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An das Hinspiel gegen Karlsruhe hat Ron-Robert Zieler keine gute Erinnerungen.© imago images/Sportfoto Rudel

Dieses Mal nur Bälle boxen: Auf Ron-Robert Zieler und Hannover 96 kommt was zu

An das Hinspiel gegen den Karlsruher SC hat Ron-Robert Zieler keine gute Erinnerungen. Nach dem Last-Minute-Ausgleich der Badener zum 3:3 boxte er Daniel Gordon aus Versehen, flog zum ersten Mal vom Platz. Und auf den Torhüter von Hannover 96 kommt wieder was zu, der KSC gilt als stark bei Standardsituationen.

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In Karlsruhe boxte Ron-Robert Zieler sich raus – Frustschlag und Gelb-Rot nach dem späten Ausgleich von Karlsruhes Daniel Gordon, ausgerechnet in der 96. Minute. Beim Rückspiel muss der 96-Torwart anders zulangen: Hannovers Cheftrainer Kenan Kocak warnt vor der Standardgefahr!

Es war die wohl kurioseste 96-Szene der Saison bisher: Nach dem 3:3 in der Nachspielzeit hatte Zieler eigentlich nur gefrustet den Ball wegschlagen wollen, der ihm aus dem Netz wieder entgegenhoppelte. Doch plötzlich tauchte Gordon neben ihm auf. Der Karlsruher kassierte einen leichten Leberhaken, flog zu Boden – und Zieler mit der zweiten Gelben Karte vom Platz. Die Schiri-Entscheidung: völlig richtig.

Es war der unbeabsichtigte, aber passende Schlussakkord eines verrückten Spiels. Und für Zieler war es obendrein der allererste Platzverweis in der Liga. Der 96-Torwart erklärte es schuldbewusst: „Ich wollte den Ball über die Latte fausten, da kam Gordon aus dem toten Winkel, und ich treffe ihn dann natürlich ...“

Vorsicht vor Wanitzek

Hoffentlich kommt heute in Hannover kein KSC-Spieler aus dem toten Winkel, denn bei Standards sind die Karlsruher gefährlich. Vor allem bei Eckbällen wird es brenzlig: Fast jedes vierte KSC-Tor fällt nach einer Ecke. Bester Vorbereiter ist Marvin Wanitzek, bester Verwerter der frühere Braunschweiger Philipp Hofmann. Der Mittelstürmer erzielte fünf der acht KSC-Treffer nach Ecken.

96 hat das auf dem Zettel und weiß um die Kopfballstärke der Karlsruher – auch aus leidlicher Erfahrung. Im Hinspiel Ende Oktober traf 1,94-Meter-Innenverteidiger Gordon auch aus dem Spiel heraus per Flugkopfball. Die punktgenaue Flanke kam natürlich von Wanitzek. Das muss 96 erst mal verteidigen. Obendrauf kamen beim 0:2 im Pokal und im Liga-Hinspiel je ein Elfmetertreffer.

Von Rynio bis Zieler: Die Stammtorhüter von Hannover 96 seit 1979

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Jürgen Rynio: 1979 bis 1986 (204 Spiele)©

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Kocak war da noch nicht 96-Trainer, aber „ich kann mich gut an die Spiele erinnern“, sagt er, „wir treffen auf eine sehr unbequeme Mannschaft.“ Da darf 96 es sich nie gemütlich machen. Nach Standards habe der KSC „sehr, sehr viele Tore erzielt“, warnt Kocak. „Sie haben mit Wanitzek einen sehr guten Standardschützen und haben auch in der Luft sehr gute Standardspieler – ob es jetzt Gordon ist, Hoffmann oder Pisot.“

Der KSC sei „sehr diszipliniert“, komme „sehr viel über zweite Bälle“, mahnt Hannovers Trainer. Aber: „Wir haben Selbstvertrauen genug, sind sehr gut drauf. Wir sind bereit!“ Und wenn Gordon wegen des Hinspiel-Boxschlags ein bisschen mehr Abstand zum 96-Tor hält, kann das ja auch nicht schaden.