https://www.mz-web.de/image/36749388/2x1/940/470/3c4a0cf41c1480fdb7807c3258517818/Ra/b-dfb-bundestag.jpg
Der DFB-Bundestag fand wegen der Corona-Pandemie rein virtuell statt.Foto: Thomas Böcker/DFB
Drittliga-Fortsetzung ist offiziell

Das sind die Entscheidungen vom DFB-Bundestag

Frankfurt (Main) - Die große Revolution blieb erwartungsgemäß aus. Stattdessen verlief der historische virtuelle Bundestag ganz nach dem Wunsch des Deutschen Fußball-Bundes. Vor allem die Kritiker aus dem Premiumprodukt 3. Liga, wie Hallescher FC oder 1. FC Magdeburg, wurden bei der Zusammenkunft des „Fußball-Parlaments“ am Montag erst verbal und dann dank einer Stimmenmehrheit zurechtgestutzt. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Entscheidungen zur 3. Liga.

Fortsetzung der 3. Liga

Die Saison der 3. Liga wird wie geplant am 30. Mai fortgesetzt. Auf dem Außerordentlichen Bundestag stimmten 222 der 250 Delegierten am Montag für eine Fortsetzung der Spielzeit. Das entsprach einer Zustimmung von 94,87 Prozent. 16 Delegierte enthielten sich.

Enden soll die Saison mit dem 38. Spieltag am 4. Juli, die Relegation zur 2. Bundesliga soll am 11. Juli abgeschlossen sein.

Der Antrag auf Abbruch der Verbände aus Sachsen und Sachsen-Anhalt kam dadurch nicht zur Abstimmung. Der Antrag hatte vorgesehen, dass es in dieser Saison keine Absteiger in die Regionalliga gibt. Die Tabelle sollte nach 27 Spieltagen gewertet werden, Tabellenführer MSV Duisburg und Verfolger Waldhof Mannheim sollten aufsteigen. Eine Fortsetzung der aktuellen Saison sollte abgelehnt werden, da das Hygienekonzept für Drittligisten schwer umzusetzen sei und die Spielzeit erst im Juli beendet wäre.

Mehr Macht für den DFB-Vorstand

Zudem stimmten die Delegierten zu, dass der DFB-Vorstand künftig alle relevanten Fragen im Zuge der Coronakrise regeln kann. Dies obliegt normalerweise dem DFB-Bundestag.

Somit würde der DFB-Vorstand über einen vorzeitigen Saisonabbruch entscheiden und als Folge unter anderem auch über die Wertung der abgebrochenen Spielzeit, die Regelung von Auf- und Abstieg sowie Änderungen des Wettbewerbsmodus' entscheiden.

Gründung einer Taskforce

Die Einführung einer „Taskforce wirtschaftliche Stabilität“ für die 3. Liga wurde vom DFB beschlossen. „Das ist ein klares Signal, dass wir die wirtschaftlichen Probleme erkennen und uns damit befassen“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch.

Zweigleisige 3. Liga

Ein Antrag des Saarländischen Fußball-Verbandes für eine zweigleisige 3. Liga mit insgesamt 36 Teams in Nord- und Südstaffel schon ab der Saison 2020/21 wurde mit einer klaren Mehrheit von 220:18 Stimmen (bei 15 Enthaltungen) abgelehnt. Die 3. Liga bleibt damit weiter eingleisig. Der Vorstoß für eine zweigleisige 3. Liga war von mehr als 20 Regionalligisten unterstützt worden.

Ziel war es, die Reisekosten der Vereine mit dem neuen Format zu senken. Außerdem wäre die Zahl der regionalen Duellen erhöht worden, wodurch man sich mehr Zuschauereinnahmen erhofft hatte. Sowohl der DFB als auch die aktuellen Drittligisten hatten sich im Vorfeld gegen eine zweigleisige Liga ausgesprochen.

Aufstieg in 3. Liga

Bei einem Abbruch der Saison muss der für die betroffene Regionalliga zuständige Regionalverband einen Aufsteiger beim DFB benennen. Der Vorschlag ist dann bindend. Nennt ein Regionalverband binnen einer entsprechenden Frist keinen Aufsteiger, verfällt das Aufstiegsrecht der Staffel ersatzlos.

Abbruch anderer Ligen

In der 2. Frauen-Bundesliga und in der B-Juniorinnen-Bundesliga werden die Spielzeiten abgebrochen. Die drei Staffeln der A-Junioren-Bundesliga und die drei Staffeln der B-Junioren-Bundesliga sowie der DFB-Pokal der Junioren werden ebenfalls nicht fortgesetzt. (mz/dpa/sid/bbi)