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Andreas Kossiski, OB-Kandidat der Kölner SPDFoto: Grönert
Kossiski will Sport zur Chefsache machen

Kölner OB-Kandidat der SPD startet Podcast

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Köln - Ist es selbstbewusst, provokant oder gar realistisch, wenn man als Kölner Oberbürgermeisterkandidat in der ersten Folge seines Podcasts seinen Gast mit dem Zitat einführt „Köln muss sich in Düsseldorf was abgucken“? Andreas Kossiski, Anwärter der SPD auf Kölns Stadtspitze, scheute den Blick in Richtung Landeshauptstadt nicht. Aufmerksam ließ er sich im Zwiegespräch mit Hochsprunglegende Ulrike Meyfarth erläutern, was Köln in Sachen Sport und Sportpolitik von Düsseldorf lernen kann. Und das ist nach Auffassung der zweifachen Olympiasiegerin einiges. Die Ausführungen zeigten Wirkung, Kossiski versprach, als Oberbürgermeister das Thema Sport zur „Chefsache“ zu machen. Es wäre nach dem „Bündnis für Arbeit“ sowie den Themen Wohnen und digitale Ausstattung von Schulen seine bislang vierte Chefsache.

Kossiski hat am Montag die erste Folge seines Wahlkampf-Podcasts online gestellt. „Im Dialog möchte ich erfahren, wo der Schuh drückt“, erläuterte er seine Audioreihe. Für den Auftakt hatte er sich mit Meyfarth eine in Köln aufgewachsene hochdekorierte Ex-Sportlerin, die bei Bayer Leverkusen den Leichtathletiknachwuchs trainiert, eingeladen. Das Thema Sport sei ihm überaus wichtig, Sport sei „der soziale Kitt“, der die Menschen zusammenhalte. Jedoch müsse die Unterstützung des Spitzen- und Breitensports besser werden. Auch Meyfarth hat eine dezidierte Meinung zum Umgang der Stadtverwaltung mit dem Thema: „Seit Fritz Schramma zeigt kein Oberbürgermeister mehr Begeisterung für den Sport.“

Unter anderem bei Spielstätten, Ausstattung an Schulen, öffentlichen Trainingsmöglichkeiten gebe es dringenden Handlungsbedarf, waren sich „Ulrike“ und „Andreas“ in sozialdemokratischer Vertrautheit einig. Düsseldorf habe beispielsweise den Faktor Sport als wichtiges Instrument des Stadtmarketings erkannt und einen Sportbeauftragten installiert, der nicht nur eifrig Sponsoren und öffentlichkeitswirksame Events akquiriere, sondern bei dem die Fäden zum Breiten- und Spitzensport zusammenlaufe. Ein solcher Sportbeauftragter sei eine Idee, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehe. Man müsse Wirtschaft und Sport zusammenbringen, wie es der Verein Sportstadt Köln versuche, der jedoch „als Institution von der Bevölkerung gar nicht wahrgenommen wird“, monierte Kossiski.

Mitleid von Meyfarth

Zu einer möglichen Bewerbung der Region Rhein-Ruhr für die Olympischen Spiele 2032 sagte Kossiski, dass man die Menschen erst einmal von der Idee überzeugen und dann die Infrastruktur an – größtenteils vorhandenen – Spielstätten und Verkehrswegen mit einer „transparenten Kostenkalkulation“ schaffen müsse.

Der OB-Kandidat folgte den Ausführungen der Olympiasiegerin interessiert, er bedankte sich für den „Input einer Expertin“, die dankte artig zurück. Einzig für Kossiskis Mitgliedschaften beim 1. FC Köln und dem FC St. Pauli gab es Mitleid: „Du Armer“, befand Meyfarth.