Ghost of Tsushima - Release, Story & Gameplay: Alles, was wir wissen
Die Sucker Punch Studios wollen uns mit dem PS4-Spiel Ghost of Tsushima ins mittelalterliche Japan mitnehmen. Alles was wir über das Spiel wissen, erfahrt ihr hier.
Ghost of Tsushima könnte die Träume vieler Samurai-Fans wahr werden lassen.
Ghost of Tsushima wurde während der Paris Games Week 2017 offiziell angekündigt. Ein Render-Trailer verriet die ersten Details und die zwei wichtigsten Eckdaten: Samurai und Altes Japan. Das allein reicht vielleicht schon, um den ein oder anderen zu begeistern. Spätestens seit dem ersten Gameplay-Material von der E3 2018 hat das Projekt die Aufmerksamkeit der Playstation-Community auf sich gezogen.
In diesem Artikel fassen wir für euch alles zusammen, was zu Ghost of Tsushima bisher bekannt ist. Wir aktualisieren hier entsprechend die Infos, sobald es weitere Neuigkeiten von Sony oder Sucker Punch gibt.
Die wichtigsten Eckdaten auf einen Blick:
- Release: 17. Juli 2020
- Plattform: PS4-exklusiv, womöglich auch PS5
- Entwickler: Sucker Punch
- Genre: Action-Adventure (Einzelspieler, Open World)
- Setting: Samurai, 1274 in Japan
- Spielzeit: Ca. 40-50 Stunden (inkl. Nebenaufgaben)
Was gibt's Neues?
Update vom 25. Mai 2020:
In einer Gameplay-Demo wurden viele neue Details zur Spielwelt, dem Kampfsystem & mehr enthüllt.
Wovon erzählt die Story?
Ghost of Tsushima lehnt seine Handlung an reale Ereignisse an. Tsushima ist der Name der japanischen Insel, die ihr im Spiel erkunden werdet. Diese liegt genau zwischen Korea und Japan, was ihr leider zum Verhängnis wurde. 1274 war das Eiland die erste Anlaufstelle für einen Invasionsversuch der Mongolen.
Angeführt wurde die angreifende Streitmacht von Kublai Khan, den ihr bereits im ersten Trailer von Ghost of Tsushima kennengelernt habt. Nachdem er Korea bezwungen hatte, galt sein Interesse fortan der Eroberung Japans.
Wer ist Sucker Punch Produtions?
Die Entwickler sind keine Unbekannten. Neben Der Sly-Reihe auf der Playstation 2 kennt ihr das Studio auch durch die inFamous-Spiele. An Erfahrung mit Open Worlds oder Sony-Konsolen mangelt es also schonmal nicht.
Im Oktober 1274 landeten die Mongolen auf Tsushima und überrannten das Gebiet. Lediglich 80 Samurai stellten sich ihnen entgegen, allerdings ohne jede Chance auf den Sieg. Bis heute ranken sich viele Legenden um diese Kämpfer und ihre Geschichte, die an die Schlacht der 300 Spartaner an den Thermopylen erinnert. Genau hier setzt Sucker Punch mit Ghost of Tsushima an.
Fantasy gibt es nicht, aber die Entwickler lassen es sich nicht nehmen, das ein oder andere filmreife Duell zu inszenieren.
Ein bisschen anders als die Realität. Anders als in der Realität gibt es im Videospiel nämlich einen überlebenden Samurai mit dem Namen Jin Sakai, gespielt von Daisuke Tsuji (Man in the High Castle). Dieser macht es sich zur Pflicht, seine Heimat wieder von den Besatzern zu befreien und kämpft fortan als namensgebender Geist der Insel gegen die Mongolen. Begleitet wird er dabei von seinem Pferd Nobu.
Ein Teil der Handlung wird sich mit dem inneren Konflikt von Jin beschäftigen. Dieser lebt streng nach seinem strikten Samurai-Kodex, allerdings muss er nach der Invasion erkennen, dass ihn dieser sein Leben kosten könnte. Wichtige Inspirationsquellen waren unter anderem die Filme von Akira Kurusawa (z.B. Die Sieben Samurai, Ran, Sanjuro).
Cooles Detail:
Das Wort "Kamikaze" hat seinen Ursprung in der mongolischen Invasion. Die Flotte von Kublai Khan wurde zum Teil von zwei Taifunen zerstört. Kamikaze bedeutet "Göttlicher Wind" und spielt auf die helfende Funktion der beiden Stürme an. Im Spiel gibt es die Taifune nicht, allerdings ist Jins Katana mit Gravuren in Form von Wind und Sturm verziert. Immerhin nimmt er symbolisch die Rolle der Naturgewalt gegen die Angreifer ein.
