Favre vor BVB-Aus: Offenbar bereits Kontakt zu Kovac - Trainer-Talent (32) bleibt absoluter Wunschkandidat
Dortmund-Coach wirkt dünnhäutig
by Patrick MayerBVB-Trainer Lucien Favre deutet nach der Niederlage im Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern seinen Abschied an. Wer könnte ihm nachfolgen?
- Borussia Dortmund verliert den Bundesliga*-Gipfel gegen den FC Bayern München*.
- Nach der Niederlage deutet BVB-Trainer Lucien Favre seinen baldigen Abschied an.
- Sky-Experte Lothar Matthäus nennt Ex-Bayern-Coach* Niko Kovac als möglichen Nachfolger.
Update 27. Mai, 6.15 Uhr: Lothar Matthäus hatte ihn direkt nach der BVB-Niederlage im Bundesliga-Kracher als Nachfolger von Lucien Favre ins Spiel gebracht: steht Niko Kovac schon bald auf der Kommandobrücke der Westfalen? Laut Bild hat es in den vergangenen Monaten bereits Kontakt zum ehemaligen Coach des FC Bayern gegeben.
Nicht vollends geklärt scheint, ob Kovac‘ Spielphilosophie tatsächlich zum aktuellen Kader der Borussia passt. Absoluter Wunschkandidat bleibt offenbar eine weitere heiße Aktie auf dem deutschen Trainermarkt. Um Julian Nagelsmann hatten sich die BVB-Macher schon in der Vergangenheit vergeblich bemüht. Zur neuen Saison erscheint ein Engagement des 32-Jährigen wenig realistisch. Nagelsmanns Vertrag in Leipzig läuft noch bis 2023.
Verabschiedet sich Trainer Favre HIER vom BVB? Matthäus bringt prompt Ex-Bayern-Coach Kovac ins Spiel
Ursprungsmeldung vom 27. Mai:
München/Dortmund - Es gibt Sätze im Profi-Fußball, die immer auf eine klare Tendenz schließen lassen.
Weil sie so oft im Zusammenhang mit einer Entscheidung gesagt werden, dass sie schon als deutliches Indiz gewertet werden können.
Solche Sätze hat BVB-Trainer Lucien Favre nach der Niederlage von Borussia Dortmund (0:1) im Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern München* gesagt. Ein Traumtor von Joshua Kimmich* hatte die Pleite besiegelt.
Sky-Reporter Patrick Wasserziehr wollte von Favre wissen, ob er nicht besser anders aufgestellt hätte. Konkret: Ob seine Aufstellung gegen den Rekordmeister vielleicht die falsche war.
Lucien Favre: BVB-Trainer nach Niederlage gegen FC Bayern mit Andeutung
„Das sagt man hier seit Monaten“, meinte er zu etwaigen Zweifeln an seiner Arbeit in Dortmund und betonte das „Hier“ sehr deutlich: „Ich weiß, wie es geht. Ich werde in ein paar Wochen darüber sprechen.“
Er sagte es mit einem süffisanten Lächeln, man könnte es auch mit Sarkasmus umschreiben. Deutete Favre etwa seinen Abschied als BVB-Trainer (spätestens) nach dieser Bundesliga-Saison an?
Der 62-jährige Schweizer hatte gegen die Bayern weder Aggressive Leader Emre Can* noch den englischen Superstar Jadon Sancho noch den belgischen Routinier Axel Witsel, der unter der Woche erst ins Training zurückgekehrt war, aufgestellt.
Borussia Dortmund: Schmeißt Lucien Favre beim BVB hin?
„Das ist einfach zu sagen nach dem Spiel. Can braucht ein paar Tage, hat nur ein Training mit der Mannschaft gemacht, dann hat er in Wolfsburg gespielt. Jadon war jetzt nicht bereit. Er kann mehr als eine Halbzeit spielen, aber 90 Minuten wird schwer“, sagte Favre und argumentierte eifrig. Can sah die ganze Sache offensichtlich etwas anders.
„Ich habe es gehofft“, meinte der deutsche Nationalspieler bei Sky zu einem Startelf-Einsatz: „Der Trainer hat so entschieden, das muss man akzeptieren. Wenn wir gewinnen, ist alles richtig. Jetzt kann man darüber diskutieren.“
Werden Favre die Zweifel an seiner Arbeit zu viel? Schmeißt er bald selber hin?
Lucien Favre: BVB-Trainer schmiss schon bei Hertha und in Gladbach hin
Diesen Weg hatte der als eigenwillig geltende Coach einst sowohl bei Hertha BSC (2009) als auch in Gladbach (2015) gewählt.
In Berlin lud er unvermittelt die Medien zu einer eigenen Pressekonferenz in einem Hotel ein und begründete seinen Rücktritt wenig charmant, in Mönchengladbach zog er den Groll von Sportchef Max Eberl auf sich, weil er den Klub angeblich aus dem Nichts vor vollendete Tatsachen gestellt hatte.
„Ich bleibe ruhig und vertraue mir“, sagte er am Dienstagabend nach der Pleite gegen den FC Bayern weiter. Die Spekulationen hatte er da schon kräftig angefeuert.
Lothar Matthäus bringt Niko Kovac beim BVB ins Spiel
„Ich hab dich gleich angeschaut und habe mir gedacht: ‚Favre weg und Niko Kovac kommt‘. Ich rede in ein paar Wochen heißt: Da gibt es ein klares Statement“, meinte TV-Experte und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus im Sky-Studio zu Moderator Sebastian Hellmann.
Der Journalist hakte bei Matthäus nach, warum er Ex-Bayern-Coach Kovac ins Spiel bringe. „Niko Kovac ist auf dem Markt und wahrscheinlich sucht Borussia Dortmund nach dieser Saison einen neuen Trainer“, antwortete der 58-Jährige: „Ich hätte so eine klare Aussage von Lucien Favre nicht erwartet, auch nicht nach der Niederlage.“
Lucien Favre: Borussia Dortmund muss sich wohl einen neuen Trainer suchen
Die Frage sei, erklärte der Franke weiter, „ist der Biss von Lucien Favre noch da? Oder macht er das, was er bei anderen Vereinen gemacht hat? Er lässt seinen Vertrag liegen?“
Aktuell spricht wohl einiges dafür. Und dafür, dass sich der BVB nach der Saison einen neuen Trainer suchen wird und muss.
pm
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