Fortuna Düsseldorf: Uwe Rösler rotiert gegen Schalke 04
Uwe Rösler will bei Fortuna Düsseldorf einige Veränderungen vornehmen und damit für neue Energie im Heimspiel gegen Schalke 04 sorgen.
Düsseldorf. Wer ein bisschen die Kommentarspalten im weltweiten Netz durchstöbert, erkennt schnell, wen das Gros der Fortuna-Fanschar als Verursacher für ausgemacht hat: Der Trainer war schuld. Die Kritik wird häufig sehr unsachlich und in der Wortwahl zweifelhaft vorgetragen, sie hat aber zumindest einen wahren Kern. Es ist natürlich falsch, die gefühlte Niederlage nur dem Handeln des Trainers anzulasten, immerhin spielte das Team mindestens über 80 Minuten guten, strukturierten Fußball und lag so auch verdient mit 2:0 vorne. Doch dann kamen eben die beiden in der Entstehung völlig unnötigen Gegentore kurz vor Schluss. Die daran anschließende Ursachensuche landete auch bei Uwe Röslers Auswechslungen einen Treffer.
Für Rösler Fluch und Segen zugleich
Durch die Vielzahl an Spielen in kurzer Zeit nach der Corona-Pause hatte die Deutsche Fußball Liga eine neue Regel eingeführt: Derzeit sind fünf statt der üblichen drei Auswechslungen in einer Partie möglich. Rösler schöpfte diese Möglichkeit in der Domstadt voll aus: Erst kam Jean Zimmer (62.) in die Partie, später Rouwen Hennings und Marcel Sobottka (beide 73.), schließlich Kasim Adams und Oliver Fink (beide 80.).
Nach dem Spiel kommt Rösler zu folgender Analyse: „Einerseits bin ich froh, fünf Spieler bringen zu können. Du kannst Energie zuführen, du kannst Spielern eine Chance geben und Verletzungen vorbeugen – gerade in einer Englischen Woche. Aber man hat in Köln gesehen, dass es nicht förderlich für unseren Spielfluss war. Er wurde dadurch gestört, wir wurden unorganisierter. Wir haben den Druck nicht mehr von unserem Strafraum weggehalten.“ Die neue Regel ist nach seiner Einschätzung somit Fluch und Segen zugleich.
Suttner, Ayhan und Berisha saßen draußen
Der 51-Jährige betont auch, dass die späten Gegentore nicht an den Einwechselspielern festzumachen sind. Er merkt aber schon auch an, dass am Ende viele erfahrene Akeure auf dem Platz standen. „Dass wir dann das 5-3-2 nicht so umgesetzt haben, wie wir es eigentlich können, ist verwunderlich. Aber wir haben das ausdiskutiert und es wird nicht wieder vorkommen“, sagt Rösler.
Die nächste Gelegenheit, es besser zu machen, steht auch direkt vor der Tür: Heute um 20.30 Uhr geht es im Geister-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 – ein „Must-Win-Game“ für den Coach, der bereits angekündigt hat, personell rotieren zu wollen. „Es wird wieder Veränderungen geben“, sagt Rösler. „Wir hatten in Köln Leistungsträger draußen sitzen, wie Markus Suttner, Kaan Ayhan oder Valon Berisha. Wir werden wieder neue Energie zuführen, so dass wir wieder so Fußball spielen können, wie wir es über 88 Minuten in Köln gemacht haben.“
Benito Raman kehrt zurück
Rösler macht keinen Hehl daraus, dass er ein Befürworter der These ist, nach der Spieler gegen ihren Ex-Klub eine besondere Motivation mitbringen und deshalb eine gute Chance auf die Berufung in die Startelf haben. Bei Fortuna stehen gleich vier Akteure mit Schalker Vergangenheit im Kader: Kaan Ayhan, Marcel Sobottka, Bernard Tekpetey und Steven Skrzybski.
Auf der anderen Seite kommt ein Spieler erstmals zurück nach Düsseldorf: Benito Raman. „Er will bestimmt abgehen wie Schmitz’ Katze“, vermutet Rösler. „Der Junge hat Drang und Zug zum Tor und ist ein klasse Angreifer. Sich aber nur auf einen Spieler zu konzentrieren, würde uns sicher nicht gut tun. Wir werden uns gut vorbereiten – wie immer – und dann hoffentlich über die volle Distanz ein gutes Spiel abliefern.“