Sucker Punch wollen keine historische Simulation abliefern, sondern stattdessen die Stimmung des Settings möglichst nachvollziehbar einfangen. Die japanische Ästhetik soll sich sowohl spielerisch, als auch optisch jeder Zeit bemerkbar machen. Dämonen und anderen Fantasy-Elementen werdet ihr nicht über den Weg laufen.
Schlamm, Blut und Stahl
Diese drei Wörter sollen stilbildend sein. In Ghost of Tsushima werdet ihr viele malerische Landschaften zu Gesicht bekommen. Neben herabfallenden Kirschblüten im Licht der untergehenden Sonne könnt ihr euch daher auch auf härtere Szenen einstellen.
Das zeigt sich auch in den Aussagen von Studio-Gründer Chris Zimmerman zum Schwierigkeitsgrad. Es wird mehrere Optionen geben, allerdings soll jeder dieser Optionen eine gewisse Herausforderung bieten. Ein Kinderspiel wird Jins Reise nicht werden, aber wenn ihr euch eher auf die Geschichte fokussieren wollt, sollt ihr die Möglichkeit dazu bekommen. (via Wccftech).
Die Entwickler legen viel Wert auf die Authentizität der historischen Spielwelt.
Die Spielwelt ist das Highlight. Bisher zeigt sich Tsushima selbst als einer der größten Pluspunkte des Spiels. Auch wenn Samurai häufig als Teil der Popkultur anzutreffen sind, gibt es im Videospielbereich erstaunlich wenig, wenn wir von Anime-Spielen und Fantasy-Varianten einmal absehen. Eine zumindest einigermaßen historische Open World im feudalen Japan ist etwas, das sich Assassin's Creed-Fans schon seit Altair wünschen.
Sucker Punch-Gründer Zimmerman sagt sogar selbst, dass er sehr überrascht war, dass offenbar kaum ein anderer Entwickler Interesse an einem Spiel dieser Art habe. Genau wie viele Fans stellte er sich die Frage (via Metro.co):
"Warum gibt es so ein Spiel eigentlich nicht schon längst? Und werden wir es überhaupt machen dürfen? Ergibt ein westliches Team hier Sinn?"
Viel Liebe zum Detail. Die Entwickler legen viel Wert auf eine authentische Welt. Dafür hat das Team dem echten Tsushima mehrere Besuche abgestattet, Referenzmaterial gesammelt und Kontakt zu den örtlichen Behörden gesucht. Zudem wirken viele Experten mit, um den Kampf, Religion, Kultur und die Geschichte respektvoll abzubilden. Die Erzählung bleibt weitestgehend fiktiv, in Anlehnung an die realen Geschehnisse.
Das Ergebnis kann sich im ersten Gameplay-Trailer bereits sehen lassen. Die gezeigten Szenen sehen nicht nur sehr schön aus, sondern bestechen durch viele Details. Dazu gehören aufwendig nachgebaute Architektur in Form von Tempeln, Pagoden und kleinen Dörfern. Aber auch Tier- und Pflanzen-Welt wirken bereits beeindruckend.
Keine großen Städte: Große Metropolen mit vielen NPCs wird es im Spiel nicht geben. Dafür kleine Dörfer, die sich alle voneinander unterscheiden sollen, keine Klone sind.
Freie Sicht: Das Spiel verzichtet zudem abseits der Kämpfe auf einen permanenten HUD. Anzeige-Elemente verschwinden nach wenigen Sekunden, was euch klomplett in die Spielwelt eintauchen lässt.
Mehr von der Spielwelt seht ihr in einer gut 18-minütigen Gameplay-Demo der Entwickler:
Kämpfe mit "echten" Samurai
Zugegeben, den Samurai-Stand gibt es seit der Meiji-Restauration Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr. Für mehr Authentizität haben die Entwickler jedoch eng mit japanischen Kenjutsu-Lehrern zusammengearbeitet.
Das Ergebnis konnten wir bereits begutachten. Die Kämpfe mit euren Gegnern werden kurz und schmerzlos ausfallen, jede Bewegung wirkt gezielt und verzichtet weitestgehend auf Schnicknack wie stylische Umdrehungen oder ähnliches.
Das gilt zumindest für Kämpfe mit normalen Gegnern. In sogenannten Duellen gegen Minibosse wird es dank Flammen, Laub und Kamerafahrten doch etwas cineastischer.
So funktioniert das Kampfsystem: Bei eurem Vorgehen habt ihr stets die Wahl den Weg des Samurai (Nahkampf) oder den des Geistes einzuschlagen (Stealth). Als Samurai geht ihr mit eurem Katana offensiv vor und begebt euch mit euren Gegnern in sogenannte Standoffs, einem 1 gegen 1-Duell. Hier könnt ihr Jins Spezialfähigkeiten einsetzen, die euch in Form goldener Punkte am unteren Bildrand angezeigt werden. Welche das genau sind, ist aktuell noch nicht bekannt.
