Aryzta-Aktionärsgruppe wächst
(AWP) Die durch Veraison vertretene Aktionärsgruppe bei Aryzta (ARYN 0.5375 1.99%) wächst weiter. Sie wird durch Heiner Kamps verstärkt und hält damit als grösster Aktionär der Aryzta AG neu 18,4% am angeschlagenen Backwarenkonzern. Bisher hatte die Gruppe, zu der auch die spanische Cobas Management gehört, einen Anteil von 17,8%.
Kamps, der von der Aktionärsgruppe zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen wird, bestärke mit seinem Engagement als Aktionär seine Überzeugung in das Wertschaffungspotenzial von Aryzta, teilte Veraison am Dienstagabend im Namen der Aktionärsgruppe, die bis zur kommenden ausserordentlichen Generalversammlung zeitlich beschränkt sei, mit. Aryzta hatte am Vorabend eine aoGV auf Mitte August angekündigt.
Der von der Aktionärsgruppe für das Verwaltungsrats-Präsidium vorgeschlagene Urs Jordi sei zudem aus dem Verwaltungsrat der Vandemoortele-Gruppe (belgisches Backwarenunternehmen) ausgetreten, so Veraison weiter. Damit werde seine Unabhängigkeit gesichert sowie die zeitliche Verfügbarkeit erhöht.
Man freue sich zudem über die zahlreichen positiven Rückmeldungen verschiedener Stakeholder, Analysten und Aktionäre zur geforderten Erneuerung des Verwaltungsrats von Aryzta und der damit verbundenen Stärkung der Backindustrie-Kompetenz, schreibt Veraison.
Aktionärsgruppe machte Druck
Die Aktionärsgruppe um Veraison hatte letzte Woche die Durchführung einer ausserordentlichen Generalversammlung beantragt. Der Verwaltungsrat müsse umgehend gestärkt werden, damit er das Vertrauen aller Aktionäre wieder aufbauen könne, hiess es von Seiten der Gruppe. Sie fordert unter anderem einen totalen Umbau des Verwaltungsrates.
Aryzta war bereits vor der Coronakrise finanziell angeschlagen, wird aber durch die Corona-Pandemie noch heftiger gebeutelt. Mit seinen Kreditgebern will der Konzern eine formelle Vereinbarung zur Lockerung der Kreditbedingungen unterzeichnen, wie er vor kurzem mitgeteilt hatte. Dadurch erhofft er sich grösseren finanziellen Spielraum. Die Gruppe kündigte damals zudem an, die Kosten senken zu wollen und Massnahmen zur Sicherung des Barmittelbestands zu ergreifen.