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Nach Pannenserie: Swisscom-CEO Urs Schaeppi muss vor der Nationalratskommission Auskunft geben.Bild: KEYSTONE

Gestern konnten Swisscom-Kunden erneut nicht telefonieren – so erklärt Swisscom die Panne

Die Swisscom hat das Problem der neusten Netzstörungen vom Dienstag gefunden. Doch die vierte Panne in fünf Monaten war eine zu viel: Die Nationalratskommission zitiert die Swisscom-Spitze nach Bundesbern.

Vier Swisscom-Netzstörungen in nur fünf Monaten: Jetzt gerät das Unternehmen unter politischen Druck. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) will die Pannenserie untersuchen. Weiter lässt die Nationalratskommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) den Swisscom-Chef antraben.

Die KVF habe am Dienstag entschieden, dass sie in der nächsten Sitzung Ende Juni die Swisscom-Spitze zu einer Anhörung einlade, sagte Nationalrat Jon Pult (SP/GR), Kommissionsvizepräsident in der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF.

«Wir erwarten, dass die Swisscom Rede und Antwort steht und auch Transparenz schafft über die Ursachen dieser Pannenserie.» Bei den früheren Pannen Anfang dieses Jahres sei von verschiedenen Ursachen die Rede gewesen: Einmal von einem Hardware-Fehler, einmal von menschlichem Versagen; bezüglich des Ausfalls vom Dienstag wisse man nichts. Zuletzt brachten das Coronavirus und der Homeoffice-Boom das Telefon-Netz der Swisscom ans Limit.

Grund für Swisscom-Panne: Erneuerungsarbeiten an Mobilfunksystem

Der Grund für den 3-Stunden-Ausfall bei Swisscom am Dienstag waren Erneuerungsarbeiten an einem Mobilfunksystem. Kunden seien auf neue Systeme migriert worden, dabei habe «ein unerwartetes Software-Verhalten von Netzwerkgeräten» zu einer Überlast bei der Mobiltelefonie geführt, teilte die Swisscom mit. Unter Einbezug von internationalen Lieferanten arbeite man «mit höchster Priorität an der Analyse, Lokalisierung und Behebung des Fehlers», heisst es in einer Mitteilung der Swisscom vom Mittwoch. Die Komplexität dieser Störung sei sehr hoch gewesen.

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Damit dürfte die Sache nicht vom Tisch sein: Bis Ende Juni müsse klar sein, ob es zwischen den Pannen einen Zusammenhang gebe, und ob innerhalb der Swisscom strukturelle Probleme bestünden, sagte Pult im Radio-Interview weiter. «Muss man etwas ändern, damit wir einfach ein stabileres, sichereres Netz haben, das auch ganz wichtig ist für die Sicherheit und auch die Wirtschaft und die Gesellschaft in diesem Land?» Die KVF erwarte, dass die Konzernspitze auch einen Weg in eine bessere Zukunft ohne solche Pannen und solche Netzausfälle aufzeige.

Viel Vertrauen verspielt

Es handle sich um eine Sache, in der Verzögerungen nicht mehr angezeigt seien. «Die Swisscom hat in den letzten Monaten sehr viel Vertrauen verspielt», betonte der SP-Nationalrat. Es müsse funktionieren, dass Swisscom zusammen mit dem Bund und mit der Politik dafür sorge, dass die Schweizerinnen und Schweizer das Vertrauen in das Telefonienetz haben könnten.

Der Bund hält mit 51 Prozent die Mehrheit an der Swisscom. Am Dienstag war das Swisscomnetz während Stunden beeinträchtigt. Gespräche über Mobilnetz für Geschäfts- und Privatkunden waren nicht möglich. Auch Anrufe vom Mobile- wie auch vom Festnetz auf Business Nummern (08xx) und auch auf «Corporate»-Nummern (058) waren teilweise nicht möglich. Die App «Alert Swiss» des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz hatte ausserdem für einige Kantone gemeldet, dass die Notrufnummern nicht mehr über das Handy erreichbar gewesen seien.

Telekom-Experte Ralf Beyeler spricht im Interview mit SRF von einem «tiefgreifenderen Problem» bei Swisscom. Er fordert die Konzernleitung auf, transparent über die Pannen zu informieren und schnell Massnahmen zu ergreifen.

Die Swisscom entschuldigte sich auf Twitter für die neuerliche Panne, schrieb aber auch: «Eine Gutschrift aufgrund der Störung ist nicht vorgesehen.»

(oli/sda)

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Die turbulente Geschichte des Schweizer Mobilfunks

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«Wo biiisch!?» watson präsentiert Meilensteine der Schweizer Mobilfunk-Geschichte. quelle: MARTIN RUETSCHI
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April 1998: Der Bund vergibt die zwei neuen Mobilfunklizenzen an die Unternehmen Diax und Orange Communications. Die drei Mitbewerber Sunrise, Fortel SA und Unlimitel gehen leer aus. quelle: MARTIN RUETSCHI
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Februar 2000: Die EU-Kommission nimmt die Roaming-Tarife der europäischen Mobilfunk-Anbieter ins Visier. Die Preisunterschiede bei internationalen Anrufen mit und ohne Roaming betragen laut Untersuchungen bis zu 500 Prozent. quelle: EDGAR R.SCHOEPAL
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April 2019: Während die Provider den neuen Mobilfunk-Standard propagieren, legt der Jura den Antennenbau auf Eis: Und auch die Kantonsregierungen von Genf und Waadt haben wegen Gesundheitsbedenken ein provisorisches 5G-Moratorium beschlossen. quelle: PETER KLAUNZER

So würde es aussehen, wenn wir am Telefon ehrlich wären

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