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Beschmiert: Hakenkreuze auf einem jüdischen Friedhof(Bild: HELGE O. SOMMER)
Zunahme um fast 10%

Immer mehr antisemitische Angriffe in Österreich

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Die Angriffe erinnern an das dunkelste Kapitel der österreichischen Geschichte - insgesamt 550 antisemitische Vorfälle wurden im Jahr 2019 gemeldet. Noch alarmierender als die Zahl an sich ist, dass dies eine Zunahme um 9,5 Prozent bedeutet. Die Attacken reichen von Schlägen bis zu Bedrohungen und Beleidigungen.

Eine jüdische Frau ist mit ihren zwei Nichten unterwegs, ein vorbeigehender Mann raunt ihr zu: „Zyklon B gab’s im Angebot.“ Das ist nur eines von vielen Beispielen im aktuellen Antisemitismus-Bericht. Ein anderes: Im Rahmen der Freiluftausstellung „Gegen das Vergessen“ werden großformatige Bilder von Shoah-Überlebenden am Wiener Ring aufgestellt. Diese werden innerhalb weniger Tage insgesamt dreimal mit Hakenkreuzen und antisemitischen Sprüchen beschmiert sowie anschließend zerschnitten.

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Die zerschnittenen Portraitfotos „Gegen das Vergessen“ am Wiener Ring(Bild: APA/LUKAS HUTER)

Gestiegene Anzeigebereitschaft
Die meisten Angriffe sind Fälle von verletzendem Verhalten, gefolgt von Massenzuschriften und Sachbeschädigungen. Die Zunahme führen Experten nur zum Teil auf die gesteigerte Anzeigebereitschaft zurück.

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Das Judentum gehört zu Österreich wie die Milch in die Melange. Das wissen auch die meisten Menschen in unserem Land, aber gleichzeitig steigt die Zahl der judenfeindlichen Vorfälle weiter an.

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde

Laut einer Studie der EU-Grundrechteagentur aus dem Jahr 2018 gaben 38 Prozent der Befragten in Österreich an, zumindest einmal in den vergangenen fünf Jahren selbst Ziel von Antisemitismus gewesen zu sein.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung