Corona-Newsblog

Coronavirus-News: Gerhard Schröder kritisiert Corona-Skeptiker

Berlin.  Gerhard Schröder äußert sich zu Demos gegen die Corona-Maßnahmen, die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession. Die Corona-News.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick:

Während Deutschland in eine Rezession rutscht, wird für viele Deutsche der Sommerurlaub im Ausland trotz der Corona-Krise wohl möglich: Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) nannte im Gespräch mit unserer Redaktion Bedingungen für Auslandsreisen. Tui und die Lufthansa planen, bald wieder Reisen zu verschiedenen Ferienzielen anzubieten. Ab Mitte Juni sollen Flüge nach Griechenland, Kroatien, Portugal, Italien und Spanien angeboten werden.

Zu Lande wird sich das Reiseangebot auch wieder erhöhen. Die Deutsche Bahn will am Montag detailliert berichten, wie sich der Konzern dem Normalfahrplan weiter annähern möchte. Laut einem Bericht soll die Bahn-App künftig vor überfüllten Zügen warnen.

Im Landkreis Leer in Niedersachsen hat man derweil ganz andere Sorgen. Mehrere Menschen haben sich dort nach einem Restaurantbesuch mit dem Coronavirus infiziert. Es gibt Hinweise, dass gegen Corona-Regeln verstoßen worden war.

Aktuelle Zahlen: Aktuelle RKI-Fallzahlen und Corona Reproduktionsfaktor

Coronavirus-News-Ticker: Alle aktuellen Infos zur Pandemie

In Deutschland haben sich rund 180.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, mehr als 8200 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Montag, 25. Mai: Deutschland rutscht in Rezession – Werden die Kontaktbeschränkungen um einen Monat verlängert?

14.37 Wie aus einer Beschlussvorlage des Bundeskanzleramts hervorgeht, sollen die Kontaktbeschränkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bis zum 5. Juli verlängert werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Die bisher geltenden Kontaktbeschränkungen gelten bis zum 5. Juni. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte angekündigt, ab diesem Zeitpunkt auf die Beschränkungen in seinem Bundesland verzichten zu wollen.

Kanzleramtsminister Helge Braun schlägt den Ländern in dem Beschlussentwurf vor, auch nach dem 5. Juni „weiter grundsätzlich einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten“. Genauso sollte das Tragen eines Mundschutzs in bestimmten öffentlichen Bereichen weiter Pflicht sein. Das Virus sei weiter präsent und würde sich ohne entsprechende Schutzmaßnahmen weiter ausbreiten.

Am Wochenende waren es an gleich mehreren Hotspots in Deutschland zu neuen Infektionen mit dem Coronavirus gekommen. Der Beschlussentwurf sieht laut AFP jedoch auch gleichzeitig weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen vor. In Zukunft sollen sich bundesweit bis zu zehn Menschen treffen dürfen. In Hamburg gilt diese Obergrenze bereits für die Mitglieder zweier Haushalte.

13.52 Ärzten der medizinischen Universität in Wien ist eine Lungentransplantation in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gelungen. Es handele sich dabei um die erste ihrer Art in Europa, gab die Universität bekannt. Die 45-jährige Patientin habe sich vor acht Wochen mit dem Coronavirus infiziert, woraufhin sich ein Totalversagen der Lunge entwickelt habe.

„Die Lage war aussichtslos. Die Lunge war wie ein Klotz, da war nichts mehr über“, sagte Walter Klepetko, der Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie. Nun befinde sich die Patientin auf dem Weg der Besserung und ihre Organe würden alle funktionieren. „Aber der Weg wird schon noch länger sein, bis wir sie hoffentlich endlich aus dem Krankenhaus herausbringen werden“, ergänzte Klepetko.

Abseits von der Lungentransplantation in Wien, die bereits am 18. Mai stattfand, sind nur zwei weitere Transplantationen an Covid-19-Patienten in China bekannt, wie auf der Homepage der medizinischen Universität nachzulesen ist.

12.45 Uhr: Die für diesen Montag geplante Sitzung des Corona-Kabinetts ist kurzfristig abgesagt worden. Die Bundesregierung will derweil weiter auf Kontaktbeschränkungen setzen. Der „Bild“ liegt eine entsprechende Beschlussvorlage des Kanzleramts für die Runde der Staatskanzleichefs der Länder vor.

Darin schlage der Chef des Kanzleramts, Helge Braun (CDU) vor, auch nach dem 5. Juni weiterhin bundesweit in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von 1,5 Metern vorzuschreiben sowie die Maskenpflicht in bestimmten öffentlichen Bereichen beizubehalten. Auch bei privaten Zusammenkünften in geschlossenen Räumen seien die Hygieneregeln umzusetzen „sowie die Zahl der Personen generell auf höchstens 10 zu beschränken“.

Schröder spricht von „Idioten“ unter Corona-Verschwörungstheoretikern

11.41 Uhr: Die Bundesregierung und das Lufthansa-Management haben sich offenbar nach langem Ringen nun doch grundsätzlich auf milliardenschwere Staatshilfen für die Fluggesellschaft geeinigt. Demnach liegt das Volumen der Hilfen bei neun Milliarden Euro. Der Bund will sich vorerst mit 20 Prozent direkt an der Lufthansa beteiligen. Hier erfahren Sie die wichtigsten Informationen zur Lufthansa-Einigung.

11.17 Uhr: Der Ferienflieger Eurowings hat die Saison-Premiere auf der Mittelmeer-Insel Sardinien gründlich verpatzt. Am Samstag musste ein Airbus A 320 zum Startflughafen Düsseldorf zurückfliegen, weil Olbia an der Costa Smeralda für internationale Flüge noch bis zum 24. Juni gesperrt war. Das hätte auch die Lufthansa-Tochter wissen können, wie ein Sprecher am Montag einräumte.

Die Einschränkungen waren in den obligatorischen „Notice to Airmen“ (Notam) nachzulesen, die bei jedem Flug berücksichtigt werden müssen. Es habe im Vorfeld ein „Missverständnis“ bei der Interpretation der Notams gegeben, sagte der Sprecher. Die Passagiere seien umgebucht worden. Das immerhin führt zu überschaubaren Kosten, denn es waren laut Eurowings nur zwei.

10.42 Uhr: Nun mischt sich auch der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in die Diskussion um die Anti-Corona-Maßnahmen-Proteste ein. Und zwar mit deutlichen Worten: In der ersten Folge seiner an diesem Dienstag erscheinenden neuen Podcast-Reihe „Gerhard Schröder – Die Agenda“ wertete der Altkanzler die Proteste als „die hilflose Bewältigung von Angst“.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229177066/092357642-w619-cv4_3-q85/0b32b7de-9e65-11ea-b683-8350259d093c.jpg
Gerhard Schröder (SPD), ehemaliger Bundeskanzler, beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Foto: Vladimir Smirnov / dpa

Dazu komme teilweise politisches Kalkül von Extremisten, die diese Furcht schürten. Zudem, so Schröder weiter wörtlich: „Idioten auf dieser Welt gab es schon immer.“ Der Ex-Kanzler forderte die Bundesregierung deshalb auf, sich stärker den hasserfüllten Debatten in sozialen Medien zuzuwenden. Es müsse ein Ende des „unkontrollierten Herumalberns“ in den sozialen Medien geben.

In den vergangenen Wochen hatten bundesweit wiederholt Zehntausende Bürgern gegen die ihrer Meinung nach zu drastischen Einschränkungen der Freiheitsrechte in Deutschland zur Bekämpfung der Corona-Pandemie demonstriert. Darunter waren auch zahlreiche Extremisten von links und rechts sowie Impfgegner und Anhänger von Verschwörungsmythen.

Sachsen und Thüringen wollen landesweite Corona-Beschränkungen fallen lassen

10.35 Uhr: Nach Thüringen hat auch Sachsen eine grundlegende Änderung beim Umgang mit Einschränkungen in der Corona-Krise angekündigt. „Wenn die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stabil auf einem niedrigen Niveau bleibt, planen wir für die Zeit ab dem 6. Juni in der nächsten Corona-Schutzverordnung einen Paradigmenwechsel“, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Montag in Dresden.

„Statt wie jetzt generell Beschränkungen zu erlassen und davon viele Ausnahmen für das zu benennen, was wieder möglich ist, wird dann generell alles freigegeben und nur noch das Wenige an Ausnahmen benannt, was noch nicht möglich sein wird“, erklärte Köpping.

9.41 Uhr: Das Vorpreschen Thüringens bei der Aufhebung von Lockerungen in der Corona-Krise ist in der CDU-Spitze kritisiert worden. In einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums am Montag war von einem „verheerenden“ Signal die Rede, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Man sei von den Plänen von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) überrascht worden. Kritik kam demnach etwa vom saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans und von NRW-Regierungschef Armin Laschet.

Ramelow hatte angekündigt, vom 6. Juni an auf allgemeine, landesweit gültige Corona-Schutzvorschriften zu verzichten. Damit würden landesweite Regeln zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen nicht mehr gelten. Anstatt dieser Vorgaben soll es dann regionale Maßnahmen abhängig vom Infektionsgeschehen vor Ort geben.

Mehr lesen: Corona-Regeln gelockert: Das gilt jetzt in Ihrem Bundesland

Möglicher Corona-Übertragungsweg: Drosten warnt vor Aerosolen

9.18 Uhr: Der Berliner Virologe Christian Drosten hat im Interview mit dem Deutschlandfunk gefordert, mehr auf die Corona-Gefahr durch Aerosole zu achten. „Es mehrt sich hier der Eindruck, dass wir hier neben der Tröpfcheninfektion eine deutliche Menge an Aerosolinfektionen haben.“ Aerosole sind lange in der Luft feinste Schwebeteilchen, die auch das Coronavirus tragen können.

Drosten rät zum regelmäßigen Lüften in Räumen, um die Infektionsrisiken durch Aerosole zu verringern. Der Corona-Experte geht davon aus, dass die Tröpfcheninfektion - für deren Bekämpfung die 1,5 Meter-Abstandsregelung eingeführt worden war - ähnlich häufig vorkommt wie die Aerosol-Infektion. Drosten: „Im Alltag sollte man sich vielleicht mehr aufs Lüften konzentrieren und weniger aufs ständige Wischen und Desinfizieren.“

8.57 Uhr: In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Gemeindeverwaltung Oost Gelre am Sonntag mit. Einem Bericht der Lokalzeitung „De Gelderlander“ zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden. Die deutschen Behörden seien informiert worden.

Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes für 600 Mitarbeiter Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachthof geschlossen. Im Schlachthof waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden.

Deutschland rutscht in Rezession – wegen Corona-Krise

8.08 Uhr: Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirtschaft mit Wucht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im ersten Vierteljahr gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit erste Daten.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229176308/9433573292-w619-cv4_3-q85/1125701a-9e50-11ea-b683-8350259d093c.jpg
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist in zwei Quartalen in Folge gesunken. Foto: Christian Charisius / dpa

Der Einbruch zum Jahresanfang war der stärkste Rückgang im Quartalsvergleich seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der deutschen Wiedervereinigung. Die privaten Konsumausgaben und der Export brachen im ersten Vierteljahr ein. Unternehmen investierten deutlich weniger in Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen. Gestiegene Bauinvestitionen und Konsumausgaben des Staates verhinderten den Angaben zufolge einen noch stärkeren Absturz.

Im März hatte sich die Pandemie in Europa ausgebreitet. Ausgangsbeschränkungen, geschlossene Grenzen und Geschäfte brachten das Wirtschaftsleben in großen Teilen zum Erliegen. Bereits im Schlussquartal 2019 war die Wirtschaftsleistung nach jüngster Berechnung der Statistiker gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zurückgegangen. Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer „technischen Rezession“.

Nach Corona-Krise: Habeck fordert Wahlrecht ab 16

7.22 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck hat angesichts der Erfahrungen in der Corona-Krise für eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre plädiert. Es sei „absolut vorbildlich“, wie sich die junge Generation in der Krise verhalte, sagte Habeck der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Junge Menschen sorgten während der Pandemie für Ältere und brächten ihnen Solidarität entgegen.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229176210/8873571973-w619-cv4_3-q85/9b0bf6a6-9e4a-11ea-b683-8350259d093c.jpg
Grünen-Chef Robert Habeck will, dass auch 16-Jährige bei der Bundestagswahl künftig wählen dürfen. Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Diese „politische Reife“ müsse anerkannt werden. Habeck forderte, das Wahlalter schon vor der nächsten Bundestagswahl herabzusetzen. Wegen der Pandemie hätten Schüler wochenlang zu Hause bleiben müssen, es sei „über ihre Köpfe hinweg und teils gegen ihre Interessen gehandelt“ worden. Daraus erwachse die Pflicht, die jungen Menschen stärker demokratisch zu beteiligen. Dann könnten sie mitbestimmen, „wenn es um die Gestaltung der Nach-Corona-Zeit und damit um ihre Zukunft geht“.

Eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre hatten die Grünen bereits im vergangenen Jahr gefordert, damals vor allem vor dem Hintergrund der Schülerstreiks für den Klimaschutz.

6.01 Uhr: Die Deutsche Bahn will in der Corona-Krise mit ihrer App vor zu vollen Zügen warnen. Der „Spiegel“ berichtete am Montag unter Berufung auf Konzernkreise, der Bahn-Navigator und der Internetauftritt der Bahn seien so umprogrammiert worden, dass Nutzer Züge mit einer Auslastung von 50 Prozent und mehr angezeigt bekämen. Reservierungen für volle Züge könnten künftig blockiert werden.

Hier erfahren Sie alle Informationen zu den Bahn-Plänen.

5.51 Uhr: Als Dank für seinen unermüdlichen Kampf gegen das Coronavirus erwägt die japanische Regierung eine Belohnung für das medizinische Personal des Landes. Wie die japanische Tageszeitung „Tokyo Shimbun“ berichtete, prüfe das Gesundheitsministerium eine Belohnung für Ärzte, Krankenschwestern und andere Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen von bis zu 200.000 Yen (1700 Euro) pro Person. Damit solle zugleich sichergestellt werden, dass die Krankenhäuser des Landes mit Blick auf eine mögliche zweite Infektionswelle auch weiterhin gewappnet bleiben, hieß es.

Japan zählte bis Montag rund 17.300 Infektionsfälle und 839 Tote, wie der Sender NHK meldete. Der Trend der täglichen Neuinfektionen zeigt nach amtlichen Angaben inzwischen nach unten.

3.22 Uhr: Die Zahl der registrierten Todesopfer durch die Corona-Pandemie in Lateinamerika und der Karibik ist auf mehr als 40.000 gestiegen. Dies ergab in der Nacht zum Montag eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Basis von Behördenangaben. Innerhalb von nur zwei Wochen hat sich damit die Gesamtzahl der in dieser Weltregion verzeichneten Corona-Toten verdoppelt.

Brasilien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Region. Bis Sonntagabend wurden dort 22.666 Todes- und 363.211 Infektionsfälle gezählt. Dahinter liegen Mexiko (7394 Tote und 68.620 Infizierte) und Peru (3456 Tote und 119.959 Infizierte). Angesichts des Ausmaßes der Infektionszahlen in Brasilien verkündete die US-Regierung am Sonntag ein Verbot von Einreisen aus dem südamerikanischen Land.

2.23 Uhr: Die Bundesregierung plant offenbar weitere Hilfen für mittelständische Betriebe in der Corona-Krise. Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern sollen in den nächsten sechs Monaten Soforthilfen von monatlich bis zu 50.000 Euro erhalten, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ„) unter Berufung auf ein Eckpunktepapier der Regierung berichtet.

Kleinen und mittelgroßen Betrieben soll demnach für den Zeitraum Juni bis Dezember eine „weitergehende Liquiditätshilfe“ gewährt werden, um ihre Existenz zu sichern. Antragsberechtigt sind der Zeitung zufolge Firmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Solo-Selbstständige und Freiberufler, deren Umsätze im April und Mai um durchschnittlich mindestens 60 Prozent im Vergleich mit den entsprechenden Vorjahresmonaten eingebrochen sind. Unternehmen, die bereits Soforthilfe des Bundes oder der Länder in Anspruch genommen, aber weitere Umsatzausfälle haben, dürften neue Anträge stellen, zitiert die „NOZ“ aus dem Papier.

Das Gesamtvolumen des Bundesprogramms werde bis August mit 25 Milliarden Euro beziffert. Wieviel es danach kosten werde, hänge vom Infektionsgeschehen ab.

Altmaier fordert „klare Hygienekonzepte“ für Urlaub in Corona-Krise

1.01 Uhr: Wirtschaftsminister Peter Altmaier fordert Standards zum Corona-Schutz an allen Urlaubsorten. Er sei „optimistisch, dass wir unsere Sommerferien nicht ausschließlich im Inland verbringen können“, sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. „Dazu muss es überall klare Hygienekonzepte und Abstandsregelungen geben.“

https://img.waz.de/img/panorama/crop229172716/6763579995-w619-cv4_3-q85/37a3dc26-9da2-11ea-97c7-035c131e7d6f.jpg
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) glaubt, dass Urlaub im Ausland auch in diesem Jahr möglich ist – unter Auflagen. Foto: FABRIZIO BENSCH / dpa

Altmaier fügte hinzu: „Handtuch an Handtuch am Strand oder große Feiern auf engstem Raum wird es in diesem Jahr wohl nicht geben können.“ Der Urlaub in diesem Jahr werde „anders aussehen, als wir das gewohnt sind.“ Das ganze Interview können Sie hier lesen.

0.55 Uhr: Die rasant steigenden Corona-Infektionen in Brasilien stören den dort regierenden Präsidenten Jair Bolsonaro nicht. Am Sonntag suchte er die Nähe zu seinen Anhängern, die sich vor dem Präsidentenpalast in Brasília versammelt hatten. Der rechtsextreme Politiker gab mehreren Demonstranten die Hand und umarmte einige von ihnen. Die Atemmaske, die er anfangs trug, hatte er da schon abgesetzt.

Brasilien hat sich in den vergangenen Tagen zum zentralen Krisenherd der Corona-Pandemie in Südamerika entwickelt. Mit fast 350.000 Corona-Fällen weist das Land nach den USA weltweit die zweitmeisten Infektionen auf. Mehr als 22.000 Menschen starben. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt, weil in Brasilien vergleichsweise wenig getestet wird.

Sonntag, 24. Mai: Kosten für Corona-Kurzarbeit auf mehr als 30 Milliarden Euro beziffert

18:39 Uhr: Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), hat gegenüber dem Tagesspiegel geäußert, dass die Zuzahlungen zum Lohn bei Kurzarbeit die BA bis Ende des Jahres mehr als 30 Milliarden Euro kosten würde. Das wäre für die Rücklagen seines Amt zu viel und der Bund müsse einspringen, so Scheele.

Bisher wurde vom BA Kurzarbeitergeld in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden gezahlt. Die große Welle an Neuanträgen für Kurzarbeit ist laut Scheele vorbei. „Wir haben längst nicht mehr hunderttausend, zweihunderttausend neue Anzeigen pro Woche.“

Scheele warnte zudem Unternehmen davor, Kurzarbeit anzumelden aber dann doch mehr arbeiten zu lassen. Das sei nichts anderes als Schwarzarbeit und werde von seiner Behörde über die Abschlussabrechnungen genauestens überprüft.

18.05 Uhr: In Bielefeld sind zwei Teilnehmer einer Corona-Demonstration am Samstag angegriffen worden. Laut Polizeiangaben seien die beiden 54-Jährigen auf dem Heimweg von einer Gruppe aus vier bis fünf unbekannten Männern attackiert worden. Auf eines der beiden Opfer sollen die Täter eingetreten haben, nachdem es am Boden lag.

Zur Behandlung wurde das Opfer in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber mittlerweile wieder verlassen. Durch die Nähe des Tatorts zur Demonstration wird ein politisches Motiv hinter dem Angriff vermutet. Daher hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

17.11 Uhr: Erstmals seit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen in Italien hat der Papst seinen Sonntagssegen wieder vor Pilgern erteilt, die auf dem Petersplatz standen. Der Platz vor dem Petersdom war seit März gesperrt gewesen und erst am Montag wieder geöffnet worden.

Der 83-jährige Franziskus hatte zunächst sein Mittagsgebet in der Bibliothek des Apostolischen Palastes gesprochen. Es wurde unter anderem zu den Menschen draußen übertragen. Danach trat das katholische Kirchenoberhaupt ans Fenster des Palastes und segnete die Gläubigen aus großer Entfernung. Auf dem Platz waren nur recht wenige Menschen zugelassen. Sie mussten zum Schutz vor Ansteckung mit dem Virus größeren Abstand voneinander halten.

Corona: Österreichs Bundespräsident in Wiener Lokal erwischt

16.34 Uhr: SPD-Chefin Saskia Esken hat die geplante Lockerung der Corona-Auflagen in Thüringen kritisiert. „Der Übergang von Ver- zu Geboten in Thüringen klingt verlockend, zumal die Corona-Statistik eine positive Entwicklung zeigt“, sagte sie der „Welt“. Zugleich aber seien aktuelle Berichte über Verstöße gegen das Abstandsgebot beunruhigend. „Menschen brauchen offenbar weiterhin Klarheit, Sicherheit und Orientierung durch überregionale Regeln wie zur Hygiene, zum Abstandhalten und zur Eingrenzung naher Kontakte“, sagte Esken. Nicht alle gingen verantwortlich mit neuen Freiheiten um.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will vom 6. Juni an auf allgemeine, landesweit gültige Corona-Schutzvorschriften verzichten. Damit würden die bisherigen Regeln zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen wegfallen. Auch die SPD-Bundestagsfraktion lehnte das am Sonntag strikt ab. „Ich halte die Strategie des Landes Thüringen für gefährlich“, sagte Fraktionsvize Bärbel Bas der „Welt“. Ramelow verlagere die Verantwortung auf die einzelne Kommune.

Auch die Unionsfraktion zeigte sich kritisch. Ramelow setze sehr früh allein auf Selbstverantwortung und lokal begrenzte Maßnahmen, sagte Fraktionsvize Thorsten Frei (CDU) der Zeitung. „Der Wunsch, schnell in die Normalität zurückzukehren, ist nachvollziehbar, aber auch gefährlich.“

https://img.waz.de/img/panorama/crop229174816/7823575638-w619-cv4_3-q85/609171ce-9dcb-11ea-97c7-035c131e7d6f.jpg
Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD (rechts). Foto: Michael Kappeler / dpa

15.54 Uhr: Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer sind nach der Corona-Sperrstunde in einem Lokal in Wien von der Polizei erwischt worden. Van der Bellen bestätigte der „Kronen Zeitung“ den Vorfall und entschuldigte sich. Er habe sich „verplaudert und leider die Zeit übersehen“. Auch die Polizei bestätigte, dass der Bundespräsident bei einer Kontrolle in der Wiener Innenstadt in einem Gastgarten angetroffen wurde. Laut der „Kronen Zeitung“ hatten Van der Bellen und seine Frau noch Getränke auf dem Tisch, als das Lokal gegen 0.20 Uhr kontrolliert wurde.

In Österreich dürfen Restaurants, Lokale und Bars aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nur bis 23 Uhr öffnen. Für den Wirt könnte der Vorfall daher teure Folgen haben. Das Covid-19-Maßnahmengesetz sieht für den Betrieb nach 23 Uhr Strafen von bis zu 30.000 Euro vor. Offiziell war das Lokal aber wohl bereits geschlossen. Bundespräsident Van der Bellen selbst zeigte sich am Sonntag reumütig. „Das tut mir aufrichtig leid. Es war ein Fehler“, sagte er der „Kronen Zeitung“.

Coronavirus: Mehr als 100 Menschen infizieren sich bei Gottesdienst in Frankfurt

15.22 Uhr: Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mindestens 107 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) mit. Die Menschen lebten in Frankfurt und drei hessischen Landkreisen. Der Gottesdienst war bereits vor rund zwei Wochen. Zunächst war von mehr als 40 Infizierten die Rede gewesen.

15.04 Uhr: Die Besucher und Touristen an der niedersächsischen Küste halten sich nach Angaben von Tourismus-Vertretern an die Corona-Regeln. „Alle sind sehr bemüht, man geht sich hier aus dem Weg“, sagte Armin Korok, Geschäftsführer Tourismus und Bäder in Norddeich, am Sonntag. Trotz des eher durchschnittlichen Wetters am Wochenende waren die Strandkörbe in Norddeich stark nachgefragt. Vielen Besuchern sei die Freude über den wieder möglichen Strandbesuch anzumerken. „Manche fallen einfach in den Sand und bleiben liegen, sie genießen das richtig“, meinte Korok. Zu größeren Zwischenfällen wegen der Corona-Beschränkungen kam es demnach bisher nicht.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229174136/6043578594-w619-cv4_3-q85/58d47d10-9dc0-11ea-97c7-035c131e7d6f.jpg
Zwei Personen sitzen am Nordseestrand von Butjadingen in einem Strandkorb. Foto: Mohssen Assanimoghaddam / dpa

Italien startet Antikörper-Studie mit 150.000 Teilnehmern

14.12 Uhr: In Italien startet am Montag eine Antikörpertest-Studie mit rund 150.000 Teilnehmern, um die Dunkelziffer der Corona-Infizierten zu ermitteln. Das Gesundheitsministerium und die Statistikbehörde wollen mit dem nationalen Roten Kreuz Bluttests von Menschen aus 2000 Orten nehmen. Das teilte das Ministerium in Rom am Wochenende mit. Die repräsentativ ausgewählten Teilnehmer würden telefonisch um ihre Mithilfe gebeten. Die Teilnahme sei aber freiwillig, die Daten würden für die Forscher anonymisiert. Nach Angaben eines italienischen Experten gibt es zudem Hinweise darauf, dass es erste Corona-Fälle in Italien bereits im Dezember gab.

13.54 Uhr: Im Zusammenhang mit dem Besuch eines Restaurants im niedersächsischen Landkreis Leer ist ein weiterer Mensch positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Zahl der Infizierten, die am 15. Mai in geschlossener Gesellschaft in dem Lokal waren, stieg damit auf elf, wie ein Sprecher des Landkreises der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eine weitere Person aus einem anderen Landkreis habe sich in der Folge angesteckt. Für 106 Menschen wurde bis Sonntagmittag häusliche Quarantäne angeordnet. Die Testergebnisse mehrerer Personen aus dieser Gruppe, die Symptome zeigten, stehen dem Landkreis zufolge noch aus.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229173626/5983576892-w619-cv4_3-q85/12ceff8e-9db6-11ea-97c7-035c131e7d6f.jpg
Das Restaurant "Alte Scheune" in Leer. Foto: Lars-Josef Klemmer / dpa

13.40 Uhr: In der SPD wächst mit Blick auf das geplante Konjunkturprogramm der Widerstand gegen eine klassische Auto-Abwrackprämie wie nach der Bankenkrise. „Bevor wir wieder Milliarden in eine Abwrackprämie stecken, die alte Auto-Technik mit Benzin und Diesel konserviert, können wir Mobilität für Millionen Menschen neu denken und dem Klima effektiv helfen“, sagte der Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, unserer Redaktion. Die Koalition wolle der von der Corona-Krise stark getroffenen Autoindustrie zwar helfen. „Aber der Staat muss Hilfen mit Auflagen verbinden, die einen ökologischen Strukturwandel beschleunigen. Dazu gehören aus meiner Sicht alternative Antriebe und eine massive Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs.“

Wegen der Corona-Pandemie würden die Menschen aus verständlichen Gründen wieder mehr Auto als Bus und Bahn fahren. Die Politik müsse hier gegensteuern: „Wir müssen für die Zeit nach der Krise unbedingt Preisanreize setzen, damit die Verbraucher das Auto vor allem in städtischen Ballungsgebieten stehen lassen“, sagte der Umweltpolitiker Miersch. Viele Städte hätten sehr gute Erfahrungen mit 365-Euro-Tickets oder günstigen Jugend-Netzkarten gemacht.

Schäuble kritisiert verspätete Einführung der Corona-App

13.04 Uhr: Die Kritik an der geplanten Corona-Warn-App reißt nicht ab. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) kritisiert in der „Welt am Sonntag“ die nach seiner Einschätzung verspätete Einführung der Technologie. „Gucken Sie sich das Elend um die Entwicklung einer Corona-App an. Ich bin kein Experte, aber es dauert mir ein bisschen lange“, sagte Schäuble. „Wir hätten die Corona-Tracing-App schon am Anfang der Pandemie gebraucht – und am besten natürlich eine europäische.“

12.45 Uhr: CSU-Chef Markus Söder strebt einem Zeitungsbericht zufolge wegen der Corona-Krise keine Kabinettsumbildung in Berlin mehr an. „Die Frage einer Kabinettsumbildung stellt sich inmitten der Corona-Krise nicht. Die Bundesregierung hat momentan höchstes Ansehen und die CSU-Minister leisten sehr gute Arbeit“, hieß es aus laut „Bild am Sonntag“ in der CSU-Spitze.

Söder hatte Anfang Januar für die zweite Hälfte der Wahlperiode einen Austausch von Ministern der Bundesregierung und eine Verjüngung des Kabinetts von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangt. Eine Verjüngung hätte vor allem Innenminister Horst Seehofer (70) und Entwicklungsminister Gerd Müller (64) treffen können. Umstritten ist wegen der gescheiterten Maut auch Verkehrsminister Andreas Scheuer.

12.40 Uhr: Der Druck auf Boris Johnsons Berater Dominic Cummings wegen angeblicher Verstöße gegen die Lockdown-Regeln in Großbritannien ist weiter gestiegen. Erstmals schlossen sich auch Abgeordnete der konservativen Regierungspartei den Rücktrittsforderungen an. Premierminister Boris Johnson hatte seinem wichtigsten Berater noch am Samstagabend „volle Unterstützung“ zugesagt. Seitdem wurden jedoch neue Vorwürfe bekannt.

Dem Wahlkampfstrategen wird vorgeworfen, mit einer Reise von London zu seinen Eltern ins rund 430 Kilometer entfernte Durham Ende März gegen die Lockdown-Regeln der eigenen Regierung verstoßen zu haben. Jüngsten Berichten zufolge reiste er sogar mindestens zwei Mal dorthin.„Dominic Cummings muss gehen, bevor er Großbritannien, der Regierung, dem Premierminister, unseren Institutionen oder der Konservativen Partei noch mehr Schaden zufügt“, schrieb der Tory-Abgeordnete und Erz-Brexiteer Steve Baker auf der Webseite „The Critic“.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229173256/7953576892-w619-cv4_3-q85/d361cbbc-9dae-11ea-97c7-035c131e7d6f.jpg
Dominic Cummings, Berater von Boris Johnson. Foto: PETER SUMMERS / Getty Images

12.08 Uhr: In der Debatte um ein Ende der allgemeinen Corona-Beschränkungen in Thüringen dringt der dortige Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auf Vorgaben des Landes zu Hygiene- und Schutzstandards. Diese dürften nicht an Kommunen und Unternehmen delegiert werden, warnte Tiefensee. „Das verbietet sich schon deshalb, weil es sonst einen Überbietungswettbewerb um die lockerste und großzügigste Regelung geben würde, wie das ja auch schon zwischen den Ländern auf Bundesebene zu beobachten war.“Ansonsten befürworte er den Vorschlag von Ministerpräsident Bodo Ramelow, der vom 6. Juni an die landesweiten Corona-Beschränkungen beenden will und stattdessen auf regionale Maßnahmen abhängig vom Infektionsgeschehen vor Ort setzt.

11.59 Uhr: In Russland ist die Zahl der Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages auf einen neuen Höchststand gestiegen. 153 infizierte Menschen starben seit Samstag, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Damit gibt es mittlerweile 3541 Tote im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Landesweit haben sich mehr als 344.400 Menschen infiziert – 113.300 gelten als genesen. Die Zahl der registrierten Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, ist in Russland vergleichsweise niedrig ist. Zuletzt gab es Berichte in mehreren Medien, dass viele Todesfälle nicht in der Statistik auftauchten. Die Regierung dementierte das vehement.

Altmaier will Belastungs-TÜV für bereits beschlossene Gesetze

11.34 Uhr: Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat weitreichende Forderungen zur Stärkung der Wirtschaft in der Corona-Krise erhoben. „Wir müssen den Mut aufbringen, neben einem reinen Konjunkturprogramm jetzt auch Reformen zur Modernisierung unseres Landes anzugehen“, sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. „Denn der internationale Wettbewerb wird sich durch Corona noch verschärfen, deshalb müssen wir die Wirtschaft zielgenau entlasten und stärken, um auch morgen noch Arbeitsplätze sichern zu können.“

Konkret forderte Altmaier: „Wir brauchen ein Belastungsmoratorium, eine Sozialabgabenbremse sowie spürbare Entlastungen. Neue Belastungen, Abgaben und Meldepflichten müssen wir wo immer möglich verhindern, aussetzen oder verschieben. Wir müssen auch bereits beschlossene Gesetze, die noch nicht in Kraft getreten sind, einem Belastungs-TÜV unterziehen.“

Darüber hinaus sprach sich der Wirtschaftsminister dafür aus, Entlastungen wie den für 2021 geplanten Ausgleich der kalten Steuerprogression oder die Einführung der zweiten Stufe des Kindergelds vorzuziehen. Altmaier plädierte dafür, Hilfen für die Autohersteller auch am Klimaschutz zu orientieren. „Die Autoindustrie befindet sich in einem Transformationsprozess, der durch die Kaufzurückhaltung im In- und Ausland erschwert wird“, sagte er. „Deshalb müssen wir neben der Nachfrage auch Innovationen und mehr Klimaschutz anreizen.“

Zugleich verteidigte der Wirtschaftsminister die deutsch-französische Initiative für einen europäischen 500-Milliarden-Wiederaufbaufonds. „Die deutsch-französische Initiative ist ein richtiges und starkes Signal. Denn wir kommen nur mit einem starken Europa und einem kräftigen Schub wieder raus aus der Krise“, sagte er. „Der Vorschlag für einen Wiederaufbaufonds ist Ausdruck europäischer Innovation und Solidarität. Denn er soll EU-Haushaltsausgaben für die am stärksten betroffenen Sektoren und Regionen bereitstellen, aber nicht mit der Gießkanne, sondern zielgerichtet für Investitionen in neue Technologien.“

10.36 Uhr: Volkswagen und Audi dürfen ihre Autoproduktion in Mexiko nach dem coronabedingten Stopp erst einmal nicht wie geplant wieder aufnehmen. Der Gouverneur des Bundesstaates Puebla Miguel Barbosa erließ am Freitagabend ein entsprechendes Dekret, um die Zunahme von Corona-Infektionen zu vermeiden. Darin heißt es, in Puebla herrschten keine Bedingungen für die Wiederaufnahme der Aktivitäten in der Automobilindustrie. Die mexikanische Regierung hatte die Automobilindustrie in eine Liste der wirtschaftlich essenziellen Aktivitäten aufgenommen.

Ramelow verteidigt Ende der Corona-Beschränkungen in Thüringen

10.23 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat das geplante Ende der allgemeinen Corona-Beschränkungen in seinem Bundesland mit der aktuellen Infektionslage begründet. „Wir haben im März auf der Grundlage von Schätzungen von 60.000 Infizierten entschieden – jetzt haben wir aktuell 245 Infizierte“, sagte der Linke-Politiker der „Bild am Sonntag“ zur Situation in Thüringen. „Der Erfolg gibt uns mit den harten Maßnahmen recht – zwingt uns nun aber auch zu realistischen Konsequenzen und zum Handeln. Und das heißt: Für Thüringen empfehle ich die Aufhebung der Maßnahmen.“

10.11 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich auch als Konsequenz aus der Corona-Krise dafür ausgesprochen, mehr Geld in das Ganztagsangebot an Grundschulen zu investieren. „Ich könnte mir vorstellen, die bisher vorgesehenen Mittel des Bundes zu verdoppeln“, sagte Karliczek der „Bild am Sonntag“. Momentan zeige sich „doch wie unter einem Brennglas, wie wichtig es ist, die Schülerinnen und Schüler gut zu betreuen, wenn die Eltern berufstätig sind“.

Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) plädierte für einen raschen Ausbau der Betreuungsplätze für Grundschüler. „Wir brauchen jetzt schnell das Recht auf Ganztagsbetreuung bis zur vierten Klasse, das ist eine enorme Entlastung für die berufstätigen Eltern“, sagte Brinkhaus der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hob er hervor, die fehlende Kinderbetreuung sei für viele Familien eine enorme Belastung. „Hier müssen wir für die Zukunft lernen.“

Türkei will deutsche Urlauber ab Mitte Juni empfangen

9.45 Uhr: Die türkische Regierung erwa rtet, dass die Bundesregierung ihre weltweite Reisewarnung noch vor den Sommerferien auch für die Türkei aufhebt. Die Türkei sei ab Mitte Juni bereit, Touristen aus dem Ausland zu empfangen, sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin. „Alle notwendigen Vorkehrungen werden seitens der zuständigen Behörden getroffen. Wir sind davon überzeugt, dass die Bundesregierung all dies in Betracht zieht und sich dementsprechend entscheidet.“

Die Türkei ist nach Spanien und Italien die Nummer 3 unter den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen. „Es ist offensichtlich, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Ländern die Covid-19-Krise erfolgreich überwinden“, sagte Aydin. „Wir sind in einer viel besseren Lage im Vergleich auch zu einigen EU-Ländern.“ Zudem habe die Türkei die nötigen Vorkehrungen für sicheren Tourismus früher definiert. Er halte es deswegen für „sehr unwahrscheinlich“, dass die Reisewarnung nicht aufgehoben werde.

Aydin sagte, die Wiederaufnahme des Flugverkehrs sei bereits in Vorbereitung. „Voraussichtlich wird der Flugverkehr in der ersten Juni-Woche mit Inlandsflügen beginnen und sich vor Mitte Juni schrittweise mit internationalen Flügen ausweiten.“ Mit Beginn der Auslandsflüge würden dann auch die Quarantänebestimmungen wegfallen. Stattdessen würden Reisende bei Ankunft auf Corona getestet.

8.57 Uhr: Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Beschränkungen in der Corona-Pandemie verteidigt. „Es ist normal, dass über die Notwendigkeit und die Dauer dieser Grundrechtseingriffe öffentlich diskutiert wird. Wir haben aber auch gesehen, wie schnell ein System überfordert sein kann“, sagte sie in einem Interview auf „n-tv.de“.

Sie wolle keine Situationen erleben, in denen ein Mensch eine Behandlung deshalb nicht bekommen könne, weil man keine Intensivbetten, kein Beatmungsgerät frei habe. „Das war das große Ziel der letzten Wochen und das haben wir auch dank der Disziplin der Menschen im Lande erreicht.“

Ärzte warnen vor zweiter Corona-Welle durch Reisezeit

7.29 Uhr: Solo-Selbstständigen und Kleinst-Unternehmern hat die Regierung in der Corona-Krise finanziell unter die Arme gegriffen. Doch diese Hilfen reichten nicht aus, kritisieren nun Freiberufler – und fordern eine Ausweitung und Verlängerund der Soforthilfe.

6.46 Uhr: Vor der Urlaubssaison warnen Experten vor einer zweiten Corona-Welle. Aktuell sähen die Infektionszahlen zwar gut aus, sagte der Arzt und Gesundheitsforscher Max Geraedts von der Universität Marburg der Deutschen Presse-Agentur. Wenn Menschen jedoch wieder vielerorts eng zusammenkämen, etwa in Bars, könnte das dennoch ausreichen, „um wieder einen starken Anstieg loszutreten“.

Gerade die Reisezeit berge zudem das Risiko, dass sich das Virus noch flächendeckender ausbreite als bislang schon, erklärte Geraedts – also auch an Orte, die bislang verhältnismäßig verschont geblieben sind.

5.31 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in Niedersachsen prüft der Landkreis Leer Hinweise auf Regelverstöße in einem Restaurant. „Aus den Hinweisen, die uns vorliegen, ergeben sich Indizien, dass am Abend des 15. Mai möglicherweise gegen Corona-Regeln verstoßen worden ist“, sagte Landrat Matthias Groote (SPD). Ob dies der Fall war, müsse das Ordnungsamt in einem Ordnungswidrigkeiten-Verfahren klären.

Bis Samstag wurden zehn Menschen, die bei der Wiedereröffnung des Lokals in Moormerland in geschlossener Gesellschaft dabei waren, positiv auf Corona getestet. Eine weitere Person aus einem anderen Landkreis habe sich in der Folge angesteckt, teilte der Landkreis mit. Demnach wurde für rund 70 Frauen und Männer häusliche Quarantäne angeordnet. Da einige von ihnen bereits Symptome zeigten, seien weitere Infektionsfälle nicht auszuschließen.

1.00 Uhr: Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat besorgt auf die jüngsten Corona-Ausbrüche nach Gottesdienst- und Restaurantbesuchen reagiert. „Die Länder sind in der Pflicht, immer wieder zu überprüfen, ob ihre Regeln geeignet sind, die Bürgerinnen und Bürger zu schützen, oder angepasst werden müssen“, sagte Göring-Eckardt unserer Redaktion.

„Viele von ihnen haben die Lockerungen vorangetrieben. Sie müssen jetzt aufpassen, dass uns die Situation nicht entgleitet.“

Die Grünen-Politikerin forderte eine rasche Ausweitung der Corona-Tests. „Bund und Länder müssen dringend die Voraussetzungen schaffen, dass die Testkapazitäten in Risikogebieten umgehend hochgefahren werden können“, sagte sie. Für Kommunen und Landkreise dürfe dies nicht zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führen.

Göring-Eckardt rief Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu auf, „schnellstmöglich ein bundesweit einheitliches Kontrollsystem mit fünf Corona-Warnstufen und verbindlichen Testpflichten“ umzusetzen. Es brauche einheitliche Regeln zur Kontrolle der Entwicklungen, um verlässlich über weitere Lockerungen oder Beschränkungen entscheiden zu können.

0.58 Uhr: Die wegen der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa will einem Zeitungsbericht zufolge ab Juni ihr Streckennetz wieder ausbauen. In der zweiten Junihälfte sollten allein aus Frankfurt rund 20 Ziele wieder angeflogen werden – darunter Heraklion (Kreta), Rhodos, Dubrovnik, Faro, Venedig, Ibiza und Malaga, berichtet die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf Konzernkreise. Mallorca werde ab Mitte Juni deutlich häufiger angeflogen.

Samstag, 23. Mai: Fernsehkoch Attila Hildmann kurzzeitig in Gewahrsam

21.05 Uhr: Ein Kunde ist vor einem Berliner Supermarkt niedergeschlagen und mit Tritten auf den Kopf verletzt worden, weil er den fehlenden Mund-Nase-Schutz der Angreifer bemängelt hatte. In dem Supermarkt soll der 53-Jährige eine Kassiererin angesprochen und auf den fehlenden Mundschutz eines Mannes und dessen Begleiterin aufmerksam gemacht haben, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Die beiden hatten an der Kasse gewartet.

Nachdem der 53-Jährige das Geschäft verlassen hatte, soll der kritisierte Mann auf ihn zugegangen und mit ihm diskutiert haben. Kurz darauf habe er unvermittelt auf den 53-Jährigen eingeschlagen, der zu Boden ging. Während die Begleiterin des Schlägers sich dann auf den liegenden Mann gesetzt haben soll, trat ihr Partner den Angaben zufolge gegen den Kopf des Opfers. Der 53-Jährige erlitt leichte Kopfverletzungen. Die Polizei ermittelt sucht nun den Schläger und dessen Begleiterin.

19.33 Uhr: Der Fernsehkoch Attila Hildmann ist am Samstag in Berlin vorübergehend festgenommen worden. Ihm würden Verstöße gegen das Versammlungs- und das Infektionsschutzgesetz vorgeworfen, sagte eine Polizeisprecherin. Eine Strafanzeige werde gefertigt. Der für seine veganen Rezepte bekannte Koch, der auf dem Weg zu einer Kundgebung am Kanzleramt war, war zuletzt mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien in der Corona-Krise aufgefallen.

Nach Polizeiangaben hatte sich am Lustgarten in Berlin-Mitte eine Vielzahl von Menschen im dreistelligen Bereich um Hildmann versammelt. Es sei der Eindruck entstanden, er wolle mit diesen losgehen – es sei aber nicht gestattet, einen Aufzug durchzuführen. Die Polizei habe ihn darauf hingewiesen und Maßnahmen angekündigt, die dann auch umgesetzt worden seien, so die Sprecherin. Hildmann sei aber wieder entlassen worden – und Einsatzkräfte hätten ihn dann zu dem Ort geleitet, an dem er eine Kundgebung abhielt.

Auf dieser Versammlung neben dem Kanzleramt sagte Hildmann zu dem Geschehen um seine Festnahme, er sei erkannt worden und es habe sich ein Tross von Menschen um ihn gebildet. Er habe in einem „friedlichen Protest“ zum Bundeskanzleramt spazieren wollen. Die Beamten hätten aber die Wege abgeriegelt, so dass er gar nicht dorthin habe kommen können. Als er nach der Rechtsgrundlage gefragt habe, „da hat man mich gewaltsam festgenommen, auf den Boden gedrückt, mich getreten (...)“. Er habe Wunden und blaue Flecken. Die Polizei äußerte sich dazu nicht.

An der Kundgebung nahmen nach Schätzung eines dpa-Reporters mehr als 100 Menschen teil. Es gab zudem einige Gegendemonstranten. Die Polizei wies über Lautsprecher auf die Vorgaben hin.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229171728/9003575429-w619-cv4_3-q85/c1bb5da8-9d1b-11ea-b9ab-67049d4d85a3.jpg
Attila Hildmann, Autor veganer Kochbücher, nimmt an einer Demonstration vor dem Reichstag teil. Kurzzeitig wurde er festgenommen. Foto: Carsten Koall / dpa

Spanien will erst im Juli seine Grenzen für ausländische Touristen öffnen

15.17 Uhr: Der Corona-Hotspot Spanien will erst im Juli seine Grenzen für ausländische Touristen öffnen. „Ab Juli wird der Empfang ausländischer Touristen unter sicheren Bedingungen wiederaufgenommen werden“, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez in einer Rede an die Nation.

„Wir werden garantieren, dass die Touristen keine Risiken eingehen werden und auch, dass sie keine Risiken für uns verursachen“, erklärte der sozialistische Politiker. Mit seiner Ankündigung machte Sánchez Hoffnungen auf eine frühere Wiederaufnahme des Tourismus zunichte. Diese waren jüngst gewachsen, nachdem ein anderer Corona-Brennpunkt, Italien, die Grenzöffnung für Touristen ab dem 3. Juni angekündigt hatte.

Niedersachsen will von Lockerungskurs nicht abweichen – trotz Neuinfektionen nach Restaurant-Besuch

14.50 Uhr: Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann sieht wegen der Corona-Fälle nach einer Restaurant-Wiedereröffnung im Kreis Leer keine Notwendigkeit, vom Lockerungskurs abzurücken. „Nach ersten Erkenntnissen ist das Infektionsgeschehen nicht auf einen normalen Restaurantbesuch zurückzuführen, stattdessen wurde dort offenbar eine private Party gefeiert“, sagte Reimann.

Der betroffene Gaststätten-Besitzer, der auch infiziert ist, betont, Abstands- und Hygieneregeln seien an dem Abend eingehalten worden. „Es waren Gäste, die infiziert waren, bei mir im Restaurant“, sagte der Inhaber, der nicht namentlich genannt werden wollte. Inzwischen seien vier Gäste und er selbst positiv getestet worden. Bei drei Freunden von ihm sei das Virus ebenfalls nachgewiesen worden.

Ministerin Reimann sagte, das Land habe immer darauf hingewiesen, dass die Corona-Lockerungen mit einem gewissen Risiko verbunden seien. „Wir werden Ansteckungen auch in Zukunft nicht vollständig verhindern können“, sagte Reimann. Entscheidend sei in einem solchen Fall, dass von den Behörden vor Ort konsequent alle Kontakte nachverfolgt würden, um das Infektionsgeschehen so eng wie möglich einzugrenzen. „Genau das passiert nun im Landkreis Leer“, betonte die Ministerin. Die neuen Fälle verdeutlichten, dass das Virus nicht besiegt sei. „Es ist noch da und wir müssen weiterhin sehr wachsam sein, um die großen Fortschritte der letzten Wochen nicht zu gefährden“, sagte Reimann.

