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HFC-Stürmer Mathias Fetsch, hier noch beim Training in Halle.Foto: imago images/VIADATA
„Falsch, jetzt an Verletzungen zu denken“

Wie Fetsch mit dem Drittliga-Restart umgeht

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Halle (Saale) - So langsam habe er sich im Quarantäne-Trainingslager im Münsterland „eingelebt“, berichtet Mathias Fetsch. Die Bedingungen seien „super“, das Essen „richtig gut“. Nur: „Der Handyempfang ist eher mittelmäßig“, stellt der Stürmer von Fußball-Drittligist Hallescher FC lachend fest. Für seine Anwendungen am Smartphone sei die Verbindung dennoch ausreichend. Und zur Not gäbe es ja auch noch das Hotel-WLAN.

Grund zur schlechten Laune gibt es beim 31-Jährigen also nicht, das Positive überwiegt. Klar: Denn nach wochenlangem Training zu Hause und wenigen Tagen im Kleingruppen-Training in Halle können die Rot-Weißen im Münsterland wieder im Mannschaftsrahmen trainieren, sich so zumindest kurzzeitig unter professionellen Bedingungen auf das Spiel am 31. Mai (14 Uhr im Liveticker) bei Preußen Münster vorbereiten.

Ein bis zwei Einheiten stehen nun täglich an. „Wir haben viele Spielformen, können dabei viele taktische Sachen angehen und haben wieder Zweikämpfe. Das ist es, was du als Fußballer willst“, sagt Fetsch. Von einem „normalen“ Trainingslager unterscheide sich das Quarantäne-Camp dennoch.

HFC-Trainingscamp im Münsterland: „Die Intensität ist überschaubar“

Nicht nur wegen der aktuellen Lage in der Welt an sich. Auch das Training sei anders. „Die Intensität ist überschaubar. Nach der langen Pause können wir körperlich nicht bei 100 Prozent sein. Es wird auch immer mal in den Muskeln zwicken“, weiß Fetsch.

Doch das ist egal. Er ist froh, überhaupt wieder Normalität zu haben. „Diese Ungewissheit in der Vergangenheit war hart. Permanent in der Luft zu hängen und nicht zu wissen, wie es weitergeht, ist schwer für den Kopf“, gesteht er. Diese Zeit ist nun vorbei. Trotz der öffentlich ausgetragenen Dispute zwischen Klubs sowie dem Deutschen Fußball-Bund und den Begleiterscheinungen der Krise wie Quarantäne seien „Lockerheit und Spaß“ im Team zu spüren.

Und das auch trotz des nun anstehenden Mammut-Programms. Bis zum 4. Juli soll die Saison beendet sein. Das bedeutet fünf englische Wochen am Stück. Das Verletzungsrisiko erhöht sich aufgrund der ungewohnten Belastung immens. Ein großes Thema sei dies innerhalb der Mannschaft nicht, erklärt der Routinier.

Mathias Fetsch ist froh über Entscheidung in der 3. Liga

Doch allen ist klar, „dass es ein extremes Programm ist. Aber es wäre falsch, jetzt an Verletzungen zu denken. Natürlich wäre es bitter, wenn es passiert. Aber das gehört leider auch zum Fußball dazu“, meint Fetsch. Er weiß, wovon er spricht, zog sich in der Saison 2014/15 einen Kreuzbandriss zu und fiel mehrere Monate aus.

Doch trotz all der Risiken, die die Saisonfortsetzung mit sich bringt, ist Fetsch froh, dass es nun eine „Entscheidung gibt, wie es weitergeht“. (mz)