Kommentar

Ein frühes Ausrufezeichen

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Über das begonnene Transfertreiben und dessen ersten Kracher.

Er ist für den SKN St. Pölten in der Bundesliga aufgelaufen, er hat in der Regionalliga das Amstettner Dress getragen und bis zum jüngsten Saisonabbruch war er mit Hofstetten auf Aufstiegskurs in die 2. Landesliga. Dort wird Marco Talir künftig kicken – in Schwarz-Weiß eingekleidet für den ASK Ybbs.

Der erste Transferkracher Ende Mai? Die Coronakrise macht‘s möglich. Dabei ist es eine paradoxe Situation: Noch ist nicht sicher, ob oder wann im Herbst gespielt werden kann, gleichzeitig bleibt den Klubs mehr Zeit, sich nach potenziellen Neuzugängen umzuschauen. Und obendrein müssen viele Vereine aufgrund der Krise den Gürtel enger schnallen, was sich in Abgängen äußert. Der pandemische Stillstand bewirkt auf dem Transfermarkt genau das Gegenteil.

Ybbs hat die Situation als erster Verein im Bezirk voll für sich genutzt und mit Talir einen prominenten Kicker in die Wüsterstrom-Arena geholt. Der ASK hat damit ein Ausrufezeichen gesetzt – früher als sonst und auch stiller. Kein Jahr ist es her, dass die Donaustädter offen den Kampf um den Aufstieg in die 1. Landesliga ausriefen. Es blieb, auch ohne Coronakrise, beim Traum vom Meistertitel. Die Realität waren 16 Punkte und zwei Trainerwechsel.

Aufstiegstöne sind aus Ybbs derzeit, zumindest offiziell, keine zu vernehmen, umso lauter ist der Paukenschlag namens Marco Talir. Er könnte der lang gesuchte fehlende Puzzlestein in der Offensive sein und die Lücke von Stefan Sailer schließen, der seinen Pass zurück nach Wieselburg legt. Wann auch immer die Saison beginnt: Ybbs hat früh gute Karten.