Kundgebungen in Spanien gegen Anti-Corona-Maßnahmen

14.12 Uhr: Tausende haben bei Kundgebungen in ganz Spanien gegen die Anti-Corona-Maßnahmen den Rücktritt des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez gefordert. In Madrid und vielen anderen Städten des Landes folgten die Demonstranten mehrheitlich in Privatfahrzeugen dem Aufruf der rechtspopulistischen Partei Vox. Überall wurden spanische Fahnen geschwenkt und Slogans wie „Freiheit, Freiheit, Freiheit!“ und „Rücktritt Sánchez!“ skandiert. Es gab laute Hupkonzerte und viele riefen immer wieder „Viva España!“.

Vox, die drittstärkste Fraktion im spanischen Parlament, wirft der linken Regierung vor, mit den strikten Regeln und Verboten zur Eindämmung der Pandemie das Land wirtschaftlich „in den Ruin“ zu treiben und außerdem die Freiheiten der knapp 47 Millionen Bürger illegal einzuschränken. Diese Vorwürfe erhebt auch die größte Oppositionspartei, die konservative Partido Popular (PP), die ihre Anhänger aber nicht zur Teilnahme an der Kundgebung aufrief. PP-Vizesekretärin Ana Beltrán sagte aber, man unterstütze friedliche Proteste gegen die Regierung, „weil die Menschen es satt haben“.

13.48 Uhr: Wie der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt mitteilte, haben sich nach einem Gottesdienst in der Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt mehr als 40 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. „Die weitaus meisten sind nicht sonderlich krank. Nach unserem Kenntnisstand ist auch nur eine Person in einem Krankenhaus.“

Der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau, war davon ausgegangen, dass sechs Betroffene in Krankenhäusern sind. Die Stadt Hanau teilte mit, dass nach Informationen des Main-Kinzig-Kreises sich im Zusammenhang mit dem Gottesdienst „mindestens 16 Personen aus Hanau mit dem Corona-Virus infiziert haben“. Deshalb hätten der Landkreis und die Stadt ein für Sonntag geplantes Fastengebet von Muslimen im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion abgesagt. Die Veranstaltung wäre mit Blick auf die Geschehnisse in Frankfurt unverantwortlich.

13.15 Uhr: Prominente aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Wissenschaft rufen in einem internationalen Appell dazu auf, das Leben alter Menschen in der Corona-Krise nicht abzuwerten – und wünschen sich eine „moralische Revolte“. „Alle notwendigen Energien müssen investiert werden, um die größte Zahl an Leben zu retten und den Zugang zur Behandlung für alle zu ermöglichen“, heißt es in dem Appell, der in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ als Anzeige veröffentlicht und neben anderen von dem Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas unterzeichnet wurde.

„Der Wert des Lebens muss gleich für alle bleiben. Wer das zerbrechliche und schwache Leben der Älteren abwertet, bereitet einer Entwertung jeden Lebens den Weg“, heißt es. Ziel müsse es auch sein, wegzukommen von der „Institutionalisierung alter Menschen“. Zu den zahlreichen Erstunterzeichnern des Appells gehören der ehemalige Präsident der EU-Kommission Romano Prodi, die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sowie der Erzbischof im norditalienischen Bologna, Kardinal Matteo Zuppi.

Thüringen will Corona-Beschränkungen beenden

12.32 Uhr: Der wichtigste Berater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, soll Medienberichten zufolge gegen die Ausgangsbeschränkungen in dem Land verstoßen haben. Das berichteten der „Guardian“ und der „Daily Mirror“. Cummings soll demnach Ende März von London in die rund 430 Kilometer entfernte nordostenglische Grafschaft Durham zu seinen Eltern gefahren sein – zu einem Zeitpunkt, als er selbst Symptome von Covid-19 hatte. Nur rund eine Woche vorher hatte die Regierung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie strenge Auflagen für die Bewegungsfreiheit erlassen.

Ein Regierungssprecher verteidigte das Verhalten von Cummings am Samstag. Es sei für ihn unumgänglich gewesen, die Betreuung seines jungen Kindes sicherzustellen, hieß es in einer Mitteilung. Seine Schwester und Nichten hätten Hilfe angeboten, als seine Frau Symptome von Covid-19 gezeigt habe und auch er mit einer Erkrankung habe rechnen müssen. Cummings sei überzeugt, vernünftig und rechtmäßig gehandelt zu haben. „Sein Handeln war in Einklang mit den Coronavirus-Richtlinien.“

Harsche Kritik kam von der Opposition. „Die Position Dominic Cummings’ ist vollkommen unhaltbar – er muss zurücktreten oder rausfliegen“, sagte der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei SNP im britischen Parlament, Ian Blackford. Der konservative Regierungschef habe nun ernste Fragen zu beantworten, so Blackford am Samstag auf Twitter. Die Labour-Abgeordnete Tulip Siddiq sagte dem „Guardian“, die Regierung müsse nun rasch Erklärungen liefern. „Die britische Öffentlichkeit erwartet nicht, dass es eine Regel für sie gibt und eine andere für Dominic Cummings“, sagte die Abgeordnete.

12.06 Uhr: Das Land Thüringen will Anfang Juni die allgemeinen Corona-Beschränkungen beenden. Damit würden landesweite Vorschriften zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen der Vergangenheit angehören. „Ab 6. Juni möchte ich den allgemeinen Lockdown aufheben und durch ein Maßnahmenpaket ersetzen, bei dem die lokalen Ermächtigungen im Vordergrund stehen“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) unserer Redaktion.

Die Details sollen nach Angaben einer Regierungssprecherin in der Kabinettssitzung am Dienstag beraten werden. An die Stelle der landesweiten Vorgaben sollen dann nur noch lokale Maßnahmen treten, wenn in einer Region eine bestimmte Infektionsrate überschritten wird. Dafür ist ein Grenzwert von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Gespräch. Den Plänen zufolge soll der Landeskrisenstab aufgelöst und durch ein Alarmsystem ersetzt werden, bei dem das Gesundheitsministerium die zentrale Steuerung übernimmt.

Corona-App: Es wachsen die Zweifel an der App

11.50 Uhr: Frankreich hat für Einreisende aus Großbritannien und Spanien eine 14-tägige Quarantäne angeordnet. Damit reagiert die französische Regierung auf die von beiden Ländern erklärte Quarantäneverpflichtung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Die häusliche Isolierung gelte für Reisende aus europäischen Ländern, deren Behörden unkoordiniert eine 14-tägige Maßnahme für Reisende beschlossen hätten, die aus europäischen Ländern in ihr Hoheitsgebiet einreisen, teilte das Pariser Innenministerium mit. Für aus Spanien Anreisende soll die Bestimmung ab Montag (25. Mai) gelten, allerdings nur für Flugreisende. Spanien hat dieselbe Vierzehn-Tage-Maßnahme am 15. Mai eingeführt. Für Reisende aus Großbritannien soll die Regelung dann greifen, wenn die britische Regierung ihre angekündigten Einschränkungen umsetzt.

11.30 Uhr: Parteiübergreifend wachsen Zweifel am Nutzen der Corona-Warn-App, die Mitte Juni in Deutschland verfügbar sein soll. „So wie die Corona-App jetzt auf den Weg gebracht worden ist, bringt sie keine ausreichende Sicherheit“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) unserer Redaktion. „Wichtig sind für die Leute heute 1,50 Meter Abstand und Tragen von Mund-Nasenschutz.“ Den kompletten Text lesen Sie hier.

Wiederaufbau nach Corona: Gegenentwurf zu Merkel-Macron-Plan

11.12 Uhr: Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande haben einen Gegenvorschlag zu dem deutsch-französischen Vorstoß für einen Corona-Wiederaufbauplan vorgelegt. Die vier „sparsamen“ Länder sprechen sich darin für einen einmaligen Notfallfonds zur Stärkung der EU-Wirtschaft aus. Besonders wichtig sei den Staaten eine Befristung dieser Nothilfen auf zwei Jahre, hieß es aus dem österreichischen Kanzleramt. In dem bereits mehrfach angekündigten Gegenentwurf machen die vier Staaten zudem deutlich, dass sie einer Vergemeinschaftung von Schulden und einer Erhöhung des EU-Budgets nicht zustimmen werden.

11.04 Uhr: Athen startet stufenweise seinen Tourismus und die Transporte neu: Ab Montag können Reisende, die nicht unter Quarantäne gestellt sind, vom Festland zu allen Inseln der Ägäis und des Ionischen Meeres fahren. Dies war seit Ende März aus Gründen des Schutzes gegen die Coronapandemie nur ständigen Einwohnern der Inseln erlaubt. Auf den griechischen Inseln hat es kaum Corona-Infektionsfälle gegeben. Wie der griechische Staatsrundfunk weiter berichtete, werden die Fähren nur höchsten 50 Prozent der bislang erlaubten Passagierzahl mitnehmen. Unbekannte werden sich nicht eine Kabine teilen können. Nur Familien oder Paare dürfen sich eine Kabine teilen, hieß es.

Athen hat bereits angekündigt auch den Tourismus aus dem Ausland neu starten zu wollen. Ende Mai werde der griechische Pandemie-Krisenstab die Liste der Länder bekanntgeben, aus denen Touristen nach Griechenland werden reisen können, ohne in eine zweiwöchige Quarantäne gehen zu müssen. Das werden Länder mit relativ wenigen Corona-Infektionen sein, teilte der griechische Tourismusminister Charis Theocharis im Fernsehen mit. Er äußerte die Hoffnung, dass auch Deutschland als wichtigstes Herkunftsland des Tourismus in Griechenland dabei sein wird. „Wir glauben, wollen und hoffen es“, sagte der griechische Tourismusminister .Zunächst werde es am 15. Juni Flüge aus dem Ausland nur nach Athe n geben. Ab dem 1. Juli sollen auch alle Regionalflughäfen für Flüge aus dem Ausland geöffnet werden. Eine Coronavirus-Kontrolle werde es stichprobeweise an den griechischen Flughäfen nach der Landung aus dem Ausland geben, teilte Athen mit.

Kanzlerin Merkel verteidigt Corona-Maßnahmen

10.53 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Einschränkung von Grundrechten in der Corona-Krise erneut als „Zumutung“ für die Demokratie bezeichnet - die Maßnahmen aber zugleich verteidigt. Die CDU-Politikerin sagte in ihrem wöchentlichen Podcast zum Verfassungstag am 23. Mai, sie könne Sorgen von Bürgern angesichts der Einschränkungen in der Pandemie verstehen. Die Regierung mache es sich mit den Beschränkungen von Grundrechten nicht einfach. „Deshalb sollen sie so kurz wie möglich sein. Aber sie waren notwendig, und das haben wir auch immer wieder begründet, weil wir uns der Würde der Menschen verantwortlich fühlen, so wie es im Artikel 1 unseres Grundgesetzes gesagt ist.“

Dazu gehöre, dass eine Überforderung des Gesundheitssystems verhindert werden sollte, dies sei glücklicherweise auch gelungen, so Merkel. „Aber natürlich sind wir jetzt bei den Lockerungen der Beschränkungen immer wieder begründungspflichtig, warum wir etwas noch nicht aufheben und warum wir etwas schon lockern können. Und auf diesem Wege müssen wir natürlich auch immer wieder die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen gegeneinander abwägen.“

Deshalb sei sie froh, dass die derzeitige Infektionslage es ermögliche, schon viele Dinge wieder zu erlauben und möglich zu machen, die einige Wochen eingeschränkt gewesen seien. Merkel sagte weiter, die Corona-Pandemie stelle die Gesellschaft vor besondere Herausforderungen, vielleicht die größten seit 71 Jahren. Um so wichtiger sei es, die Prinzipien des Grundgesetzes zu achten. Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz verabschiedet.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229170446/482357204-w619-cv4_3-q85/77b9d256-9cd6-11ea-b9ab-67049d4d85a3.jpg
Kanzlerin Merkel hat die Corona-Maßnahmen erneut verteidigt. Foto: Pool / Getty Images

10.41 Uhr: China wird internationale Flüge noch mindestens bis Oktober stark beschränken. Während der innerchinesische Luftverkehr nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ vom Samstag wieder die Hälfte des Vorkrisenniveaus erreicht hat, hält die Luftverkehrsbehörde an den Einschränkungen für Flüge aus dem Ausland fest. Seit Ende März gilt eine „Fünf-Eins-Regel“, die pro Fluggesellschaft nur einmal die Woche einen Flug auf einer Strecke in ein Land erlaubt. Die chinesische Zeitung „21st Century Business Herald“ berichtete aus einer Anweisung der Luftverkehrsbehörde, dass die Vorschrift „mindestens bis Oktober“ umgesetzt werde.

