Mehr Saft: Apple gibt macOS 10.15.5 frei
Nachdem alle anderen Betriebssysteme bereits aktualisiert wurden, kommt nun die Mac-Software hinterher. Sie liefert unter anderem ein neues Akkumanagement.
by Ben SchwanApple hat in der Nacht zum Mittwoch die jüngste Version von Catalina zum Download bereitgestellt.
macOS 10.15.5 folgt auf die Aktualisierung aller anderen Betriebssysteme des Konzerns seit der vergangenen Woche – watchOS 6.2.5, iOS und iPadOS 13.5 sowie tvOS und HomePod OS 13.4.5. Warum sich der Konzern mit dem macOS-Update so viel Zeit gelassen hat, bleibt unklar. Üblicherweise werden alle Aktualisierungen in einem Aufwasch freigegeben.
Akku soll besser überwacht werden
macOS 10.15.5 bringt kleinere Neuerungen, die allerdings nicht unwichtig sind. So führt Apple das sogenannte Battery Health Management ein, mit dem der Akku portabler Macs eine längere Lebensdauer erhalten soll. Das System überwacht laut Apple Lademuster sowie Grundzustand des Akkus und lädt diesen zum Teil nicht voll, um eine frühzeitige chemische Alterung zu verhindern. Das passiert etwa, wenn ein mobiler Mac vor allem am Strom betrieben wird – dann wird er künftig auf Wunsch nicht mehr komplett aufgeladen, sondern z.B. nur bis 80 Prozent. Die Funktion arbeitet automatisch und kann im Bereich Energie in den Systemeinstellungen deaktiviert werden. Dort lässt sich auch der aktuelle Akkuzustand ablesen, wie das Betriebssystem ihn erfasst hat.
Apple hatte im Jahr 2017 eine Funktion zur Batteriegesundheit auch im iPhone eingebaut und damit deutliche Kritik eingefahren, weil damit auch eine Leistungsdrossel verbunden war, die anfangs nicht kommuniziert wurde. Zu diesem Thema läuft auch noch eine Sammelklage in den USA – Apple will bis zu einer halben Milliarde US-Dollar an Nutzer und deren Anwälte zahlen.
Finder friert nicht mehr ein
Weitere Neuerungen in macOS 10.15.5 sind Fehlerbehebungen im Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit des Finders. Der konnte bei größeren Datenübertragungen einfrieren. Das soll nun nicht mehr passieren. FaceTime bietet die Möglichkeit, die sogenannte Prominence-Funktion abzudrehen, bei der bei Gruppenanrufen der Sprechende mit einem größeren Fenster hervorgehoben wurde – was nerven kann. In Facetime wurde außerdem ein Fehler bei der "Bewegungen reduzieren"-Funktion behoben – diese griff manchmal nicht. Weiterhin verspricht Apple eine bessere Kontrolle bei der Kalibrierung des Pro Display XDR.
Bugfixes betreffen auch den Login-Bildschirm (manchmal tauchte das Passwort-Feld nicht auf), die Erinnerungen-App (fehlende Benachrichtigungen bei sich wiederholenden Ereignissen), die integrierte iSight-Kamera (tauchte manchmal nicht in Videochat-Apps auf) und den T2-Sicherheitschip, der interne Lautsprecher manchmal in den Systemeinstellungen ausblendete. Apple hat schließlich noch ein iCloud-Foto-Problem behoben, bei dem der Up- und Download im Schlafmodus nicht wie gewünscht arbeitete ("PowerNap"-Funktion).
Sicherheitsupdates für ältere macOS-Versionen
Neben macOS 10.15.5 stellt Apple auch neue Sicherheitsupdates für ältere Betriebssystemversionen bereit. Dies sind das Security Update 2020-003 Mojave und das Security Update 2020-003 High Sierra. Schließlich wurden in macOS 10.15.5 noch diverse sicherheitsrelevante Bugs gepatcht, darunter auch schwerwiegende. Der Browser Safari erreicht nun Version 13.1.1, die Fehlerbehebungen enthält. (bsc)