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Bayern Innenminister Joachim Herrmann will genau beobachten, was in Thüringen passiertFoto: picture alliance/dpa
Herrmann vs. Ramelow

Bayern droht Thüringen mit Gegenmaßnahmen

Die einen wollen Corona-Lockerungen, die anderen sehen darin eine Gefährdung.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (63) droht Thüringen nun mit Gegenmaßnahmen, sollten die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen wirklich in Kraft treten. „Die Vorschläge von Ministerpräsident Ramelow sind unverantwortlich“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Man werde die weitere Entwicklung in Thüringen sehr genau im Blick haben, „um in Bayern im Zweifel gegenzusteuern“.

Herrmann sagte weiter: „Wir werden sicher nicht tatenlos zusehen, wie Ramelow große Erfolge im Kampf gegen das hochgefährliche Corona-Virus sorglos zunichte macht.“ Weitere Details nannte er zunächst nicht.

Am Wochenende hatte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (64, Linke) angekündigt, den allgemeinen Lockdown beenden und künftig auf landesweite Corona-Schutzvorschriften verzichten zu wollen. Die Gesundheitsämter vor Ort sollten aber lokale Vorgaben machen können, wenn es neue Infektionsherde gibt. In den öffentlichen Verkehrsmitteln soll es beim Mund-Nasen-Schutz bleiben. Das Kabinett in Erfurt tagt am Dienstag.

Der bayerische Innenminister sagte, Ramelow setze „alles bei der Corona-Bekämpfung bis jetzt Erreichte aufs Spiel und riskiert eine Verschlimmerung der Infektionslage“. Zuvor hatte schon Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Ankündigung von weitreichenden allgemeinen Lockerungen als „fatales Signal“ kritisiert und die Verantwortlichen in Thüringen aufgerufen, ihre Absicht zu überdenken.