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Hält den Neustart der 3. Liga für notwendig: DFB-Präsident Fritz Keller.© DFB/dpa

DFB-Präsident Fritz Keller über den Neustart der 3. Liga, Kritik an Vereinen und finanzielle Sorgen

Die 3. Liga wird fortgeführt. Das hat der DFB-Bundestag am Montag in einer Sondersitzung beschlossen. DFB-Präsident Fritz Keller und DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius sind zufrieden und hoffen auf eine gemeinsame Linie.

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Nach langem hin und her gibt es nun Gewissheit: Am 30. Mai startet die 3. Liga wieder mit den Spielen. Dies ist eine Entscheidung des DFB-Bundestags am Montag. 222 der 250 Delegierten stimmten für eine Fortsetzung der Spielzeit. Das entsprach einer Zustimmung von 94,87 Prozent. 16 Delegierte enthielten sich. "Wir haben ein eindeutiges Ergebnis gehabt", freute sich DFB-Präsident Fritz Keller. Der Antrag auf Abbruch der Verbände aus Sachsen und Sachsen-Anhalt kam dadurch nicht zur Abstimmung. Keller hofft nun, dass alle 20 Klubs "gemeinsam an einem Strang" ziehen, wie er auf einer Pressekonferenz sagte.

"Ich glaube, wir haben Handlungsfähigkeit bewiesen und das sehr demokratisch durchgezogen. Demokratie ist manchmal etwas langwieriger. Ich habe die Hoffnung, dass alle Beteiligten die demokratische Lösung akzeptieren und wir gemeinsam weitermachen", sagte Keller, der nun vor allem auf eine sportliche Entscheidung hofft: "Ich appelliere an alle, dass es keine Tricks, Hintergrundabsprachen und Verweigerungshaltungen mehr gibt. Jeder sollte den Wunsch haben, es auf dem Rasen und nicht am grünen Tisch zu Ende zu bringen."

Keller: "Das ist kein Wunschkonzert"

In den vergangenen Wochen gab es von einigen Klub-Verantwortlichen massive Kritik an der Fortführung der 3. Liga. Zudem stehen immer noch behördliche Einschränkungen im Raum. Der 1. FC Magdeburg zum Beispiel darf erst am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, muss aber am Wochenende bereits spielen. Carl-Zeiss Jena darf vermutlich nicht einmal im eigenen Stadion spielen. Zudem wird es nur noch englische Wochen geben.

Fortsetzung oder Abbruch: So ist der Stand in den internationalen Topligen

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"Durch Verzögerungen ist diese Regelung notwendig und in dieser Sondersituation ist es kein Wunschkonzert", sagte Keller. Aufgrund des Termindrucks haben wir keine andere Wahl. Auch, weil es individuelle Versuche gab, das hier abzubrechen", schimpfte der DFB-Präsident.

Hallescher FC spricht von Wettbewerbsverzerrung - DFB bleibt gelassen

Der Hallesche FC hat dem DFB derweil aufgrund des geplanten Neustarts der 3. Liga anwaltliche Post zukommen lassen. „Wir haben durch unseren Anwalt die bestehende Wettbewerbsverzerrung beim DFB angezeigt und diesen aufgefordert, gleiche Bedingungen für alle mit mindestens 14 Tagen Mannschaftstraining zu schaffen. Wir erwarten hierzu eine Antwort und werden dann in unseren Gremien weitere Schritte beraten“, sagte Präsident Jens Rauschenbach der Mitteldeutschen Zeitung. Friedrich Curtius, DFB-Generalsekretär, sagte dennoch: "Wir haben den klaren Willen, am Wochenende den Spielbetrieb fortzusetzen. Die rechtlichen Überprüfungen müssen von den entsprechenden Stellen entschieden werden."

Dass der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird, sei auch wichtig für die Zukunft, sagte Keller. "Das Wichtigste ist, Arbeitsplätze, den Fußball und das System zu erhalten. Das war der Antreiber der ganzen Geschichte. Wir haben an die Zukunft gedacht. Wir sind dankbar, dass die 1. und 2. Bundesliga sehr früh gestartet haben. Wir sind den Weg Hilfe zur Selbsthilfe gegangen."