Weniger Islamisten als Täter

Politisch motivierte Straftaten nehmen zu

by
https://apps-cloud.n-tv.de/img/21806392-1590562143000/16-9/750/2019-sind-41.jpg
2019 sind 41.177 Straftaten laut Polizeistatistik politisch motiviert gewesen.(Foto: imago images/Belga)

Laut Sicherheitsbehörden gibt es in Deutschland weniger religiös motivierte Straftäter, dagegen jedoch mehr Übergriffe aus der linken und rechten Szene. So verzeichnet die Polizei für 2019 mehr als 40.000 solcher Taten - ein Anstieg von 14 Prozent zum Vorjahr.

Die politisch motivierte Kriminalität hat im vergangenen Jahr in Deutschland deutlich zugenommen - allerdings nicht in allen Bereichen. Während die Zahl der Straftaten, die von Tätern aus dem rechten und linken Spektrum verübt wurden, 2019 anstieg, beobachteten die Sicherheitsbehörden bei den religiös motivierten Taten einen Rückgang um mehr als 27 Prozent auf 425 Straftaten. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervor.

Ein Grund dafür könnte die Ernüchterung sein, die nach dem Niedergang des sogenannten Kalifats der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und dem Irak auch bei einigen Islamisten um sich gegriffen hat. Zudem waren in den Jahren zuvor mehrere extremistische Islamisten-Vereinigungen verboten worden - wie etwa 2017 der "Deutschsprachige Islamkreis Hildesheim".

Die Zahl der von der Polizei registrierten politisch motivierten Straftaten stieg 2019 insgesamt um rund 14 Prozent auf 41.177 Taten an. Bei den antisemitischen Straftaten verzeichneten die Behörden einen Anstieg um 13 Prozent auf 2032 Delikte. Davon waren nach Erkenntnissen der Polizei 93 Prozent rechts motiviert. Laut Polizeistatistik stiegen die als islamfeindlich eingestuften Straftaten im gleichen Zeitraum um 4,4 Prozent auf 950 Delikte.

Bei der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität handelt es sich um eine sogenannte Eingangsstatistik. Das heißt, die Straftaten werden bereits beim ersten Anfangsverdacht erfasst. Der Jahresbericht zur politisch motivierten Kriminalität wird am heutigen Mittwoch offiziell von Innenminister Horst Seehofer von der CSU und BKA-Präsident Holger Münch vorgestellt.