Domenig will Financial Fairplay einführen
by SüdostschweizDer HC Davos wird sich an der nächsten Ligaversammlung im Juni für ein Financial Fairplay stark machen. Dies erklärte HCD-Präsident Gaudenz Domenig in einem Video-Interview mit dem TV-Sender «MySports» (Video unten).
Der Hintergrund
Domenig befürchtet, dass sich die unterschiedlichen finanziellen Kräfteverhältnisse im Zuge der Coronakrise in der National League weiter verstärken werden. Zwar hat der Bund zur kurzfristigen Sicherung des Profibetriebs Gelder in Aussicht gestellt. Diese sind jedoch an Bedingungen geknüpft (u.a. Lohnreduktion und Einzahlung in einen Solidaritätsfonds). Die Schere zwischen den reicheren Klubs, die nicht auf die Bundesgelder angewiesen sind und den ärmeren Klubs würde dadurch noch weiter aufgehen. Domenig setzt sich dafür ein, dass das finanzielle Ungleichgewicht zwischen den Klubs «in einer vernünftigen Bandbreite bleibt».
Domenigs Idee
Der HCD-Präsident schlägt eine Limite für die Ausgaben vor. Im Gegensatz zum Salary Cap betrifft die Limite nicht nur die Löhne der Spieler, sondern die Gesamtausgaben der Eishockey-Unternehmen. Wer mehr als die vereinbarte Obergrenze ausgibt, muss zusätzliches Geld an die anderen Klubs zahlen. Es ist eine Art Luxussteuer. Mehrausgaben über dem vereinbarten Betrag würden die Klubs teuer zu stehen kommen. «Das könnte eine sinnvolle Variante sein, die funktioniert», sagt Domenig.
Der Fahrplan
Am 17. Juni legt der HCD Domenigs Idee der Ligaversammlung zur Diskussion vor. Danach sollen sich die Klub-Verwaltungsräte sowie die Liga bis zur Ligaversammlung im August Zeit nehmen, um den Vorschlag zu durchdenken. Im August soll dann entschieden werden. Sollte Domenigs Vorschlag akzeptiert werden, könnte das Financial Fairplay auf die Saison 2021/22 eingesetzt werden.
Gaudenz Domenig übers Financial Fairplay, Ausländerkontingent und eine allfällige Vergrösserung der Liga:
(krt)