lauf stoppen und die drei Punkte.“ Hertha sei schwer einzuschätzen. Nagelsmann erwartet einen tief stehenden Gegner, der auf Konter setzt.

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17. Dezember 2016: Die erste Partie von RB Leipzig gegen Hertha BSC ging mit 2:0 (1:0) an die roten Bullen. Yussuf Poulsen (li.) konnte in dieser Partie keinen Treffer erzielen.©

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Auf Yussuf Poulsen (Bänderverletzung), Ibrahima Konaté und Ethan Ampadu (Rücken) muss der Coach dabei verzichten. Zurück im Kader ist der schwedische Ball-Virtuose Emil Forsberg, 28. Einsatzfähig ist auch Konrad Laimer, 23. Der überirdisch zähe Ösi lässt sich von einer weltlichen Knieprellung nicht bremsen. Bliebe unter anderem die Frage, ob der beim 5:0 in Mainz ordentlich spielende Dani Olmo wieder ran darf. Der 22-Jährige, der im Winter aus Zagreb kam, hatte sich vor der Mainz-Partie mittels eines Vier-Augengesprächs beim Trainer in Erinnerung gerufen. Motto: Mich gibt‘s noch, Coach!

Werner und Labbadia

Patrik Schick, 24, stürmt zusammen mit Timo Werner, 24. Der 24-fache Saisontorschütze und Hertha-Coach Labbadia – da war doch was...

Genau: Am 1. August 2013 feierte der 17-jährige Werner im Trikot des VfB Stuttgart sein Profidebüt. Im UEFA-Quali-Spiel gegen Botew Plowdiw. Gut zwei Wochen später wurde der Jungspund auch im Bundesliga-Heimspiel gegen Leverkusen erstmals eingewechselt.

„Ich erinnere mich“, sagt Werner, „ist lange her.“ Labbadia hätte Werner gerne schon 16-jährig aufgestellt, wenn es die Regularien erlaubt hätten. Labbadia war in Stuttgart alsbald Geschichte und vollzog die Wandlung vom Bruno, dem Problem-Bären, zu Bruno, dem anerkannten Top-Trainer. Sein Ex-Schützling Werner ist zu einem der besten Stürmer Europas gereift und müsste sich vierteilen, um die Gelüste von Liverpool, Chelsea, Milan und Real zu stillen.