Der Tod der japanischen Wrestlerin Hana Kimura schockiert ein ganzes Land. Die Netflix-Reality-Serie „Terrace House“ machte die junge Frau weltbekannt. In der Serie lebte die 22 Jahre alte Sportlerin mit sechs jungen Erwachsenen zusammen. Hier der Trailer zur letzten Staffel.

Quelle: Netflix/WELT

Aus Netflix bekannte Profi-Wrestlerin stirbt mit 22 Jahren

Hana Kimura stammt aus einer Wrestling-Familie. Sie galt als großes Talent des Sports. Eine Netflix-Serie machte die Japanerin weltbekannt. Jetzt ist sie gestorben. Ihre Kollegen trauern online um sie.

Die internationale Wrestling-Szene trauert um eines ihrer vielversprechendsten Talente. Hana Kimura ist im Alter von 22 Jahren gestorben. Ihre Kolleginnen und Kollegen zeigen sich geschockt.

Kimura galt als kommender Star der Frauenliga Stardom, aus der unter anderem die WWE-Wrestlerinnen Asuka, Kairi Sane und Io Shirai hervorgegangen sind.

Den Tod der Japanerin bestätigte am Samstag die japanische Wrestling-Frauenliga World Wonder Ring Stardom auf Twitter.

„Es tut uns leid, euch mitzuteilen, dass unsere Hana Kimura verstorben ist“, heißt es in der Mitteilung. „Bitte seid respektvoll und geduldig. Und richtet eure Gedanken und Gebete an ihre Familie und Freunde. Wir bedanken uns für eure Unterstützung in dieser schwierigen Zeit.“

Die genaue Todesursache ist bislang nicht klar. Laut „Power-Wrestling.de“ soll Hana Kimura kurz vor ihrem Tod beunruhigende Videoaufnahmen veröffentlicht haben, die mittlerweile gelöscht sind. Es sollen auch Bilder von Selbstverletzungen öffentlich geworden, heißt es.

Ein Foto mit Katze und: „Auf Wiedersehen“

Berichten mehrerer Medien zufolge werden Kimuras letzte Botschaften als eine Art Abschiedsbrief gedeutet. „Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben“, hieß es laut „Variety“ in einer der Nachrichten.

In einer Instagram-Story postete Kimura kurz vor ihrem Tod offenbar ein Foto mit ihrer Katze und den Schriftzeichen für „Auf Wiedersehen“.

https://www.welt.de/img/sport/mobile208184431/9472505867-ci102l-w1024/FILE-Hana-Kimura-Dies-At-22-Stardom-No-People-Gate.jpg
Hana Kimura (links) Anfang März dieses Jahres im Kampf gegen Giulia beim Women's Pro-Wrestling Stardom in Tokio

Quelle: Getty Images/Etsuo Hara

Es scheint, dass die Wrestlerin Anfeindungen und Mobbing im Internet ausgesetzt war, während sie an der japanischen Netflix-Reality-Serie „Terrace House“ teilnahm. Hier lebte sie mit sechs jungen Erwachsenen zusammen.

Die Netflix-Serie machte sie weit über das Wrestling hinaus bekannt. Als sie sich mit einem männlichen Mitbewohner stritt, weil der ihr Wrestling-Outfit versehentlich in der Wäsche ruinierte, wurden viele Hasskommentare gegen sie gepostet.

Kimura kam in der 20. Episode der Sendung dazu, bevor die Dreharbeiten wegen der Corona-Pandemie eingestellt wurden. Inwieweit das in Zusammenhang mit ihrem Tod steht, soll nun geklärt werden.

Hanas Mutter Kyoko Kimura war ebenfalls Profi-Wrestlerin. Hana Kimura gab ihr Debüt vor vier Jahren beim Wrestle-1 und gewann später in diesem Jahr ihren ersten Titel, die JWP-Juniorenmeisterschaft.

2019 verließ sie Wrestle-1, um zu Stardom zu wechseln, wo sie die Anführerin der Tokyo Cyber Squad Fraktion war. Sie gewann zweimal die Artist of Stardom-Meisterschaft und zudem die Goddess of Stardom-Meisterschaft.

Nach der Todesnachricht bekunden viele ihrer Kolleginnen und Kollegen ihr Beileid. „Ich weiß nicht einmal, was ich sagen oder fühlen soll. Betäubt. Ich kann es nicht ausdrücken“, schreibt die englische Profi-Wrestlerin Jamie Hayter.

In weiteren Tweets äußert sie sich zum Cyber-Mobbing: „Fickt euch, die ihr predigt, gut zu den Menschen zu sein und besser zu sein, aber ihr reflektiert euch nicht in eurem Alltag und steht nicht zu euren Taten.“

Hayter weiter: „Wir verlieren dadurch schöne Menschen. Dieser Scheiß gefällt mir nicht. Und das wird es auch nie. Nee, Mann. Das ist es einfach nicht. Seid verdammt noch mal besser.“

In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen, außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Sollten Sie selbst Absichten zum Selbstmord haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

jwo