10.32 Uhr: Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mehrere Mitglieder mit dem Coronavirus infiziert. „Wir haben alle Versammlungen abgebrochen. Gottesdienste gibt es jetzt nur noch online“, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau. „Bei uns ist es eine schwierige Lage.“

Der Gottesdienst sei am 10. Mai gewesen. Zuvor hatte die „Frankfurter Rundschau“ berichtet. Die genaue Zahl der Betroffenen konnte Pritzkau nicht nennen. Die meisten seien Zuhause, sechs befänden sich in Krankenhäusern. Der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, wollte den Fall weder bestätigen noch dementieren: „Ich bin Arzt und unterliege der Schweigepflicht.“ Wie viele Besucher zu dem Gottesdienst gekommen waren, könne er „nicht genau sagen“, meinte Pritzkau. „Bei uns sind aber alle Regeln eingehalten worden.“ Es habe Desinfektionsmittel gegeben, der vorgeschriebene Abstand sei beachtet worden.

Brasilien auf Platz zwei der weltweit meisten Infektionen

10.08 Uhr: Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat versichert, dass die angepeilte Staatsbeteiligung an der Lufthansa nur vorübergehend sein soll. „Der Staat wird sich so schnell wie möglich wieder zurückziehen, damit die Lufthansa dann alleine zurechtkommt. Das gilt auch für ähnliche Fälle, über die wir möglicherweise in der Zukunft noch Entscheidungen treffen müssen“, sagte Altmaier der „Saarbrücker Zeitung“.

Der Minister verteidigte den angestrebten Einstieg des Staates gegen Kritik. Die Lufthansa sei ein traditionsreiches, starkes Unternehmen, das durch die Corona-Krise unverschuldet in größte Schwierigkeiten gekommen sei. „Ich habe noch keine ernstzunehmende Stimme vernommen, die dafür plädiert, die Lufthansa und all ihre Beschäftigten in die Insolvenz zu schicken.“ Über die genaue Ausgestaltung des Rettungspakets für die Lufthansa werde noch intensiv verhandelt. Lesen Sie zu dem Thema auch diesen Kommentar: Lufthansa-Rettung: Politik darf nicht Unternehmer spielen

9.40 Uhr: B rasilien hat einen weiteren Anstieg der Coronavirus-Infektionen verzeichnet und liegt jetzt nach den USA auf dem zweiten Platz weltweit. In dem südamerikanischen Land wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 330.890 Infektionen registriert, mindestens 21.048 Menschen starben. Damit überholte Brasilien Russland.

Binnen 24 Stunden starben in Brasilien mehr als tausend Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger. Das war das dritte Mal binnen vier Tagen, dass die Totenzahl über 1000 lag. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen betrug 20.803 binnen 24 Stunden.

9.10 Uhr: Weil coronabedingt etliche Erntehelfer fehlen, wird in dieser Saison wohl teilweise der Spargel ungeerntet bleiben. „Es wird definitiv Einiges auf den Feldern bleiben“, sagte Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern. Wegen der Corona-Krise sind in diesem Jahr nur wenige Erntehelfer aus Osteuropa eingereist. Landwirte versuchten, die Lücken mit heimischen Freiwilligen zu füllen.

Aber: „Die Lage ist nach wie vor sehr angespannt“, sagt Muß. Der Mangel wird verstärkt, da im Mai nicht nur für den Spargel etliche Helfer benötigt werden, sondern auch für die Erdbeerernte. Viele Osteuropäer seien trotz einer Ausnahmeregelung der Bundesregierung nicht zur Ernte nach Deutschland eingereist, da sie Angst vor einer Corona-Infektion gehabt hätten. Auch die Studenten, Kurzarbeiter und andere Helfer aus Deutschland konnten nur bedingt Abhilfe leisten: Teilweise konnten sie nur in begrenzten Zeitfenster aushelfen oder seien mittlerweile in ihren früheren Alltag zurückgekehrt.

Nachfrage nach Liquiditätshilfen steigt rasant

8.50 Uhr: Die Tourismuswirtschaft fühlt sich von der Politik weitgehend im Stich gelassen. „Wir fühlen uns als Branche nicht in dem Maße wahrgenommen und geschätzt“, sagte Ralph Schiller, Geschäftsführer bei der FTI Group der Deutschen Presse-Agentur. „Die Tourismuswirtschaft wollte sich mit Gutscheinen für Reisen, die wegen der Corona-Pandemie storniert werden mussten, selbst helfen. Doch diese Lösung ist gescheitert“, sagte Schiller, der auch im Vorstand des Deutschen Reiseverbandes (DRV) sitzt. „Jetzt brauchen wir als Alternative einen Rettungsfonds, der den Steuerzahler Geld kosten dürfte.

7.46 Uhr: Die Nachfrage nach Liquiditätshilfen in der Corona-Krise steigt rasant. Bei der staatlichen Förderbank KfW sind bislang 44.089 Anträge eingegangen. Das geht aus Unterlagen des Bundesfinanzministeriums mit Stand 19. Mai hervor, die unserer Redaktion vorliegen. Das Antragsvolumen summiert sich auf 42,3 Milliarden Euro.

Grenzkontrollen: 150.000 Ausländer abgewiesen

6.01 Uhr: Seit der Anordnung von Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie hat die Bundespolizei 581 offene Haftbefehle vollstreckt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur stellten die Beamten bei ihren Kontrollen außerdem knapp 130 Verstöße gegen das Waffengesetz fest. In rund 150.000 Fällen wiesen sie demnach zur Unterbrechung des Infektionsgeschehens Ausländer an den Grenzen ab, die keinen triftigen Einreisegrund geltend machen konnten.

Wie die Bundespolizei auf Anfrage mitteilte, erzielten die Beamten innerhalb von gut zwei Monaten zudem über 3100 Personen-Fahndungstreffer. In fast 500 Fällen seien Gegenstände, nach denen gefahndet wurde, aufgefunden worden. Außerdem registrierten die Bundespolizisten den Angaben zufolge mehr als 800 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

5.11 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich will das geplante weitgehende Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie auf alle Wirtschaftsbereiche ausweiten. „Wir kümmern uns jetzt um die Fleischindustrie. Aber das Ziel ist klar: Ich will, dass der Missbrauch von Leih- und Werkverträgen in allen Bereichen der Wirtschaft verboten wird“, sagte der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Für die Ausbeutung von Arbeitskräften dürfe es keine Toleranz geben

4.33 Uhr: Nur wenige Tage nach der Wiedereröffnung vieler Restaurants in Deutschland scheinen sich in Niedersachsen mindestens sieben Menschen in einem Lokal mit dem Coronavirus infiziert zu haben. „Die Infektionen stehen vermutlich in Zusammenhang mit einem Besuch in einem Lokal“, teilte der Landkreis Leer am Freitag mit. Falls sich das bestätigt, wäre dies der erste bekannt gewordene Fall von in Restaurants verbreiteten Corona-Infektionen seit Wiedereröffnung der Gaststätten und Cafés. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga reagierte bestürzt auf den Fall. NDR 1 Niedersachsen hatte zunächst über den Corona-Ausbruch im Landkreis Leer berichtet.

Laut Landkreis Leer führten die neuen Fälle dazu, dass bereits für mindestens 50 Menschen „vorsorglich häusliche Quarantäne“ angeordnet wurde. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Laut Gesundheitsamt handelt es sich nicht um einen Einzelfall mit nur wenigen Kontakten. „Es ist ein Ausbruch mit gleichzeitig mehreren Infizierten und vielen Kontakten.“ Entsprechend aufwendig sei nun die Nachverfolgung.

Die sieben positiven Befunde, die miteinander zusammenhingen, seien dem Gesundheitsamt von Dienstag bis Freitag mitgeteilt worden, teilte der Landkreis mit. Im Landkreis Leer war zuvor eigenen Angaben zufolge mehr als eine Woche lang überhaupt keine bestätigte Neuinfektion gemeldet worden. Laut NDR 1 Niedersachsen war noch unklar, ob sich die Besucher oder das Personal nicht an die Regeln gehalten hätten.

Hat häusliche Gewalt durch den Corona-Ausbruch zugenommen?

1.01 Uhr: Die Bundesregierung hat keine Erkenntnisse darüber, ob häusliche Gewalt in der Corona-Zeit zugenommen hat. Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, wie der „Tagesspiegel“berichtet.

Experten hatten angesichts der weltweiten Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise vor einer Zunahme häuslicher Gewalt gewarnt. Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte darauf mehrfach aufmerksam gemacht. Länder wie Belgien, Frankreich, Spanien und Großbritannien haben laut Weltgesundheitsorganisation WHO bereits für den April Anstiege bei der zwischenmenschlichen Gewalt gegen Frauen, Männer und Kinder gemeldet. Auch beim deutschlandweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hatte die Nachfrage nach Beratung zu häuslicher Gewalt zuletzt zugenommen.

Es bestehe „Anlass zur Sorge, dass (sexuelle) familiäre Gewalt in der Isolationssituation zunimmt“ heißt es in der Antwort des Familienministeriums. Für betroffene Kinder und Jugendliche stünden wegen der Kita- und Schulschließungen etwa viele Hilfen nicht mehr zur Verfügung. Das Ministerium führe Gespräche mit Beratungsstellen darüber, wie die Betreuung von betroffenen Frauen und Kindern verbessert werden könne.

0.02 Uhr: Der Reisekonzern Tui will bereits in wenigen Wochen wieder Reisen zu verschiedenen Zielen durchführen – unter anderem nach Mallorca. „Ab Ende Juni wollen wir pünktlich zu den Sommerferien wieder fliegen“, sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Mallorca soll demnach schon bald angesteuert werden. „Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen.“ Lesen Sie hier: Corona: So könnte der Sommerurlaub auf Mallorca möglich sein

Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien seien ebenfalls sehr gut vorbereitet, sagte der Tui-Chef. Die Hotel-Saison solle dort spätestens am 1. Juli starten. Mit der Türkei befinde man sich in Gesprächen. „Es wird eine Dynamik der Öffnungen geben, weil es keinen Grund für einen dauerhaften Lockdown des Tourismus gibt.“

Laut Joussen ist bei Auslandsreisen diesen Sommer nicht mit hohen Preisen zu rechnen. „Grundsätzlich haben alle Länder viel freie Kapazität 2020. Das sorgt für günstige Angebote. Aber einige Regionen wie Deutschland sind jetzt in den ersten Wochen besonders begehrt, da sieht es also umgekehrt aus.“

Freitag, 22. Mai: Jeder fünfte Mensch in Stockholm könnte Coronavirus-Antikörper in sich tragen

20.21 Uhr: Chinesische Forscher haben weltweit erstmals mit einem möglichen Corona-Impfstoff eine Reaktion des Immunsystems bei Menschen hervorgerufen. Der in China getestete Impfstoff Ad5-nCoV habe sich in einer ersten Versuchsphase als sicher und gut verträglich herausgestellt, schreiben die Forscher im Journal „The Lancet“ vom Freitag. Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Weitere Versuche seien notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.

„Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein dar“, erklärte Hauptautor Wei Chen vom Beijing Institute of Biotechnology. Eine einzelne Dosis von Ad5-nCoV reiche demnach aus, um in 14 Tagen bei den Probanden virusspezifische, neutralisierende Antikörper und eine entsprechende Reaktion spezieller Abwehrzellen (T-Zellen) zu erzeugen. Er riet dazu, die Ergebnisse dennoch „vorsichtig“ zu interpretieren. Ein Impfstoff, der allen zugänglich sei, sei noch weit entfernt.

