Berner Fotoprojekt

«Bleiben Sie zu Hause!» – Wie sah das aus?

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Das Ehepaar Lisa und Remo Ubezio hat Menschen in ihrem Zuhause porträtiert, als sie wegen Corona da bleiben mussten.

Wenn das öffentliche Leben still steht wie während der Corona-Krise, wird das Zuhause auch zum Sitzungs- oder Schulzimmer, zum Büro, zum Fitnesscenter und zum privaten Restaurant. Wie dieses Zusammenleben aussah und wie es sich anfühlte, haben Lisa und Remo Ubezio auf Bildern und Texten dazu festgehalten.

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Marco, Primavera, Billy, Patrick, Gina, Francesca: eine der porträtierten Wohngemeinschaften.zvg/Atelier Ubezio

Lisa Ubezio ist Stylistin, Remo Ubezio ist Fotograf. Die beiden haben zusammen ein Atelier in Köniz. Die Bilder des Projekts «Together at home» wurden auf einer Internetseite und in den sozialen Medien veröffentlicht.

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Christian, Amélie, Emil, Hanna, Seth, Anita. Mutter Anita ist Hebamme, Vater Christian konnte als Berufsmusiker und Schlagzeuglehrer nicht arbeiten.zvg/Atelier Ubezio

Das Projekt habe ihnen geholfen, finanziell einigermassen über die Runden zu kommen, sagt Lisa Ubezio. Wobei die 200 Franken, die die Porträtierten zahlten, die Kosten nicht decken konnten.

Es ist ein Herzensprojekt geworden.Lisa Ubezio
Stylistin

Irgendwann sei dies aber gar nicht mehr so wichtig gewesen, weil das Projekt im Vordergrund stand.

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Lisa gehört zur Risikogruppe und hatte zu Beginn der Corona-Krise Angst, dass sie ins Spital muss.zvg/Atelier Ubezio

Es sei um mehr gegangen als um Geld, sagt auch Remo Ubezio. «Wir fanden es eine wertvolle Sache, zu dokumentieren, wie es den Leuten in dieser Zeit ging.» Er beschäftige sich ja auch sonst mit den Menschen, sagt der Berner Fotograf. Es sei spannend zu erfahren, was die Leute denken – aber auch, wie sie eingerichtet seien.

Das Voyeuristische war Teil der Serie.Remo Ubezio
Fotograf

Die Leute hätten sich bewusst auf den voyeuristischen Aspekt eingelassen, sagt Remo Ubezio. «Aber wir haben es geschafft, glaube ich, dass die Leute nicht schlecht wegkommen.» Ubezios porträtierten zwischen Anfang April und dem 10. Mai mit je einem Bild und einem kurzen Text 73 Familien, Wohngemeinschaften, Paare und Einzelpersonen.

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Ruben und Leonie. Für den Fotografen Remo Ubezio das speziellste Bild des Projekts. Einerseits weil es inszeniert ist, andererseits weil es für ihn ein beängstigendes Bild ist, das Fragen aufwirft.zvg/Atelier Ubezio

Das Projekt «Together at home» mit den Bildern und Texten möchten Lisa und Remo Ubezio später als Buch herausgeben und in einer Ausstellung zeigen.

Mehr über das Projekt

Together at home