https://www.merkur.de/bilder/2020/05/25/13776015/685523172-coronavirus-mallorca-UfSlihIG.jpg
Au Mallorca können die Menschen wieder im Meer baden.© dpa / Clara Margais

Corona in Europa: Italien plant Aktion mit 60.000 Freiwilligen - Schweden veröffentlicht bedenkliche Zahlen

Coronavirus-Newsticker

by

Einige Corona-Hotspots in Europa erholen sich langsam vom strengen Lockdown. Die italienische Regierung will eine Art Corona-Security installieren.

Update vom 25. Mai, 22.35 Uhr: Die schwedischen Gesundheitsbehörden registrierten bis Montag 4029 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Rate der Sterbefälle ist mit 40 pro 100.000 Einwohner in Norwegen wesentlich höher als die Rate in Norwegen (4,4) oder Deutschland (10). Bislang wurden etwa 34.000 Corona-Infektionen im skandinavischen Land gemeldet.  

In Schweden fand kein strenger Lockdown statt, die Bürger wurden lediglich darauf hingewiesen, Abstand zueinander zu halten und sich die Hände zu waschen. Auch schloss die Regierung die Schulen im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern nicht. Der „Schwedische Weg“ ist äußerst umstritten. Der Staatsepidemiologe Anders Tegnell weist auf die rückläufigen Todesfälle und Ansteckungen* in den Altersheimen hin und sieht eine positive Entwicklung.

Corona-Lockerungen: Spanien korrigiert Zahl der Todesfälle 

Update vom 25. Mai, 21.15 Uhr: Das spanische Gesundheitsministerium hat am Montagabend die Corona-Zahlen korrigiert. So sollen fast 2000 weniger Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 verstorben sein. Man habe die Daten neu überprüft und gehe nun von einer Todeszahl von 26.834 aus. 

Einige Todesfälle sollen doppelt in den Statistiken aufgetaucht sein. Bei anderen Fällen soll, anders als ursprünglich angenommen, keine Infektion mit dem neuartigen Virus vorgelegen haben. So wurde auch die Zahl aller registrierter Fälle um 372 auf 235.400 korrigiert.

Corona-Lockerungen: Corona-Hotspots Italien und Spanien lockern Lockdown-Maßnahmen

Madrid/Rom - Während die Corona-Pandemie in Brasilien und den USA weiter dramatische Ausmaße besitzt, kehren europäische Krisenherde langsam zur Normalität zurück. Spanien und Italien haben nun weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen. 

Corona-Lockerungen: Spanien öffnet Strände - mit Bedingungen

Seit Montag, den 25. Mai darf wieder an den Stränden einiger Küstenregionen Spaniens gebadet werden, allerdings ist die Anzahl der Besucher begrenzt. Zudem muss ein Abstand von vier Metern zwischen den Sonnenschirmen eingehalten werden. Das vom Tourismus geprägte Land kündigte zudem jüngst an, ausländischen Besuchern ab dem 1. Juli wieder die Einreise zu erlauben. Die beiden größten Städte Spaniens, Madrid und Barcelona, öffneten zudem die Parks und Terrassen von Lokalen.

Die täglich gemessenen Infektions- und Todeszahlen in Spanien gingen stetig zurück, weshalb die strengen Maßnahmen des Corona-Hotspots gelockert werden konnten. Das Land meldete am Montag den neunten Tag in Serie mit weniger als 100 Covid-19-Todesfällen. Mit 50 Toten innerhalb von 24 Stunden registrierte das Gesundheitsministerium einen vergleichsweise niedrigen Wert. Angaben der Johns-Hopkins-Universität zufolge starben in Spanien bisher 28.752 Covid-19-Patienten.

Corona-Lockerungen: Italien will zehntausende Freiwillige Helfer für Abstandsregel-Einhaltung

Auch in Italien sind die Fallzahlen seit längerer Zeit rückläufig, weshalb man sich dafür entschied, die Maßnahmen weiter zu lockern. So nahmen Schwimmbäder und Fitnessstudios nach dem strengen Lockdown wieder den Betrieb auf. Italien galt wochenlang als am schwersten von der Corona-Pandemie* betroffenes Land der Welt, ehe die strikten Maßnahmen Wirkung zeigten. Bislang verstarben in Italien 32.877 Personen in Folge einer Corona-Infektion.

https://www.merkur.de/bilder/2020/05/25/13776015/427201208-coronavirus-italien-hp2HDnjKeIG.jpg
In Rom tummelten sich die Menschen wieder auf den Plätzen.© dpa / Cecilia Fabiano

Zudem machte die italienische Regierung mit einer kuriosen Meldung auf sich aufmerksam. Rund 60.000 Freiwillige sollen der Bevölkerung nun dabei helfen, die Abstandsregeln während und nach den Ausgangsbeschränkungen einzuhalten. Grund dafür waren Bilder aus Mailand und Neapel, wo sich am ersten Wochenende nach den Lockerungen bereits erste Menschenansammlungen bildeten. 

Francesco Boccia, Minister für die Angelegenheiten der Regionen, verurteilte dieses Verhalten gegenüber der Zeitung La Stampa. „Diejenigen, die sich jetzt ins Nachtleben stürzen, verraten die Opfer, die Millionen Italiener gebracht haben“, meinte Boccia. 

ajr

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.