Cécile Verny über den BZ Singalong bei #Infreiburgzuhause

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Die Plattform #Infreiburgzuhause will Kultur in die Wohnzimmer bringen. Den Auftakt macht der BZ-Singalong mit Cécile Verny und Christian Gutfleisch. Ein Interview mit der hochmotivierten Sängerin.

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Cécile Verny Foto: Fabian Rudolph

Die Plattform #Infreiburgzuhause will Kultur in die Wohnzimmer bringen. Den Auftakt macht der BZ-Singalong mit Cécile Verny und Christian Gutfleisch. Ein Interview mit der hochmotivierten Sängerin.

BZ: Frau Verny, wie haben Sie die Corona-Wochen ohne Konzerte und Proben verbracht? Haben Sie Musik im Netz gehört?
Verny: Ich habe die ersten Wochen gar nicht gesungen, sondern aufgeräumt, wie viele Leute. Ich habe online nicht viel Musik gehört. Zum einen wollte ich wirklich eine bewusste Pause machen in dieser Zeit. Zum andern stören mich diese vielen Gratisangebote von Künstlern, ich finde das nicht richtig. Vor vier Wochen habe ich mich mit dem Programm für den Singalong beschäftigt, und seit drei Wochen probe ich wieder.
BZ: Wollen Sie jetzt mit dem virtuellen Singalong ein Zeichen setzen, dass es wieder ein kulturelles Leben gibt?
Verny: Wir müssen alle nach neuen Wegen suchen, wie wir uns verbinden und wieder zusammenkommen können. Ich habe auf meine Posts zum Streamingprojekt #Infreiburgzuhause, das der Singalong eröffnet, Rückmeldungen von Freunden aus Lettland, dem Sudan oder Griechenland erhalten, die heute Abend vorbeischauen wollen. Damit kann das Jazzhaus heute Abend eine Bühne für Freiburg und für die Welt sein. Aber der Singalong lebt natürlich normalerweise vom Publikum. Es wird spannend.
BZ: In einer beschwingten Gruppe singen viele leichter als alleine auf dem Sofa. Wie wollen Sie dieses Gemeinschaftsgefühl am PC-Bildschirm vermitteln?
Verny: Ich werde versuchen, auf der Bühne des Jazzhauses so natürlich zu sein wie möglich und ein gutes Gefühl zu vermitteln – manche können zuhause hemmungsloser sein als draußen. Christian Gutfleisch am Piano und ich sind Jazzmusiker, wir leiern kein Programm herunter, sondern brechen große Hits auf dieses Duo-Format herunter, das vor allem Spaß machen soll. Singen erzeugt ja positive Schwingungen – wir könnten in Freiburg etwas Besonderes auslösen (lacht).
BZ: Kann man sich das wie Live-Karaoke fürs Wohnzimmer vorstellen?
Verny: Ich glaube, Karaoke ist der falsche Begriff. Wir stehen live auf der Bühne des Jazzhauses, wer mich kennt, weiß, dass ich in einem Song gerne spontan agiere, da darf auch mal ein Fehlerchen dabei sein. Wir haben Kameras und jemanden, der für das Publikum zuhause die Texte einblendet. Wir werden alles tun, um bestmögliche Qualität zu bieten, auch technisch. Aber wir machen es in dieser Form zum ersten Mal, es ist live und damit natürlich auch ein Risiko.
BZ: Gibt es Möglichkeiten zur Interaktion, kann man sich Songs wünschen?
Verny: Der Singalong klang bisher auch deswegen immer so leicht, weil Christian und ich gut vorbereitet waren und ein stimmiges Programm gesucht hatten, das für viele Sänger funktionieren kann. Auch weil wir die Texte vorbereiten müssen, können wir keine Wünsche annehmen. Es ist schöner, sich überraschen zu lassen.
BZ: Was empfehlen Sie zuhause?
Verny: Am besten zu mehreren zusammenkommen, soweit es erlaubt ist. Stellen Sie ein paar Getränke bereit und reißen Sie die Fenster auf. Lassen Sie die Nachbarn was davon haben und genießen Sie es, lauthals zu singen! Seien Sie diese eine Stunde voll dabei.

BZ-Singalong mit Cécile Verny Mittwoch, 27. Mai, 20 Uhr, live aus dem Jazzhaus Freiburg via http://www.infreiburgzuhause.de Am 31. Mai, 19 Uhr, spielt auf derselben Plattform ein Streichquartett des Freiburger Barockorchesters
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