Machtkampf um Rarität: Diesen Stuhl wollten die Händler unbedingt haben
Da klappte nicht nur bei Horst Lichter die Kinnlade herunter: Bei einem Stuhl boten die Händler mehr als das Hundertfache vom Kaufwert.
Ein Klappstuhl. Ganz nett anzusehen, zugegeben. Aber eine Besonderheit? Doch "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter ahnte da nicht, welche unglaublichen Summen seine Händler gleich dafür bieten würden.© ZDFAuf der Lehne befand sich Werbung für die Zigarettenmarke POI, deshalb stellte sich Lichter den Stuhl in einem Raucherzimmer vor. Besitzer Dirk Schuster erzählte: "Den Stuhl habe ich auf einem Flohmarkt erworben, in Elmshorn."© ZDFDas weckte die Neugier des Moderators: "Jetzt bin ich natürlich gespannt: Was hat der gekostet?" Herr Schuster gestand sein Schnäppchen: "Der hat 7 Euro gekostet." Wie gut diese 7 Euro investiert waren, ahnte noch niemand.© ZDFDetlev Kümmel wies auf die Besonderheit hin: "Wenn du die Werbung davon abschleifen würdest und ihn ordentlich machen würdest, was wär's dann?" Horst Lichter verstand den Hinweis: "Dann wäre es nur noch ein Stuhl, den ich nicht mehr haben wollen würde."© ZDFEigentlich war der Klappstuhl ein origineller Werbeaufsteller aus dem Jugendstil nach 1901. "Das ist einfach charmant. Der ist gebraucht, der ist ein bisschen schmutzig, aber das ist alles Zeitgeschehen", trug Experte Kümmel vor. Deshalb glaubte er auch, ein Werbesammler würde 200 bis 250 Euro dafür ausgeben.© ZDFDie Händler fuhren tatsächlich schnell die Krallen aus. "Das ist mal ein Werbeschild der besonderen Art", sah Fabian Kahl (inks) den Stuhl schon in seinem Schloss stehen. "Schon eine seltene Ware hier." Christian Vechtel (Mitte) traf die Expertise direkt mit seinem Startgebot von 200 Euro - und sollte doch so viel mehr noch drauflegen müssen.© ZDFInnerhalb weniger Sekunden überboten sich die willigen Käufer auf eine Summe von 600 Euro. "Wenn man da den richtigen Sammler hat - und ich habe sogar schon jemanden, der das bestimmt kaufen möchte", liess Vechtel nicht locker. Denn: "Das ist fast ein Unikat in dem Zustand."© ZDFMarkus Wildhagen konterte jedoch zielstrebig jedes Gebot. Bei 720 Euro war er der Sieger: "Mein Gott, war das ein Kampf hier!" Herr Schuster konnte den Kaufpreis gar nicht fassen: "Das ist ja hundertmal mehr, als ich tatsächlich auf dem Flohmarkt dafür bezahlt habe!"© ZDFGlück hatte auch die Verkäuferin einer Urkunde mit Original-Unterschrift von Kaiser Wilhelm II. aus dem Jahr 1890 inklusive einer Mappe aus Samt. Beides brachte 400 Euro ein und damit mehr als zuvor vom Experten geschätzt.© ZDFNicht ganz so viel Glück hatte die Verkäuferin eines Steckkissens aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie bekam dafür nur 40 Euro.© ZDFMit 250 Euro besser bezahlt wurde ein Porzellan-Reiher von Rosenthal nach einem Entwurf von M. H. Fritz aus der Zeit zwischen 1953 und 1956.© ZDFDen Schätzwert von 1.500 Euro schaffte ausserdem ein goldenes Tricolor-Teppicharmband aus den 1960er-Jahren.© ZDF