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Bezirk Melk

CoV-Tests retten Tourismus

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Coronatests sollen Sicherheit für Tourismus geben. Wachau als eine von fünf Regionen ausgewählt.

Jede Woche ein Teststäbchen kurz in Mund oder Nase stecken – das gehört ab diesem Freitag zur Arbeitsroutine in der Hotellerie in der Wachau. Fünf Pilotregionen des österreichischen Tourismus wurden zum Covid-19-Testgebiet auserkoren: Mitarbeiter in gewerblichen Beherbergungsbetrieben in Montafon (Vorarlberg), beim Wilden Kaiser (Tirol), in Spielberg (Steiermark), am Wörthersee (Kärnten) und in der Wachau werden regelmäßig auf das Coronavirus getestet.

„In der Wachau sprechen wir hier von 83 Betrieben in den Bezirken Melk und Krems“, erläutert Mario Pulker, Chef des Tourismusverbands Wachau-Nibelungengau-Kremstal. Die flächendeckenden Testungen sollen für Sicherheit für Gäste aus dem In- und Ausland – sofern die Grenzen geöffnet werden – sowie für Mitarbeiter und Betreiber sorgen. „Sollte es einen Covid-Fall geben, kann so rasch und punktuell vorgegangen werden“, erklärt Pulker.

Die Corona-Tests sind freiwillig – der Verbandsobmann geht aber davon aus, dass sich nur sehr wenige Beschäftigte nicht zur Verfügung stellen werden. „Ich selbst habe von meinen Mitarbeitern nur positive Rückmeldungen auf das Pilotprojekt bekommen. Es ist schließlich auch für sie eine Absicherung. Sie sind im Arbeitsalltag mit vielen Menschen in Kontakt und das Risiko, zu Hause jemanden anzustecken, dezimiert sich dadurch“, berichtet Pulker aus seinem Hotel Residenz Wachau in Schönbühel-Aggsbach. Die Kosten der Testungen – rund 200 Euro pro Abstrich – übernimmt zudem der Bund.

Wie die Studie genau abgewickelt wird, soll laut Pulker in den nächsten Tagen entschieden werden. Die Idee, alle Mitarbeiter an einem zentralen Standort zu testen, wurde schnell verworfen: „Die Proben werden wöchentlich in den Betrieben vor Ort genommen, das spart Zeit.“ Die Abstriche aus dem Mund-, Nasen- oder Rachenraum werden in Labors ausgewertet. In welchen, ist ebenso noch zu klären. „So viel kann ich schon verraten: Wir haben in der Region eine umfassende Gesundheitsversorgung und diese fassen wir ins Auge“, nennt Pulker etwa die Spitäler Melk, Krems und St. Pölten. Der Verbandschef ist stolz darauf, dass die Wachau Teil dieses Projekts ist: „Damit sind wir weltweit Vorreiter.“

Angetan von der Idee ist auch Michael Ringsmuth, Betreiber des Hotel Wachauerhofs in Melk: „Wir werden das Angebot auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Es ist nicht nur eine Sicherheit für unsere Gäste, sondern auch für unsere Mitarbeiter. Zudem sehe ich darin einen Vorteil zur Ankurbelung des Sommertourismus.“ Mit Blick auf die Buchungslage läuft die Sommer-Tourismussaison laut Ringsmuth derzeit nämlich mehr als schleppend an. „Der Juni ist bisher sehr zurückhaltend. Viele Gäste stornieren oder verschieben auf das nächste Jahr“, meint Ringsmuth.

Donau Tourismus wirbt um Sommerurlauber

Zeitgleich mit dem Beginn der Hotelbetriebe startet auch der Donau Tourismus mit einer neuen Kampagne. Unter dem Motto „Kostbare Augenblicke – so exklusiv wie nie“ schafft die Donau NÖ Tourismus GmbH eine zusätzliche Möglichkeit konkrete Ausflugs- und Urlaubsangebot zu vermarkten. „In der aktuellen Situation ergibt sich für uns heuer verstärkt die Chance, heimische Sommerurlauber anzusprechen, die länger in der Region bleiben“, erklärt NÖ-Tourismus-Geschäftsführer Bernhard Schröder.