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Donald Trump(Bild: AP)
Gleich durchgefallen

Twitter unterzog Trump-Tweet erstmals Faktencheck

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Twitter hat einen Tweet von US-Präsident Donald Trump erstmals einem Faktencheck unterworfen - und ihm prompt ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Dass Trump dies nicht lange auf sich sitzen lassen würde, war abzusehen: Nur kurze Zeit nach dem Bekanntwerden des Faktenchecks ging Trump auf den Kurznachrichtendienst los - natürlich auf seiner Twitter-Seite.

Trump hatte am Dienstag auf Twitter geschrieben, dass eine Briefwahl Wahlbetrug Vorschub leiste. Twitter versah den Tweet daraufhin mit einem Link mit dem Hinweis: „Erfahren Sie die Fakten über Briefwahl“. Dieser Link führt zu einer Seite, in der Trumps Behauptungen als „falsch“ bzw. „unbegründet“ zurückgewiesen werden. 

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(Bild: Screenshot twitter.com/realDonaldTrump)

In dem Faktencheck, der sich auf CNN, die „Washington Post“ und weitere Experten beruft, heißt es unter anderem, Trump behaupte fälschlicherweise, dass Kalifornien Briefwahlunterlagen an alle Personen in dem Bundesstaat schicken würde - „unabhängig davon, wer sie sind oder wie sie dorthin gelangt sind“. Tatsächlich würden nur registrierte Wähler Briefwahlunterlagen erhalten. Trumps behaupte fälschlicherweise, dass Briefwahl zu „einer manipulierten Wahl“ führen würde.

Trump schlägt zurück - natürlich auf Twitter
Dass Trump dies nicht lange auf sich sitzen lassen würde, war abzusehen: Nur kurze Zeit nach dem Bekanntwerden des Faktenchecks kreidete Trump Twitter - natürlich auf Twitter - nicht nur an, die Meinungsfreiheit „zu ersticken“, sondern damit auch im Präsidentschaftswahlkampf mitzumischen - und als Präsident werde er „nicht zulassen, dass das geschieht“.

Wegen der Pandemie ist der Ruf nach einer Ausweitung der Briefwahl bei der US-Präsidentschaftswahl am 3. November laut geworden. Trump und seine Republikaner wehren sich dagegen, weil sie befürchten, dass die US-Demokraten von einer Briefwahl profitieren könnten.

Twitter-Sprecher Nick Pacilio sagte, es sei nicht der erste Faktencheck von Twitter gewesen, es sei allerdings das erste Mal, dass Trump dem Prozedere unterworfen worden sei. Pacilio ließ offen, ob Tweets des Präsidenten auch künftig auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft würden.

Mehr als 80 Millionen Menschen folgen Trump auf Twitter
Twitter ist Trumps wichtigstes Sprachrohr. Dem US-Präsidenten folgen dort mehr als 80 Millionen Menschen. Der Kurznachrichtendienst war wiederholt kritisiert worden, weil er nicht gegen falsche, irreführende oder beleidigende Tweets Trumps vorgeging. 

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(Bild: APA/AFP/GETTY IMAGES/ANDREW BURTON)

Twitter begann jüngst auch damit, in seinem Netzwerk verbreitete Falschinformationen und Verschwörungstheorien zum Coronavirus mit Warnhinweisen zu versehen. „Irreführende“ und „umstrittene“ Botschaften zu der Pandemie würden gekennzeichnet, hieß es vom Unternehmen.