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Das Rettungspaket für die Lufthansa ist auch mit Nachhaltigkeitszielen verbunden.
Bild: Arne Dedert/EPA/Keystone

Milliardenrettungspaket für Lufthansa steht

(Reuters) Das 9 Mrd. € schwere Rettungspaket für die von der Coronakrise schwer angeschlagene Lufthansa (LHA 9.432 1.77%) steht nach wochenlangem Tauziehen. Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) und der Vorstand der Lufthansa hätten der Finanzierung zugestimmt, teilte der Dax-Konzern am Montag mit. Der Staat bewahrt die Fluggesellschaft demnach mit stillen Einlagen von insgesamt 5,7 Mrd. €, einem staatlich abgesicherten Kredit von bis zu 3 Mrd. € und einer direkten Beteiligung an der Lufthansa in Höhe von 20% oder 300 Mio. € vor der Pleite. Über den Staatseinstieg und die damit verbundenen Mitspracherechte hatte es den meisten Streit gegeben.

Als nächstes muss der Lufthansa-Aufsichtsrat dem Plan zustimmen. In rund vier Wochen sollen die Aktionäre auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung über die damit verbundene Kapitalerhöhung abstimmen. Die letzte Hürde ist die EU-Kommission, die bei Staatshilfen prüft, ob es dadurch zu Verzerrungen des Wettbewerbs in Europa kommt.

Wegen Reisebeschränkungen gegen die Pandemie in mehr als 100 Ländern weltweit ist der Luftverkehr seit März nahezu zum Erliegen gekommen. Erst im Juni sollen wieder mehr Flugzeuge über eine Grundversorgung hinaus abheben. Die Lufthansa schreibt deshalb horrende Verluste – Vorstandschef Carsten Spohr hatte sie auf 1 Mio. € in der Stunde beziffert. Ohne Staatshilfen droht ihr auf absehbare Zeit das Geld auszugehen.

In der Bundesregierung war länger umstritten, ob der Staat angesichts des milliardenschweren Engagements der Steuerzahler eine Sperrminorität von 25% plus einer Aktie bekommen soll. Der WSF soll jetzt auf einen solchen Anteil unter anderem erhöhen können, wenn ein anderer Investor versuchen sollte, die Lufthansa zu übernehmen. «Ausser im Übernahmefall verpflichtet sich der WSF, sein Stimmrecht in der Hauptversammlung bei den üblichen Beschlüssen ordentlicher Hauptversammlungen nicht auszuüben», teilte die Lufthansa mit. Der Staat kann das Unternehmen aber über zwei Aufsichtsratssitze kontrollieren, die laut Wirtschaftsministerium Experten übernehmen sollen.

Das Rettungspaket ist laut Regierung auch mit Nachhaltigkeitszielen verbunden. Dabei gehe es unter anderem um die Erneuerung der Flotte, gaben Wirtschafts- und Finanzministerium am Nachmittag in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. «Es sind weitgehende Vergütungsbeschränkungen für den Konzernvorstand, die Vorstände der Konzerngesellschaften sowie das Management vorgesehen.»

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