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Die Poolnudel am Rad symbolisiert den Abstand von 1, 50 Meter, den Autofahrer in der Stadt gegenüber Radfahrern einhalten sollten.Foto: Kleindienst
Mit der Poolnudeln gegen Schneider

Radfahrer in Halle fordern Abstand zuhalten

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Halle (Saale) - Eine kleine Gruppe Radfahrer, unter ihnen Mitglieder von Greenpeace Halle und dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), hat am Wochenende auf die geltenden Vorschriften hingewiesen, die in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben sind, die aus ihrer Sicht aber häufig nicht eingehalten werden.

Mit der Poolnudel gegen Schneider: Radfahrer in Halle fordern mehr Abstand

Mit den auf die Gepäckträger geschnallten Poolnudeln vermittelten sie ziemlich eindrücklich, wie groß der 1,5-Meter-Abstand tatsächlich ist. Den müssen Autofahrer einhalten, wenn sie im Straßenverkehr einen Radfahrer überholen. Am Samstagmittag startete die Gruppe am August-Bebel-Platz ihre „spontane Fahrradtour“, wie Koordinator Maximilian Hitzler die Aktion nannte, und fuhr etwa eine Stunde lang inklusive ihrer Schaumstoffschlangen durch Halle.

Laut einer aktuellen Greenpeace-Studie wollen aus Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus viele Menschen auch mittelfristig öffentliche Verkehrsmittel meiden, was wiederum zu mehr Autoverkehr in den Städten führen könnte. Die Stadt Halle teilte dagegen auf MZ-Nachfrage mit, aufgrund der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie habe man in den vergangenen Wochen einen deutlich verringerten Fahrzeugverkehr registriert.

Mehr Rücksicht aber auch bessere Bedingungen für Radfahrer in Halle

Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr liege bei 17,1 Prozent. Im Jahr 2013 seien es noch 12,7 Prozent. Wenn es nun also auch mehr Radverkehr in Halle geben sollte, würde das auch Maximilian Hitzler freuen: „Das ist unser Ziel.“ Zu seiner täglichen Erfahrung gehöre derweil, „dass ich als Radfahrer noch kurz vor der Ampel überholt werde, auch wenn ein Autofahrer warten könnte“.

Hitzler und seine Mitfahrer wünschen sich außer mehr Rücksicht aber auch bessere Bedingungen für Radfahrer in Halle. Sie erkennen zwar an, dass die Stadt sich in den letzten Jahren bemüht hat - so soll der Mobilitätsplan den Radverkehr fördern -, wünschen sich aber noch mehr Verbesserungen. (mz)