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Bundesregierung und Lufthansa haben sich auf ein Staatshilfe-Paket geeinigt.
(Foto: REUTERS)

Die Sanierung wird viele Jahre brauchen

Die Bundesregierung hilft der Fluggesellschaft mit einem schwindelerregend hohen Betrag. Andere Unternehmen, die auf Staatshilfe hoffen, können daraus zwei Dinge lernen.

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Die Bundesregierung hat sich mit ihrem Hilfspaket für die Lufthansa an die Zusage von Finanzminister Olaf Scholz gehalten, bildlich gesprochen die Geld-"Bazooka" auszupacken. Sie stellt einem einzelnen Unternehmen mit neun Milliarden Euro einen schwindelerregend hohen Betrag zur Verfügung und verhindert damit die Insolvenz, die ohne den staatlichen Eingriff nach menschlichem Ermessen nicht zu verhindern gewesen wäre.

Lufthansa ist nun also, wenn Aufsichtsrat, die Aktionäre und die Europäische Kommission auch noch zustimmen, gerettet. Da die Insolvenz die schlechtere Alternative war, hatte der Konzern keine andere Wahl, als dem Hilfspaket zuzustimmen.

Andere Unternehmen, die auf Staatshilfe hoffen, können aus diesem ersten großen Fall zwei Dinge lernen: Hilfe gibt es nicht umsonst, ganz im Gegenteil, die Einlagen sind ordentlich bis hoch verzinst, Investoren bekommen keine Dividende, die Manager müssen auf große Teile ihres Gehalts verzichten. Andererseits: Der Staat macht grobe Vorgaben, etwa zur Nachhaltigkeit, will sich aber aus dem Tagesgeschäft heraushalten. Gut so.

Von einer Illusion sollten sich alle Beteiligten schnell verabschieden: dass die Staatsbeteiligung eine kurze Episode bleibt. Lufthansa wird für die Sanierung viele Jahre brauchen.