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(Bild: AP)
„Schreckliche Lügen“

Witwer fleht, dass Trump mit Mord-Theorie aufhört

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Obwohl sich ein Witwer verzweifelt dagegen wehrt, dass die Geschichte um den Tod seiner Frau als Mord durch die sozialen Medien geistert, verbreitete jüngst auch US-Präsident Donald Trump die Verschwörungstheorie. Dabei geht es um Lori Klausutis, eine Mitarbeiterin des Ex-Kongressabgeordneten und heutigen Moderators Joe Scarborough, die in seinem Büro gestorben war. Scarborough arbeitet für den Sender MSNBC und ist ein erklärter Gegner Trumps.

„Wann nehmen sie neue Ermittlungen im Psycho-Joe-Scarborough-Fall in Florida auf?“, twitterte Trump am 12. Mai. „Ist er mit Mord davongekommen? Einige Leute denken so. Warum hat er den Kongress so schnell und leise verlassen? Ist das nicht offensichtlich? Was passiert nun? Ein kompletter Spinner!“ Am Dienstag sagte Trump im Weißen Haus erneut, der Fall sei „sehr verdächtig“. „Viele Menschen“ nähmen an, dass Scarborough etwas mit dem Tod der Frau zu tun haben könne.

Witwer: Mordthese eine „schreckliche Lüge“
Witwer Timothy Klausutis hingegen hätte gerne endlich einen Schlussstrich unter den Tod seiner Frau, der sich bereits im Jahr 2001 ereignet hatte, gezogen. Denn es sei kein Mord gewesen. Klausutis schrieb jüngst auch an Twitter-Chef Jack Dorsey und bat - erfolglos - darum, Trump-Tweets zu löschen, in denen der US-Präsident andeutet, Scarborough könnte Lori ermordet haben.

Seine 28-jährige Ehefrau habe an einer unerkannten Herzkrankheit gelitten. Sie sei bei der Arbeit in Scarboroughs Büro gestürzt und mit dem Kopf auf den Schreibtisch geprallt. Am nächsten Morgen habe man sie tot aufgefunden. Die Mordthese widerspreche der Autopsie und gehöre zu den „schrecklichen Lügen“, die von „Verschwörungstheoretikern“ wie Trump verbreitet würden.

„Ständige Flut an Unwahrheiten, Halbwahrheiten, Anspielungen“
Timothy Klausutis schrieb weiter, seit dem Tag des Unfalltodes seiner Ehefrau gebe es „eine ständige Flut von Unwahrheiten, Halbwahrheiten, Anspielungen und Verschwörungstheorien“. Diese erschwerten ihm, sein Leben weiterzuleben. Trumps Tweets würden seiner Ansicht nach klar gegen die Twitter-Regeln verstoßen. Er fordere nicht, Trump von der Plattform auszuschließen - was jedem User, der solche Tweets verbreiten würde, ansonsten schon geschehe -, bitte aber, dass die betreffenden Tweets gelöscht würden. Er sei nun genauso wütend wie frustriert und betrübt.

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Joe Scarborough(Bild: AFP)

Die „New York Times“ zitierte eine Stellungnahme von Twitter, wonach die Tweets nicht gegen Regeln verstießen. Man bedauere aber den Schmerz, den sie verursachten, und arbeite an Änderungen der Bestimmungen.