Der zwölfjährige Alessandro ist mit seiner Familie in Südtirol wandern. Plötzlich taucht ein Bär hinter ihm auf. Anstatt wegzurennen, macht der Junge alles richtig. Der Vater hat die Szene gefilmt.

Quelle: WELT/Nicole Fuchs-Wiecha

Und plötzlich taucht ein Bär hinter dem Jungen auf

Eine Familie aus Italien macht einen Ausflug in die Berge, als der Tag eine dramatische Wendung nimmt. Hinter einem Busch taucht ein Bär hinter dem zwölfjährigen Alessandro auf. Der Junge reagiert genau richtig.

Diese Wanderung wird Familie Caliari sicher nicht mehr vergessen: Bei einem Ausflug in die Berge in der norditalienischen Region Trentino kreuzt die Familie den Weg eines Bären. Das Tier läuft hinter dem zwölfjährigen Alessandro her. Der Vater filmt die Szene mit dem Handy – seinem Sohn ist der Schrecken ins Gesicht geschrieben.

Doch anstatt wegzurennen oder laut zu schreien, verhält sich der Junge vorbildlich. Er bleibt ruhig und entfernt sich langsam von dem wilden Tier, in Richtung seiner Familie, wie das Video zeigt, das die italienische Presseagentur Ansa veröffentlicht hat.

Die Szene spielte sich in Malga Nuova auf 2000 Metern Höhe ab, wie „La voce del Trentino“ berichtet. Und sie hat ein gutes Ende: Der anfangs neugierige Bär folgt dem Kind noch einige Meter, ändert dann aber die Richtung – und macht sich in die Wildnis davon. „Wow, Respekt an alle in diesem Video. Vor allem für den Jungen. Toll“, heißt es in einem Kommentar unter dem Video auf YouTube.

Laut der Zeitung gab es zwei Gründe, warum das Aufeinandertreffen nicht gefährlich wurde. Der Bär sei von sich aus nicht aggressiv gewesen, und die Familie habe in der Situation gut reagiert. Als etwa im Hintergrund jemand beginnt hysterisch zu rufen, wird die Person sofort zurechtgewiesen. Inzwischen habe sogar die Tierschutzorganisation WWF die Reaktion des Jungen und seiner Familie gelobt.

Die Alpenregion zwischen Österreich, Italien und Slowenien beheimatet eine der wenigen Braunbärpopulationen Europas. Laut Angaben des WWF wurde die Zahl der Tiere in den italienischen Alpen 2014 auf 40 bis 45 Exemplare geschätzt.

Die Tierschutzorganisation empfiehlt, sich bei einer Begegnung mit einem Bären nicht ängstlich zu verhalten und alles zu vermeiden, was das Tier als Bedrohen empfinden könnte – also unkontrollierte Bewegungen, drohende Gesten oder Steinwürfe. Auf keinen Fall sollte man versuchen wegzurennen. Besser sei es, stehen zu bleiben und durch lautes Reden auf sich aufmerksam zu machen.

wolf