Wie sich die Kosten eines Corona-Tests zusammensetzen

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Abstriche zum Nachweis des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2 werden derzeit viele genommen. Dabei stellt sich auch immer wieder die Frage nach den Kosten. Wie hoch sind die eigentlich?

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Wer sich auf eigene Kosten testen lässt, zahlt zwischen 150 und 200 Euro (Symbolbild). Foto: Hendrik Schmidt (dpa)

Was kostet so ein Abstrich?
"Die Frage ist so pauschal nicht zu beantworten. Der Hauptteil der Kosten fällt bei den Laboren an, die pro Test etwa 60 Euro abrechnen", sagt Martina Tröscher. Allerdings sei es nicht möglich, die Kosten, die beim Hausarzt für den Test anfallen, genau zu beziffern, weil diese meistens mit anderen Leistungen zusammenfallen, sagt die Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

Wie sieht das beispielsweise aus?
Um dennoch eine Bezifferung möglich zu machen, gehen wir von einem fiktiven Fall aus: Ein Patient ist gesetzlich versichert, hat Symptome wie Fieber und Husten und begibt sich in eine Fieberambulanz. Er wird kurz vom dort diensthabenden Arzt untersucht und es wird ein Abstrich genommen. In diesem Fall belaufen sich die Kosten für den Abstrich auf 12 Euro, die Laborkosten auf 60 Euro, so Tröscher.

Wie sieht es hinsichtlich der Schutzausrüstung aus?
"Wir liefern an die Fieberambulanzen ein Paket mit Schutzmasken, Einmalhandschuhen, Desinfektionsmitteln und Schutzkitteln", so Tröscher. Der Preis für ein solches Paket sei allerdings sehr schwierig zu bestimmen, da die Vereinigung diese teilweise vom Bund erhalte, und in diesem Fall nicht bekannt sei, zu welchen Konditionen sie eingekauft wurde. "Wir kaufen das auch nicht als Set ein, sondern jeden Bestandteil einzeln. Die Preise dafür schwanken von Tag zu Tag. Wir schätzen die Kosten für die Ausrüstung eines Arztes in einer Fieberambulanz auf aktuell 10 bis 15 Euro pro Arzt und Schicht in der Fieberambulanz", erklärt Tröscher.

Wie werden diese Ausgaben abgerechnet?
Solche Kosten auf den einzelnen Patienten umzulegen sei nicht möglich, sagt Tröscher: "Die Schutzausrüstung wird als Sprechstundenbedarf abgerechnet. Das sind Mittel, die für mehr als nur einen Versicherten verwendet werden. Das können Verbandsmaterial, Schmerzmittel oder wie jetzt auch Schutzausrüstungen sein. Der Sprechstundenbedarf wird immer mit der zuständigen Krankenkasse abgerechnet."

Wer übernimmt das und sind Tests auf eigene Kosten möglich?
Die Krankenversicherungen übernehmen die Kosten bislang in begründeten Fällen. Im Fall von flächendeckenden Test geht das Land seit Kurzem in Vorleistung für den Bund, beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen. Es gibt die Möglichkeit, sich auf eigene Kosten testen zu lassen. Dazu sagt Tröscher: "Natürlich kann auch ein Test privat bezahlt werden, es gibt ja auch Privatpatienten. Die Kosten liegen zwischen 150 und 200 Euro."


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