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Eine Kontakt-Verfolgungs-Studie aus China gibt Auskunft, in welchen Situationen man sich am ehesten mit dem Coronavirus infiziert.Bildrechte: Colourbox.de
Studie aus China

Coronavirus - Wo ist die Ansteckungsgefahr am größten?

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Die Kinder kehren in Kita und Schule zurück, auch Shoppingcenter, Restaurants und Fitnessstudios dürfen unter Auflagen wieder öffnen. Doch mit den schrittweisen Lockerungen der einst strengen Corona-Reglementierungen wächst zugleich die Angst, sich mit dem neuartigen Virus zu infizieren. Wo ist die Gefahr am größten, sich mit Sars-CoV-2 anzustecken? Darüber geben neue Studien Auskunft.

Wer sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, gibt es - ohne Schutzmaßnahmen - an zwei bis drei Menschen weiter, sagen die Virologen - und sprechen dabei von einem Durchschnittswert. Denn manche Infizierte stecken deutlich mehr Mitmenschen an, andere tragen das Virus überhaupt nicht weiter.

Das Risiko, das Coronavirus an andere weiterzugeben oder sich selbst damit anzustecken, ist in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich groß. Ebenso die Menge an Viren, mit der man in Kontakt kommen kann. Aufschluss darüber, unter welchen Umständen eine Ansteckung am wahrscheinlichsten ist, geben sogenannte Kontakt-Verfolgungs-Studien. Diese untersuchen, mit wie vielen Menschen ein Infizierter Kontakt hatte - und wie viele davon sich infiziert haben.

Wissenschaftler einer Studie aus China haben 2.147 enge Kontakte von 157 Corona-Infizierten untersucht. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, in welchen Situationen es zu einer Ansteckung bzw. Übertragung des Virus gekommen ist.

Die größte Gefahr lauert im eigenen Haushalt

Laut der Studien bergen vor allem andauernde, enge Kontakte mit Infizierten und das Zusammentreffen in geschlossenen Räumen ein hohes Ansteckungsrisiko. Und zu dem kommt es vor allem in den eigenen vier Wänden. Die müssen jedoch nicht zwangsläufig eine private Wohnung sein. Gemeinschaftsunterkünfte wie Senioren- oder Obdachlosenheime, Flüchtlingsunterkünfte und Großraumbüros zählen die Forscher ebenso dazu.

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Ist ein Familienmitglied infiziert, ist das Risiko, die anderen Familienmitglieder anzustecken, besonders hoch.Bildrechte: Colourbox.de

Den Ehepartner erwischt's am häufigsten

Am größten ist das Ansteckungsrisiko für Menschen, die mit einem Infizierten befreundet sind oder gar im selben Haushalt leben. Je enger der körperliche Kontakt, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Virusübertragung. Innerhalb einer Familie soll es am häufigsten den Ehepartner erwischen - und zwar deutlich häufiger als alle anderen Familienmitglieder.

Maske auf in öffentlichen Verkehrsmitteln

Nach dem eigenen Haushalt (im weiteren Sinne) war laut der Studie aus China das zweithöchste Ansteckungsrisiko in öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Wenig Luftzirkulation und viele Menschen dicht gedrängt auf engem Raum erleichtern dem Virus die Ausbreitung. Umso sinnvoller ist es, in solchen Situationen eine Maske zu tragen und - wenn möglich - überfüllte Verkehrsmittel in der Rushhour zu meiden.

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In Deutschland gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht.Bildrechte: Colourbox.de

Gemeinsam ins Restaurant?

Gemeinsam schmeckt's am besten! Doch auch in Restaurants, Kantinen oder an der großen Tafel zur Familienfeier geht's eher eng zu. Für die Weitergabe der Coronaviren anscheinend optimale Bedingungen. Denn das gemeinsame Essen sehen die chinesischen Wissenschaftler als dritthöchstes Risiko in Sachen Virusübertragung.

Vorsicht im Fitnessstudio!

Untersuchungen aus Südkorea zeigen hingegen, dass auch Fitnessstudios eine gewisse Gefahr bergen, sich mit Sars-CoV-2 zu infizieren. Vor allem bei schweißtreibenden Sportarten sei es zu einer überdurchschnittlich hohen Weitergabe des Virus gekommen. Bei Yoga- und Pilates-Kursen habe sich hingegen keiner der Teilnehmer angesteckt. Da hilft nur eins: Wer sich so richtig auspowern will, sollte das vorerst an der frischen Luft tun.

Quelle: spiegel.de