18.19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die geplante Ausweitung der Corona-Tests schnell voranbringen - doch die gesetzlichen Kassen wollen nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Noch im Mai wolle er eine Verordnung vorlegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht, sagte er der „Welt“ vom Freitag. Die gesetzliche Krankenversicherung müsse die Kosten aus dem Bundeshaushalt erstattet bekommen, sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, der Nachrichtenagentur AFP.

15.56 Uhr: Erstmals ist es Virologen aus Ulm gelungen, das Coronavirus in der Muttermilch einer an Covid-19 erkrankten Frau nachgewiesen. Auch ihr Säugling sei an dem Virus erkrankt, teilten die Wissenschaftler um Jan Münch und Rüdiger Groß von der Universität Ulm am Freitag mit. Es sei aber noch nicht klar, ob das Kind sich wirklich über die Muttermilch angesteckt habe.

Die Forscher hatten die Muttermilch von zwei Frauen auf Erbgut (RNA) des neuen Coronavirus untersucht, die sich nach der Entbindung im Krankenhaus zusammen mit ihren Neugeborenen ein Zimmer teilten. Als eine der Frauen Krankheitssymptome entwickelte, wurde sie mit ihrem Neugeborenen isoliert und beide positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Auch bei der Zimmernachbarin und ihrem Kind gab es ein positives Testergebnis.

In den Muttermilch-Proben der zuerst erkrankten Frau fanden die Wissenschaftler keine Hinweise auf das neue Coronavirus. Das Ergebnis in den Proben der zweiten Mutter war dagegen vier Mal positiv.

Woran das liegt, sei derzeit noch nicht klar, sagte Münch. Nach 14 Tagen sei kein Virus mehr in der Muttermilch nachweisbar gewesen und die Mutter sowie ihr Kind erholten sich von Covid-19.

Die später erkrankte Mutter hatte beim Umgang mit ihrem Kind einen Mund-Nasen Schutz getragen und Hände und Brüste desinfiziert. Zudem sterilisierte sie regelmäßig die Utensilien für das Stillen. Es bleibe unklar, ob sich das Baby tatsächlich beim Stillen infizierte, betonen die Forscher.

„Unsere Studie zeigt, dass Sars-CoV-2 bei stillenden Frauen mit akuter Infektion in der Muttermilch nachweisbar sein kann. Aber wir wissen noch nicht, wie oft dies der Fall ist, ob die Viren in der Milch auch infektiös sind und durch das Stillen auf den Säugling übertragen werden können.“

Die WHO hatte zuvor erklärt: „Es gibt keinen Grund, das Stillen zu vermeiden oder zu beenden“, heißt es dazu in den Empfehlungen auf der Homepage der Organisation.

Zur Studie aus Ulm geht es hier lang.

14.34 Uhr: In einer Umfrage für die Sendung „ARD extra“ gab die Hälfte der Befragten an, den Sommerurlaub in der Corona-Krise daheim verbringen zu wollen. Auch der Urlaub daheim kann entspannend sein: So gelingen Sommerferien zu Hause.

13.45 Uhr: Jeder fünfte Mensch in der schwedischen Hauptstadt Stockholm könnte Antikörper gegen das Coronavirus in sich tragen. Das ist das Ergebnis einer Hochrechnung mit Zwischenergebnissen aus einer noch laufenden Studie der schwedischen Gesundheitsbehörde. Ende April wurden in der am schlimmsten betroffenen Stadt Stockholm über tausend zufällig gewählte Leute getestet. Von jenen hatten allerdings nur 7,3 Prozent Antikörper.

Dennoch ging der Chef-Virologe Anders Tegnell bei einer Pressekonferenz von rund 20 Prozent Immunität in der Bevölkerung aus: Bei der Hochrechnung des Bevölkerungsanteils mit Antikörpern sei berücksichtigt worden, dass die Tests bereits länger zurückliegen und dass es einige Wochen dauere, bis der Körper Antikörper entwickelt.

11.35 Uhr: Der britische Staat hat im vergangenen Monat so viele Schulden aufgenommen wie nie zuvor. Das teilte die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) am Freitag in London mit. Demnach belief sich die Neuverschuldung der öffentlichen Hand im April auf rund 62 Milliarden Pfund (knapp 69 Mrd Euro), das sind 51 Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die britische Regierung hat wegen der Coronavirus-Pandemie ein großzügiges Programm für Unternehmen aufgelegt, die ihre Arbeitnehmer freistellen. Die Gehälter werden noch bis Ende Juni zu 80 Prozent vom Staat gezahlt. Vergangene Woche kündigte Schatzkanzler Rishi Sunak an, das Programm werde bis Oktober verlängert, wenn auch mit geringerer Beteiligung vom Staat. Gleichzeitig sind die Steuereinnahmen eingebrochen.

In Großbritannien starben bisher etwa 36 000 Menschen, nachdem sie positiv auf das neue Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle, bei denen Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 41 000. Kein anderes Land in Europa hat bisher so viele Sterbefälle durch die Pandemie verzeichnet.

Facebook: Zuckerberg will nach Krise weniger im Büro arbeiten

9.45 Uhr: Facebook-Chef Mark Zuckerberg geht davon aus, dass die Corona-Krise einen langfristigen Wandel hin zur Arbeit im Homeoffice angestoßen hat. Er rechne damit, dass in zehn Jahren rund jeder zweite Mitarbeitende von Facebook so arbeiten werde, sagte Zuckerberg in einem Interview des Technologieblogs „The Verge“ am Donnerstag.

Zuckerberg betonte, dass sich das Arbeiten von Zuhause als effizienter als erwartet erwiesen habe. „Einige Leute dachten, dass alles auseinanderfallen wird – aber das passierte nicht.“ In der Corona-Krise wechselten mehr als 90 Prozent der Facebook-Beschäftigten ins Homeoffice. Wenn demnächst die Öffnung der Büros beginne, würden sie nur zu etwa einem Viertel besetzt sein, sagte Zuckerberg.

Er selbst müsse zwar für Treffen zum Beispiel mit Geschäftspartnern oder Behördenvertretern in die Zentrale kommen – werde aber in Zukunft mehr Zeit als bisher außerhalb des Büros arbeiten. Auch er sei Zuhause produktiver gewesen als erwartet.

8.13 Uhr: Mit zusätzlichen Milliardenausgaben und neuen Schulden will Chinas Regierung gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie ankämpfen. Das kündigte Premierminister Li Keqiang am Freitag zum Auftakt des Pekinger Volkskongresses an. Vorgesehen ist demnach die zusätzliche Ausgabe von Staatsanleihen im Wert von einer Billionen Yuan (rund 128 Milliarden Euro), mit denen die Wirtschaft neuen Schwung erhalten soll.

Aktuell gilt die Krise in dem Land nach offiziellen Angaben als unter Kontrolle. Staatschef Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang trugen keine Atemschutzmasken. Der Volkskongress ist das wichtigste gesetzgebende Organ Chinas. Zur diesjährigen Tagung kommen fast 3000 Delegierte.

Vorwürfe gegen Krankenkassen – torpedieren sie Corona-Tests?

1.30 Uhr: Der Deutsche Städtetag hat Krankenkassen und Kassenärzten vorgeworfen, eine Ausweitung der Corona-Tests zu torpedieren. „Leider nehmen wir im Moment wahr, dass gesetzliche Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen das Rad zurückdrehen wollen“, sagte der Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy unserer Redaktion.

In einigen Fällen sei die Finanzierung von Tests in Pflegeheimen, bei Pflegekräften oder im Rettungsdienst kurzfristig aufgekündigt worden. „Krankenkassen und Kassenärzte leisten der Pandemiebekämpfung damit einen Bärendienst.“ Nur mit deutlich mehr Tests könne die Exit-Strategie von Bund und Ländern funktionieren, betonte Dedy. Das gerade verabschiedete Bevölkerungsschutzgesetz mache umfangreiche Test auch für Menschen ohne Symptome möglich.

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Grundlage für mehr Tests auf das Coronavirus in Krankenhäusern und Pflegeheimen schaffen. „Mein Ziel ist es, noch im Mai eine Verordnung vorzulegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht“, sagte der CDU-Politiker der Zeitung „Die Welt“.

Dem Bericht zufolge soll im Fall einer Infektion in einer Einrichtung zudem beim gesamten Personal sowie bei allen Bewohnern und Patienten vorsorglich ein Test gemacht werden. Auch symptomfreie Kontaktpersonen von Infizierten sollten erstmals Anspruch auf Testung haben. Spahn verwies nun auf ungenutzte Testkapazitäten: „Vergangene Woche sind deutschlandweit 425.000 Tests durchgeführt worden. Aber die Testkapazität ist mehr als doppelt so groß.“ Dazu interessant: Neue Corona-Regeln: Das gilt jetzt in Ihrem Bundesland.

Donnerstag, 21. Mai: Maas fordert Abstand von Extremisten auf Anti-Corona-Demos

19.38 Uhr: Mit Datenstand 21. Mai wird die Reproduktionszahl auf R= 0,89 geschätzt, teilte das Robert Koch-Institut am Donnerstag mit. Am Mittwoch lag der Wert auf ähnlichem Niveau bei 0,88. Als kritischer werden Werte über 1 eingeschätzt, weil dann jede Person im Mittel eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

18.40 Uhr: Angesichts weit verbreiteter Falschnachrichten in der Corona-Pandemie haben die Vereinten Nationen eine neue Initiative für vertrauenswürdige Inhalte im Internet gestartet.

Bei dem Programm mit dem Namen „Verified“ („Verifiziert“) sollen Freiwillige auf der ganzen Welt Inhalte auf sozialen Plattformen teilen, die falsche Informationen widerlegen oder über das Virus aufklären. „Wir können unsere virtuellen Räume nicht an diejenigen abtreten, die mit Lügen, Angst und Hass handeln“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Lesen Sie auch: Wie man Fake News und Desinformation erkennen kann.

Sicherheitsbehörden empfehlen freie Plätze in Flugzeugen

18.12 Uhr: Die europäischen Sicherheitsbehörden haben für den Flugbetrieb in Corona-Zeiten freie Plätze zwischen den Passagieren im Flugzeug empfohlen. So sollten einzelne Sitze oder ganze Reihen zwischen den besetzten Plätzen freigelassen werden, um den notwendigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zumindest annähernd gewährleisten zu können, schreibt die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in einer Handreichung für Fluggesellschaften.

Außerdem empfehlen die Behörden sowohl dem Bordpersonal als auch Fluggästen, Schutzmasken zu tragen und regelmäßig die Hände zu waschen, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden.

17.23 Uhr: Kommt der Corona-Impfstoff, wird es dann eine Impflicht geben? CSU-Chef Markus Söder rechnet nicht damit. „Es wird aus meiner Sicht keine Impfpflicht geben, aber klare Empfehlungen, für welche Gruppen das Impfen gut wäre“, sagte der bayerische Ministerpräsident dem „Münchner Merkur“.

Die aktuelle Debatte um die Einführung einer Impfpflicht halte er für absurd. „Wir haben ja noch nicht mal einen Impfstoff! Wenn es einen gibt, werde ich mich auf jeden Fall als einer der ersten impfen lassen.“ Damit könne er sich selbst und andere vor einer Ansteckung schützen.

In Bayern sollen künftig auch deutlich mehr Menschen auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet werden. „Wir werden nächste Woche ein Konzept beschließen, Tests insgesamt massiv auszuweiten“, sagte er der Zeitung weiter. „Ich möchte, dass wir alle Kapazitäten klug nutzen. Priorität hat das Personal in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen.“ Söder betonte, er wolle aber auch über deutlich mehr freiwillige Tests bei Erziehern und Lehrern reden.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229161910/4503578594-w619-cv4_3-q85/e209c1d4-9b78-11ea-b5e9-8d5c3a9513ea.jpg
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. Foto: Peter Kneffel / dpa

13.40 Uhr: In Mainz soll ausgerechnet eine Gruppe Polizisten massiv die geltenden Corona-Regeln missachtet haben: Wie die Mainzer Polizei am Mittwoch in einer Pressemitteilung erklärt, sollen sich in einer Gaststätte rund 40 Personen ohne Mundschutz und ausreichend Abstand aufgehalten haben. Der Großteil der Gäste: Polizisten. Mehr dazu hier: Polizisten feiern ohne Masken in Gaststätte – Ermittlungen

13.33 Uhr: Arbeitgeberpräsident Kramer hat an die Betriebe appelliert, auch in der Corona-Krise bei der Ausbildung nicht nachzulassen. Einer Umfrage zufolge erwägt jeder vierte Betrieb, sich im Herbst aus der Ausbildung zurückzuziehen. Kramer erklärte in Berlin, Arbeitgeber sollten an dieser Kernaufgabe im ureigenen Interesse gerade jetzt unter schwierigsten Bedingungen festhalten. Ansonsten sägten Unternehmen an dem Ast, auf dem sie säßen.

