Zehn Jahre Tornado in Mühlberg
"Und plötzlich war die Kirchturmspitze weg"
Vor zehn Jahren, am 24. Mai 2010, wütete ein Tornado in Mühlberg (Elbe-Elster). Der Supersturm dauerte nur wenige Minuten und raste mit einer Geschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde durch den Ort. Der Schaden aber war beträchtlich.
Hunderte Bäume wurden entwurzelt, einige von ihnen waren über 300 Jahre alt. 80 Prozent der Hausdächer wurden beschädigt. Bei manchen fehlten nur ein paar Dachziegel, an anderen Häusern allerdings riss der Tornado das komplette Dach ab. Die Summe der Zerstörungen wurde mit 20 Millionen Euro beziffert.
"Als hätte man sie mit den Fingern vom Dach genommen"
Rüdiger Pohle und seine Frau Ute erlebten den Tornado bei einem Fest. Dunkle Wolken deuteten zwar zuerst auf ein Gewitter hin - zu diesem Zeitpunkt machten sich aber beide keine großen Sorgen. Wird schon gutgehen, denken sie - und erinnern sich heute noch daran.
Bei der Heimfahrt, als sich das Wetter wieder etwas beruhigt hat, bemerkt Ute Pohle, dass der Kirche die Spitze fehlt. "Als hätte man sie mit den Fingern vom Dach genommen und daneben gesetzt".
Schäden sind beseitigt, die Erinnerungen bleiben
Zehn Jahre später erinnert in Mühlberg kaum mehr etwas an den Tornado. Eine Firma aus Elsterwerda hatte damals Spezialtechnik gebracht und zusammen mit der Feuerwehr die Trümmer beseitigt. Den Anwohnern bleibt der Sturm aber dennoch in Erinnerung. Rüdiger Pohle hat seine Erinnerungen in einem Buch festgehalten - mit über 400 Aufnahmen vom Tornado am Pfingstmontag 2010.