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Hallo, Taxi! Die Branche hängt seit Corona in den Seilen. Ohne Tourismus und längere Gastro-Öffnungszeiten bleibt es schwer.Foto: pixabay
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Keine Fahrten, kein Umsatz: Grazer "Taxler" kämpfen ums Überleben

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Mobilität im Wandel: In Graz kämpfen Taxibranche und der Mikro-Öffentliche Verkehr um den Fortbestand.

Während im März in Graz Bilder von leer gefegten Straßen die Runde machten, scheint aktuell wieder Normalität eingekehrt zu sein: Es staut sich also wieder in der Murmetropole. Die Autoschlangen werden von Pkw dominiert, eher selten sind derzeit Taxis anzutreffen. "Die gesamte Taxi-Branche hat seit Beginn der Coronakrise Einbußen von bis zu 85 Prozent zu verzeichnen", gibt Peter Lackner, der WK-Geschäftsführer für die Sparte Transport und Verkehr, zu Protokoll.
In Graz sei die Situation besonders prekär: "Viele Unternehmer haben sich beispielsweise ausschließlich auf den Personentransport zum Flughafen spezialisiert. Da ist das Geschäft praktisch von heute auf morgen komplett weggebrochen."

Düsteres Zukunftsbild

330 Taxi-Unternehmer und 670 Taxis gibt es allein in der Landeshauptstadt, ob alle den Weg aus der Krise finden, bleibt abzuwarten. "Viele Firmen werden ja als Ein-Personen-Unternehmen geführt. Das kann, wenn es keine Lockerungen gibt, zu Problemen führen." Die aktuelle Situation trifft aber alle Unternehmen in der Branche, so auch 878, die größte Grazer Taxi-Firma.
"Wir haben derzeit bis zu 85 Prozent weniger Fahrten als im Vorjahr um diese Zeit. Die Hoffnung war da, dass die Geschäftsöffnung mehr Schwung bringen würde, da wurden wir aber enttäuscht", berichtet Geschäftsführerin Sylvia Loibner. Von den 350 Autos, die normal zur Verfügung stehen, sind aktuell nur rund 170 unterwegs. "Das Nachtgeschäft ist ja komplett weggebrochen. Unsere Branche hängt stark vom Tourismus, Geschäftsreisenden und der Gastronomie ab. Wir sind da leider der letzte Zipfel." Für die Zukunft malt Loibner ein düsteres Bild: "Wenn wir keine Hilfe und keine Perspektiven bekommen, bin ich ehrlich gesagt ratlos." Angst müsse man bei einer Taxifahrt jedenfalls nicht haben. "Nach jeder Fahrt werden die Autos desinfiziert."

Verkehrte Wende

WK-Fachgruppengeschäftsführer Lackner führt aber noch ein weiteres Sorgenkind an: "Neben der Taxibranche hängt auch der Mikro-Öffentliche-Verkehr in den Seilen. Es ist zu befürchten, dass dessen Finanzierung zum Teil infrage gestellt werden wird." Nachgefragt beim Grazer Unternehmen ISTmobil, das Anruf-Sammeltaxis unter anderem in Graz und Umgebung etabliert hat, wird diese Befürchtung erhärtet. "Wir hängen völlig in der Luft. Einige Projekte wurden bereits gestoppt, in anderen Fällen laufen Verträge aus, wo Zusagen bezüglich Verlängerung noch ausgeblieben sind", spricht Geschäftsführer Alexander Fellner-Stiasny Klartext. Auf positive Signale von Seiten der Politik wartet er seit Längerem. "Wir stehen vor einem Scherbenhaufen. Von Klimaschutz wird zwar geredet, aktuell erleben wir aber eine verkehrte Mobilitätswende zurück zum Individualverkehr."

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Autor:
Christoph Hofer aus Graz

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