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Zwei Männer im Anzug, von denen einer einen Aktenkoffer trägt, werfen lange Schatten. | Bildquelle: dpa

Ifo-Index steigt - BIP schrumpft

Wirtschaft in Corona-Zeiten

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Weitere Lockerungen sorgen in den Chefetagen deutscher Unternehmen zwar für mehr Zuversicht - aber die aktuelle Lage ist desaströs. Das Coronavirus hat die Wirtschaft mit voller Wucht getroffen.

Nach ihrem historischen Tief hellt sich die Stimmung in den deutschen Chefetagen wieder etwas auf. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für Mai stieg um mehr als fünf Zähler auf 79,5 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte.

"Die ersten Lockerungen sorgen für einen Hoffnungsschimmer", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Stimmung habe sich nach den "katastrophalen Vormonaten etwas erholt".

Die vom Ifo befragten Manager schätzten ihre aktuelle Lage generell zwar etwas schlechter ein, blickten aber weniger skeptisch in die Zukunft.

Im Verarbeitenden Gewerbe legte das Barometer deutlich zu - allerdings nur wegen der stark verbesserten Erwartungen. "Von Optimismus sind die Industriefirmen aber noch weit entfernt", betonte Fuest. "Die aktuelle Lage stuften sie nochmals erheblich schlechter ein."

Im Dienstleistungssektor ging es nach dem Rekordtief im April ebenfalls merklich nach oben. "Dennoch überwiegt bei den Unternehmen noch immer der Pessimismus", erklärte der Ifo-Präsident.

Einbruch in der Bauwirtschaft

Auch im Handel und am Bau hellte sich die Stimmung auf - obwohl die Aufträge in der deutschen Baubranche im März um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken sind.

Solche Rückgänge seien zwar beim Neugeschäft nicht ungewöhnlich, teilte das Statistische Bundesamt mit und betonte: "Dennoch deutet diese Entwicklung darauf hin, dass Unternehmen geplante Bauvorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Corona-Krise zurückgestellt haben."

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Zum Jahreswechsel hatte die Baubranche noch ein Umsatzplus von rund 5,6 Prozent für 2020 veranschlagt. | Bildquelle: dpa

Die Baubranche selbst hatte jüngst ihre Ziele für 2020 spürbar gedrosselt. "Wir können uns glücklich schätzen, wenn die Bauwirtschaft am Ende des Jahres denselben Umsatz wie 2019 erwirtschaftet hat", sagte der Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa vom mittelständischen Verband ZDB vorige Woche.

Über alle Sparten hinweg rechne man mit einem Minus von 0,2 Prozent

Rezession in Deutschland

Die Viruskrise trifft die Konjunktur mit voller Wucht. Sinkende Konsumausgaben und schrumpfende Investitionen ließen die deutsche Wirtschaft bereits zum Jahresanfang einbrechen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel von Januar bis März um 2,2 Prozent zum Vorquartal und damit so stark wie seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 nicht mehr.

Im laufenden zweiten Quartal dürfte das BIP wegen des Lockdowns noch deutlich stärker schrumpfen. Erst danach rechnen Fachleute mit einer allmählichen Erholung.

Die Bundesregierung erwartet für das Gesamtjahr 2020 die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. Demnach dürfte das BIP um 6,3 Prozent einbrechen.

Damit könnte Deutschland aber noch glimpflicher davon kommen als andere Schwergewichte in der Euro-Zone wie Frankreich und Italien.