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Bezirk Zwettl

Corona: Erst der vierte Test war negativ…

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Frau aus Zwettler Bezirk dreimal „corona-positiv“: Eindrücke einer Dauer-Infizierten.

31 Tage lang war Frau B. „corona-positiv“. Sie wurde viermal auf das Virus getestet. Erst nach einem Monat kam ein negatives Testergebnis – und damit die Entwarnung.

NÖN: Wann wurden Sie zum ersten Mal positiv auf das Virus getestet, wie ist es dazu gekommen?

Frau B: Ich arbeite in einem Pflegeheim. Dort hatten wir Klienten, die bereits positiv waren. Es wurde im ganzen Haus getestet, ich selbst war am 10. April an der Reihe. Da war ich dann auch gleich positiv. Gemeinsam mit meinem Mann war ich dann 14 Tage in Quarantäne. Danach wurde ich wieder getestet, und war erneut positiv.

Wie ging es dann weiter?

B: Ich durfte nach dem zweiten positiven Test wieder nach draußen. Mein Mann musste leider erneut 14 Tage in Quarantäne, obwohl er nie getestet wurde. Nach einer weiteren Woche wurde ich ein drittes Mal getestet und war noch immer positiv. Erst am 11. Mai war der – nun vierte – Test endlich negativ.

Wie können Sie es sich erklären, dass sie so lange positiv auf Covid-19 waren?

B: Meine Hausärztin hat mir erklärt, dass das vorkommen kann. Man trägt zwar das Virus noch im Körper, es ist aber inaktiv. So kann man niemanden mehr anstecken und darf raus.

Was waren Ihre Gedanken beim ersten Test – und was haben Sie sich beim dritten Mal gedacht?

B: Am Anfang war es ja nicht tragisch und ich habe das locker genommen, hatte bis auf drei Tage leichten Schnupfen keine Symptome. Eine Kollegin von mir hatte zum Beispiel keinen Geruchs- und Geschmackssinn mehr, so etwas gab es bei mir nicht. Wenn ich nicht getestet worden wäre, hätte ich die Krankheit nicht einmal bemerkt. Beim dritten Mal war mir dann schon ein wenig anders zumute und ich dachte mir: Das kann ja nicht sein. Warum sind alle anderen schon wieder negativ und ich nicht?

Wie haben Sie die Zeit in der Quarantäne verbracht?

B: Gemeinsam mit meinem Mann habe ich viel im Garten gearbeitet, das Dach repariert und zusammengeräumt. Gerade für meinen Mann war die Zeit nicht einfach. Er wurde ja nie getestet und musste 14 Tage länger als ich in Quarantäne sein, obwohl er ja nie wusste, ob er das Virus hat.

Wie fühlt es sich jetzt an zu wissen, dass man immun ist?

B: Ich gehe erleichtert vor die Haustür. Verwandte sagen zu mir: „Dich können wir ja schon umarmen, du hattest es schon.“ Ich bin froh, dass ich es hinter mir habe. Ich bin sonst ein positiver Mensch. Diesmal war ich froh, einmal negativ gewesen zu sein.