Zudem kann Jin unterschiedliche Kampfhaltungen einnehmen, wie ihr sie vielleicht aus der Nioh-Reihe kennt.
Schleicht als Geist
Auch wenn es nicht zum romantisierten Bild eines Samurai passt, werdet ihr in Ghost of Tsushima viel schleichen. Zumindest gibt euch das Spiel die Möglichkeit dazu, Gegner auch hinterrücks auszuschalten oder gar zu umgehen, wenn ihr das möchtet.
Klettern auch. Dafür kann Jin sogar klettern. Das gilt nicht nur für das Springen und Hochziehen an Kanten. Für mehr Beweglichkeit nutzt der geschickte Krieger auch eine Art Greifhaken, mit denen er Gebäude besser erklimmen kann, um sich dann beispielsweise von Oben auf seine nicht-ahnenden Feine zu stürzen.
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Die Waffenvielfalt: Wer eher leise vorgehen möchte, greift zum Bogen, lenkt Gegner mit Rauchbomben ab oder wirft kleine Wurfmesser, Kunai genannt.
Es ist möglich, das ganze Spiel als schleichender Geist zu erleben, oder als konfliktfreudiger Krieger, der sich für keinen Kampf zu schade ist. Die Entscheidung liegt bei euch.
Klassische Open World, leichte RPG-Elemente
Details zum Kampfsystem gibt es noch nicht. Anstelle von Button-Mashing soll es aber Skill-basiert sein.
Die frei begehbare Insel Tsushima wird in etwa so funktionieren, wie wir es von anderen Open World-Spielen gewohnt sind. Das bedeutet, dass ihr abseits der Story-Missionen jede Menge Nebenaufträge annehmen könnt. Einen davon seht ihr bereits im ersten Gameplay-Trailer. Außerdem soll sich das Erkunden lohnen, da auf der Insel viele Geheimnisse - unter anderem Schreine und Höhlen - versteckt sein sollen.
Um die Mongolen wieder von der Insel zu vertreiben, muss Jin weitere Verbündete finden. Allen Kampfkünsten zum Trotz hat er allein keine Chance gegen die Übermacht. Zimmerman erwähnte mehrfach in Interviews, dass alle Vorstellungen, wie es wäre ein Samurai zu sein, in Ghost of Tsushima ihren Platz finden sollen.
Charakterfortschritt: Außerdem wissen wir bereits, dass Jin sich mit der Zeit weiter entwickelt. Wie genau das von Statten geht, ist noch nicht bekannt. Naheliegend wären Fähigkeitspunkte und entsprechende Skilltrees für Schwertkampf, Schleichen oder Reiten.
Ein richtiges Rollenspielsystem ist eher unwahrscheinlich. Bisher hat Sucker Punch ihr Spiel stets als Stealth-Action-Adventure bezeichnet. Die RPG-Einflüsse werden daher vermutlich eher seicht ausfallen. Zudem hat Entwickler Nate Fox gegenüber Variety bestätigt, dass es keine Story-Entscheidungen geben wird, die ebenfalls RPG-typisch wären. Lassen wir uns also überraschen.
"Es ist eine Geschichte über echte Menschen, die versuchen die Brutalität der Invasion zu überleben. Daher versuchen wir das durch eine feststehende Geschichte zu erzählen. Wir betrachten auch die Nebenquests als Anthologie."
Talismane für euren Spielstil: Außerdem wird es unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände geben, wie Talismane: Mit Charms könnt ihr Jin mehr in die Richtung eines Samurais oder Geists individualisieren. So erhaltet ihr bspw. verbesserte Stealth-Fähigkeiten oder stärkere Rauchbomben.
Auch könnt ihr Jin unterschiedliche Rüstungen anlegen, die ihr sogar durch Crafting farblich verändern könnt.
Fotomodus & Samuraikino kommen
Damit wir die tolle Optik des Spiels auch einfangen können, wird es zum Start einen Fotomodus geben. Mit ihm könnt ihr zudem Videos produzieren.
Sehr cool: Ghost of Tsushima bekommt einen Samuraikino-Modus. Hier können wir das komplette Spiel in schwarz-weiß erleben, was für eine ganz besondere Stimmung sorgt. Auch wird es euch möglich sein, Ghost of Tsushima wahlweise mit der japanischen Sprachausgabe zu spielen.
Was ist mit Multiplayer und DLCs?
Ghost of Tsushima ist ein Einzelspieler-Titel und bekommt höchstwahrscheinlichen keinen Multiplayer-Modus. Zumindest haben die Entwickler diesen bisher mit keiner Silbe erwähnt. Außerdem waren alle bisherigen Titel von Sucker Punch auf Einzelspieler ausgelegt.
Zu potentiellen DLCs wollten sich die Entwickler noch nicht äußern. Die Möglichkeit besteht also. Bekannt ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nichts.