https://www.fr.de/bilder/2020/05/25/13775550/1002843472-_mg_6921_260520-35f9.jpg
Marion Schulze nimmt manche Bücher einfach auf ihrem Heimweg für die Kunden mit. Foto: Boeckheler.© christoph boeckheler*
Preungesheim

Lesestoff kommt in Preungesheim weiterhin nach Hause

by

„Bücher im Bogen“ beliefert nach wie vor Angehörige von Risikogruppen an die Haustür. Der Betrieb im Laden lief derweil gut an - trotz Enge.

Auch nach gut einem Monat, in dem der Preungesheimer Buchladen „Bücher im Bogen“ wieder für seine Kunden geöffnet hat, bietet Inhaberin Marion Schulze ihren Bestell- und Lieferservice direkt vor die Haustür an. Das Angebot werde zwar „wesentlich weniger genutzt“ als noch während der Schließung, schildert Marion Schulze. Aber vor allem Menschen, die zur Risikogruppe gehören, würden den Service gerne in Anspruch nehmen. Meist Dienstag und Donnerstag fährt die Inhaberin nach Feierabend noch Bücher aus. „Oder ich nehme sie auf dem Heimweg einfach mit und bringe sie den Kunden vorbei.“

Der Laden

Die Buchhandlungam Gravensteiner Platz 4 ist unter Telefon 0 69 / 27 24 03 33 und online auf www. buecher-im-bogen.de erreichbar.

Auch sonst läuft der Betrieb in dem kleinen Laden am Gravensteiner Platz mit den gebotenen Einschränkungen gut an. Marion Schulze war gespannt, wie die Kunden die neue Situation annehmen würden. Und war positiv überrascht. Das Verständnis sei groß. „Oft heißt es, dass wir uns auf keinen Fall dafür entschuldigen müssen.“ Denn nur zwei Kunden gleichzeitig dürfen sich im Laden aufhalten. „Ganz selten müssen wir mal jemanden daran erinnern, die meisten halten sich daran“, beobachtet Schulze. Die Besucher – es sind vor allem die Stammkunden – freuten sich einfach, dass der Laden wieder offen habe. „Wir erfahren viel Dankbarkeit momentan“, sagt Marion Schulze.

Um überhaupt Platz für zwei Kunden zu haben, arbeitet aktuell immer nur eine Person im Laden. Deren Arbeit unterscheidet sich dann schon von der im Normalbetrieb. Die Beratungsintensität sei natürlich viel geringer als sonst, hat Marion Schulze festgestellt. Einerseits wolle und müsse man den Kontakt zu den Kunden so gering wie möglich halten, trotz Masken und Plexiglasschutz an der Kasse. Andererseits verbringen die Besucher auch weniger Zeit im Geschäft. „Das Stöbern entfällt quasi völlig, das fehlt schon sehr“, bedauert sie. Die Sitzecke, in der Kunden normalerweise in den Büchern schmökern können, ist nicht wieder aufgebaut. Doch darauf seien viele vorbereitet: „Die Kunden holen sich ihre Informationen nun schon vorher ein, so dass sie wirklich nur noch zum Kaufen vorbeikommen.“

Ein Problem hat sich gar nicht ergeben, obwohl es befürchtet worden war: dass sich die Schlange vor der Buchhandlung mit der vor dem benachbarten Tegut in die Quere kommt.