«Jede Messe muss heute mehr bieten als nur die reine Messezeit»

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Das Onlineunternehmen Visable entstand als Antwort auf die Herausforderungen der Internationalisierung und Digitalisierung im B2B-Bereich. Aber Online ersetzt nicht den persönlichen Kontakt. Expodata im Interview mit Peter F. Schmid, CEO von Visable.

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Expodata: Herr Schmid, was beschäftigt Sie zurzeit am meisten? 

Peter Schmid: Wir haben 2019 das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte abgeschlossen. Wir wachsen erstmalig zweistellig und das ohne fremde Hilfe, sondern profitabel und aus eigenen Mitteln. 

Wie erklären Sie Ihrer Familie, was Visable genau tut und welche Zukunftschancen Visable hat? 

Visable betreibt mit «Wer liefert was» und Europages die beiden grössten B2B-Plattformen Europas. Wir bringen darüber Nachfrage und Angebot zusammen, betreiben also Match-Making im geschäftlichen Umfeld. Kürzlich sagte jemand, wir seien die «Partnerbörse im B2B». Diese Analogie passt insofern sehr gut, weil ich vor meiner Station bei Visable CEO von Parship war. 

Welche Chancen haben europäische Unternehmen wie Visable gegen globale Riesen wie Amazon, Alibaba, Zalando zu bestehen und warum?

Der Kampf um die vorderen Plätze im B2C-Bereich haben wir in Europa gegen die USA und China ganz klar verloren. Das darf uns im B2B-Bereich nicht noch einmal passieren. 

Wann wird sich der Onlineeinkauf im B2B-Geschäft durchsetzen und wie, sagen wir in der Branche für Baumaschinen?

Wie bereits erwähnt, steht der Online-B2B-Markt noch völlig am Anfang. Aber die Unternehmen haben verstanden, dass die Entwicklung hin zum Digitalen nicht aufzuhalten ist, und dass sie handeln müssen. Bis es Normalität ist, dass eine Baumaschine über das Internet verkauft wird, werden noch Jahre vergehen.

Es wird aber zur Normalität werden, dass ein potenzieller Käufer sich die Maschine nur noch via Internet zum Beispiel mit einer Virtual-Reality-Brille ansieht und sich dann für die Vertragsverhandlungen mit dem Anbieter trifft. Der Messebesuch, bei dem die Maschinen ausgestellt sind, wird in Zukunft überflüssig werden. 

Wie beurteilen Sie die 365-Tage-Messe? Wollen Aussteller, die normalerweise auf Messelogistik fokussiert sind, wirklich während 365 Tagen Messe? Was bringt das den Ausstellern?

Jede Messe oder auch Konferenz muss heute mehr bieten als nur die reine Messezeit. Die ausstellenden Unternehmen müssen über das Jahr verteilt immer wieder Touchpoints mit Ihren potenziellen Kunden bieten. Da reicht nicht nur eine Veranstaltung für einige Tage im Jahr und die Verlängerung sollte online geschehen.

Das vollständige Interview erscheint in der Printausgabe von Expodata Live Kommunikation am 26. Juni.