So fährt der schönere Golf
by Stefan GrundhoffEs muss nicht immer SUV sein. Die Kompaktklasse Jahrgang 2020 zum Beispiel, ist besser und schärfer denn je. Die meisten werden ihre Augen wohl auf den Klassenprimus VW Golf richten, und wer etwas auf sich hält, landet am Ende wahrscheinlich in einem der Premiummodelle wie Audi A3, Mercedes A-Klasse oder BMW 1er. Für diejenigen aber, die sich mit modernster Technik oder beim Styling abheben wollen, ist der neue Seat Leon ein ganz heißer Tipp.
Der neue Leon hat optisch an Sportlichkeit gewonnen
Technisch basiert der Leon wie der Golf auf dem modularen Querbaukasten aus dem VW-Konzern, optisch macht er aber alles anders als sein gefälliger Wolfsburger Bruder. Der Spanier sieht jetzt noch schärfer aus als sein Vorgänger: Die Scheinwerferschlitze mit zackigen Tagfahrlichtwinkeln und die großen Lufteinlässe in der flachen Front sorgen für einen extra-dynamischen Auftritt – und für reichlich Überholprestige. Die vierte Leon-Generation ist um mehr als acht Zentimeter auf 4,37 Meter gewachsen. Kaum messbar sind dagegen die Unterschiede bei Breite, Höhe, Radstand und dem Gepäckvolumen von 380 Litern. Einmal mehr hat Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos einen richtig guten Job gemacht, denn der Wagen muss im Verkaufsraum unbedingt punkten. Der Druck auf den spanischen VW-Ableger ist groß.
Mit dem 1,5-Liter-Turbobenziner ist man gut unterwegs
Apropos Druck: Der 1,5 Liter große Turbobenziner dürfte aktuell wohl der beste Motor für den 1361 Kilogramm schweren Leon sein. Mit seinen 150 PS und 250 Nm beschleunigt er den Wagen in guten 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Angesichts der Höchstgeschwindigkeit von 221 km/h ist es überraschend, dass sich der Leon ab 170 durchaus schwer tut. Nichts auszusetzen gibt es hingegen am Normverbrauch von 5,8 Litern Super. Hier hilft dem Leon die Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb. Mit seinem serienmäßigen Sportfahrwerk federt der Leon FR 1.5 TSI recht knackig, der 17-Zoll-Radsatz mit Reifen im Format 225/45 sorgt aber für ausreichend Restkomfort. Besonders hervorzuheben ist die gute Abstimmung der Vorderachse, die den Spanier im Vergleich zu seinem Vorgänger präziser einlenkten lässt. Das Heck zeigt sich auch im Grenzbereich ruhig, wenn man es flotter angehen lasst.
Sinnvolle Extras machen den Leon am Ende teuer
Gute Noten gibt es auch für das Siebengang-DSG, das zu keiner Zeit einen Wunsch nach einem manuellen Schaltgetriebe aufkommen lässt. Über den kleinen Wählhebel auf dem Mitteltunnel lässt es sich ins Sportprogramm schalten, was den Leon insgesamt noch mal deutlich nachschärft. Aber mit 150 PS ist der Seat ohnehin keine Sportskanone. Bei den Fahrerassistenzsystemen darf der Leon aus dem prall gefüllten Regal des Volkswagen-Konzerns schöpfen. So gibt es unter anderem Assistenten für Notbremsung, Abstand, Spurhalten oder einen Tempomaten. Alles optional, versteht sich. Und damit sind wir beim Preis: Der mäßig ausgestattete Seat Leon 1.5 TSI FR kostet bereits 29.050 Euro. Mit sinnvollen Extras wie LED-Licht, Ladebox für das Smartphone, Alarmanlage und Fahrerassistenzpaket steigt der Preis auf fast 35.000 Euro.