Doch kein "Geschenk Gottes"?

WHO stellt Tests mit Hydroxychloroquin ein

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Wissenschaftler haben Sicherheitsbedenken bei der Anwendung von Hydroxychloroquin gegen Covid-19.(Foto: dpa)

US-Präsident Trump preist das Malariamittel Hydroxchloroquin gerne als Wundermittel gegen das Coronavirus an. Eine neue Studie widerlegt diese Aussage jedoch grundlegend. Auf diese Datenanalyse reagiert die Weltgesundheitsorganisation nun entsprechend.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat klinische Tests des Malariamittels Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19 wegen Sicherheitsbedenken ausgesetzt. Die Tests in mehreren Ländern seien "vorübergehend" eingestellt worden, während die Sicherheit des Medikaments überprüft werde, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz.

Die Entscheidung sei nach der Veröffentlichung einer Studie gefallen, wonach eine Behandlung mit Hydroxychloroquin möglicherweise die Sterblichkeitsrate erhöht. Ein Forschungsteam der Harvard Medical School in Boston und des Universitätsspitals Zürich hatte für die in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte Studie die Daten von 96.000 Patienten in Hunderten Krankenhäusern weltweit ausgewertet.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Hydroxychloroquin und Chloroquin keinen Nutzen bei Covid-19-Patienten zeigen. Vielmehr wiesen die erhobenen Daten den Forschern zufolge auf ein erhöhtes Sterberisiko hin. Zudem erhöhten die Medikamente das Risiko für Herzrhythmusstörungen.

US-Präsident Donald Trump hatte Chloroquin wiederholt als Wundermittel und gar "Geschenk Gottes" gepriesen. Zuletzt sorgte er für Aufregung mit der Aussage, er nehme das Medikament prophylaktisch ein, um sich vor dem Coronavirus zu schützen.