Bündner Umweltverbände wehren sich gegen Heliport in Davos

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In Davos formt sich eine breite Allianz gegen die geplante Rega-Basis.
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Seit bekannt ist, dass in Davos Pläne für eine neue Einsatzbasis der Rega verfolgt werden, tobt ein Streit über den Standort. Diverse Interessensgemeinschaften forderten von der Gemeinde, dass sie die Finger vom Vorhaben lassen solle. Nun meldet sich die Vereinigung Bündner Umweltorganisationen (VBU) zu Wort. In einer Mitteilung schreiben die Organisationen, dass kein Bedarf und kein Anspruch für einen dritten Heli-Standort im Kanton bestehe.

Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) dürften neue Heliports nur bewilligt werden, falls sich die vorgesehene Verkehrsleistung nicht von einem bereits bestehenden Standort aus erbringen lasse. Zudem brauche es für solche schwerwiegende Eingriffe in einen Lebens- und Naturraum eine besondere Berechtigung. Dieser Nachweis könne im vorliegenden Fall nicht erbracht werden, schreibt die VBU. «Der Kanton muss endlich klare Zeichen setzen», fordert sie.

Volk soll entscheiden

Laut VBU beantragt die Rega 3000 Flugbewegungen am Standort Davos Glaris. 2000 will sie selber nutzen, die übrigen 1000 für Flugbewegungen von Drittfirmen. Für Patientenflüge zum Spital Davos brauche die Rega allerdings nur knapp 10 Prozent des beantragten Kontingents, bemängeln die Kritiker.

Am Donnerstag entscheidet der Grosse Landrat von Davos über die entsprechende Resolution: «Keine unnötige Belastung durch eine Helikopterbasis am falschen Standort». Acht Parlamentsmitglieder aus Reihen der SP, SVP, BDP und EVP hatten diese Eingabe unterschrieben. Hält die Davoser Regierung am Vorhaben fest, will der Grosse Landrat die Bevölkerung an die Urne bitten. (jas)

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