13.00 Uhr: Die EU-Mitgliedstaaten ringen um Wege, den Sommerurlaub für EU-Bürger auch im europäischen Ausland möglich zu machen. Bei einer Videokonferenz der EU- Tourismusminister gab es Fortschritte – aber immer deutlicher wird, dass bei den Urlaubsregelungen ein Flickenteppich entstehen könnte. Ausland trotz Corona: Wo Urlaub 2020 möglich sein könnte

Unterdessen empfiehlt die EU jetzt das Tragen von Schutzmasken bei Flugreisen. Sowohl Passagiere als auch die Crew sollten beim Betreten des Flughafens medizinische Schutzmasken anlegen und diese erst am Reiseziel wieder ablegen, erklärten die EU-Behörden für Luftfahrtsicherheit (EASA) und für Krankheitsbekämpfung (ECDC). Ausnahmen könnte es für Kinder unter 6 Jahren geben. Sichere Hygieneregeln seien ein „entscheidender Faktor“ für die Wiederaufnahme kommerzieller Flüge.

Die Behörden plädieren auch dafür, dass die Fluggesellschaften einen größeren Abstand zwischen den Passagieren ermöglichen – etwa in dem ein Sitz pro Reihe freigelassen wird. Die Empfehlungen sind aber nicht verbindlich. Branchenverbände der Airlines haben strengen Abstandsregeln im Flugzeug schon eine Absage erteilt, weil dies die Ticketkosten drastisch erhöhen würde.

Direktorin von EU-Behörde hält zweite Welle nur für „Frage der Zeit“

12.20 Uhr: Andrea Ammon, Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), geht davon aus, dass eine zweite Welle der Coronavirus-Epidemie in Europa nur eine Frage der Zeit ist. Sie sagte dem britischen „Guardian„, die Immunität in Europa liege zwischen zwei und 14 Prozent. Demnach seien noch 85 bis 90 Prozent der Menschen gefährdet.

12.01 Uhr: In Südafrika ist nach Behördenangaben ein zwei Tage altes Baby gestorben, das mit dem Coronavirus infiziert war. Wie Gesundheitsminister Zweli Mkhize am späten Mittwochabend bekanntgegeben hatte, handelte es sich um eine Frühgeburt. Das Neugeborene war mit Lungenproblemen auf die Welt gekommen – die Mutter war mit dem Coronavirus infiziert. Corona-Todesfälle von Babys sind äußerst selten. Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC betonte am Donnerstag, es handele sich um den ersten derartigen Fall, der auf dem Kontinent bekannt wurde.

11.31 Uhr: Die Grünen haben den Bund aufgefordert, die Unterwanderung der Corona-Proteste durch Extremisten genauer unter die Lupe zu nehmen. „Die Sicherheitsbehörden wissen nach wie vor viel zu wenig über die Akteure, die sich nicht nur Woche für Woche auf der Straße versammeln, sondern auch online ihre verschwörungsideologischen und oft antisemitischen Thesen verbreiten“, sagte die Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch in Berlin.

Weltweit mehr als fünf Millionen Menschen mit Coronavirus infiziert

10.38 Uhr: Die Zahl der weltweit registrierten Coronavirus-Infektionen hat die Marke von fünf Millionen überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) gibt es weltweit 5.001.494 bestätigte Fälle. Rund 328.000 Menschen starben bereits in Folge einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Knapp jede dritte Infektion wurde in den USA nachgewiesen.

10.03 Uhr: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil mahnt Teilnehmer von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zur Distanzierung von Rechtsextremisten. „Neben Holocaust-Leugnern, Reichsbürgern, Nazis und AfD-Politikern, die nur das Ziel haben, zu hetzen und diese Gesellschaft zu destabilisieren, sollte man sich nicht auf einer Demonstration einreihen“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. „Wir müssen aufpassen, dass die Spalter und Hetzer nicht zu viel Aufmerksamkeit bekommen.“

https://img.waz.de/img/panorama/crop229161098/1633576474-w619-cv4_3-q85/87907d4a-9b4d-11ea-b5e9-8d5c3a9513ea.jpg
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil mahnt Teilnehmer von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zur Distanzierung von Rechtsextremisten. Foto: Michael Kappeler / dpa

9.41 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 176.752 angegeben – ein Plus von 745 seit dem Vortag. Auch die amerikanische Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldet neue Fallzahlen. Im Unterschied zum RKI aktualisiert sie ihre Daten fortlaufend: In der Bundesrepublik zählt sie am Donnerstag 178.473 Corona-Infektionen. 8144 Menschen sind laut JHU an den Folgen einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 gestorben.

9.12 Uhr: Der britische Billigflieger Easyjet will vom 15. Juni an wieder erste Flüge anbieten. Dabei werden hauptsächlich Strecken innerhalb Großbritanniens angeboten, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Bedient werden sollen insgesamt 22 Flughäfen, darunter London-Gatwick, Edinburgh, Glasgow und Belfast.

8.20 Uhr: Wie jedes Jahr fallen auch in diesem Jahr Vatertag und Christi Himmelfahrt zusammen. Erst die Kreuzigung, dann die Auferstehung, bevor Jesus wieder zu Gott aufstieg – Christi Himmelfahrt ist ein wichtiger Feiertag der Christen. Den entsprechend umgemünzten „Vatertag“ nutzen heute vor allem Männer gern als Wandertag mit Alkoholbetankung. Lesen Sie hier: Himmelfahrt: Die wichtigsten Fragen zum Vatertag

Die Polizei Frankfurt ruft mit diesem Tweet die Väter zum Abstandhalten auf:

5.57 Uhr: Corona-Fehlinformationen sind ein weltweites Problem – doch in den meisten Ländern scheinen sie nicht vorherrschend zu sein. Zusammenkünfte wie die sogenannten Hygiene-Demonstrationen in Deutschland sind anderswo meist weniger ausgeprägt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur weltweit ergibt. Das gilt für das Baltikum ebenso wie für Länder wie Ungarn oder Bulgarien. Auch den Skandinaviern sind Ideen wie die Bill-Gates-Verschwörung fremd.

Maas warnt vor Extremisten auf Anti-Corona-Demos

5.20 Uhr: Außenminister Heiko Maas (SPD) hat die Bürger davor gewarnt, sich auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen von Extremisten vereinnahmen zu lassen. „Wenn radikale Extremisten und Antisemiten Demonstrationen benutzen, um zu hetzen und zu spalten, dann sollte jeder deutlich mehr als nur 1,5 Meter Abstand halten“, sagte Maas der „Welt“. „Wer ohne Maske, ohne Mindestabstand und ohne jede Rücksicht auf andere Verschwörungstheorien in die Welt schreit, der verwechselt Mut mit blinder Wut und Freiheit mit blankem Egoismus.“

4.12 Uhr: In Peru ist die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000 gestiegen. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika. 104.020 Menschen haben sich bislang nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Mindestens 3024 Patienten seien im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Brasilien meldet fast 20.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden

3.05 Uhr: Zum ersten Mal hat Brasilien fast 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwoch (Ortszeit)19.951 neue Corona-Infektionen und 888 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Am Dienstag hatte das Gesundheitsministerium erstmals über 1000 Corona-Tote mehr als am Vortag vermeldet. Nach dem Wochenende, wenn die Labors wieder in voller Besetzung arbeiten, steigen in Brasilien die Zahlen der Corona-Nachweise und der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gewöhnlich an.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229160394/3563575847-w619-cv4_3-q85/93542976-9b23-11ea-b5e9-8d5c3a9513ea.jpg
Männer tragen auf dem Friedhof Vila Formosa bei Sao Paulo den Sarg eines Menschen, der an Covid-19 gestorben ist. Insgesamt sind in Brasilien bislang mehr als 18.800 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Foto: NELSON ALMEIDA / AFP

1.42 Uhr: Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Lufthansa sind auf der Zielgeraden. Das Luftfahrtunternehmen bestätigte in der Nacht zum Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse, dass das Management aktuell „fortgeschrittene Gespräche“ mit der Regierung zur konkreten Ausgestaltung eines Stabilisierungspakets führe. Das noch nicht final vereinbarte Konzept sieht Stabilisierungsmaßnahmen im Umfang von bis zu 9 Milliarden Euro vor, davon 3 Milliarden als Darlehen über die Staatsbank KfW.

0.12 Uhr: Spanien verlängert den Corona-Notstand bis zum 6. Juni. Das Parlament in Madrid billigte am Abend einen entsprechenden Antrag der Regierung Sanchez mit knapper Mehrheit. Für Touristen werden die Grenzen frühestens Ende Juni geöffnet.

Mittwoch, 20. Mai: Neuer Rekord an weltweiten Corona-Infektionen – Lufthansa-Rettung steht bevor

22.02 Uhr: Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat dem deutschen Staat massive Verfehlungen beim Schutz älterer Menschen in der Corona-Krise vorgeworfen. In der Altenpflege hätten die Schutzkonzepte „komplett versagt“, sagte Montgomery im Interview mit unserer Redaktion. Außerdem sagte er: „Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten.“ Und er forderte eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz gegen das Coronavirus.

21.27 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine neue weltweite Rekordzahl täglicher Neuinfektionen gemeldet. „In den vergangenen 24 Stunden wurden der WHO 106.000 Fälle gemeldet - die höchste Zahl an einem einzigen Tag seit Beginn der Epidemie“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Gesundheitsbehörde befürchte insbesondere schwerwiegende Folgen für ärmere Länder, hieß es weiter. „Wir haben bei der Covid-19-Pandemie noch einen langen Weg vor uns“, sagte Tedros.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229160176/3263576892-w619-cv4_3-q85/0be9f5ee-9ad6-11ea-8968-f34f852cdf00.jpg
Ärzte und Pflegekräfte kümmern sich um einen Corona-Patienten in Frankreich. Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP

„Wir sind sehr besorgt über die steigende Zahl von Fällen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen“, sagte der WHO-Chef weiter. Dort sei das Gesundheitssystem schwach oder nicht vorhanden, zudem seien notwendige Maßnahmen wie Distanzregeln schwieriger umzusetzen.

Mehr lesen: Trump und Co. – die tödliche Bilanz der Corona-Ignoranten

20.05 Uhr: Mit Blick auf die Forderungen nach weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen mahnt der Virologe Alexander Kekulé zur Vorsicht. Im Podcast „Kekulés Corona-Kompass“ von „MDR Aktuell“ sagte Kekulé: „Da riskiert man letztlich am Ende des Tages immer Tote – ob man Urlaub fordert, ob man Altenheimbesuche fordert.“ Gleiches gelte für die Forderung nach Schul- und Kitaöffnungen. „Das muss man so brutal sagen.“

Man könne aber auch nicht um jeden Preis alle Opfer verhindern. „Das wäre gesellschaftlich nicht vertretbar.“ Ein perfekter Schutz sei nicht möglich. Kekulé pocht auf weitreichende Schutzmaßnahmen auf dem Weg aus dem Lockdown. Er plädierte etwa dafür, ältere Menschen für ihren Alltag mit professionellen Infektionsschutzmasken (FFP2-Masken) auszustatten, und für „breite Verfügbarkeit von Tests“ - auch für Besucher in Altenheimen.

Trotz-Corona-Krise: Griechenland startet Touristen-Saison am 15. Juni

18.24 Uhr: Griechenland will am 15. Juni die Touristen-Saison starten. Internationale Flüge zu den griechischen Touristenzielen würden ab dem 1. Juli schrittweise wieder aufgenommen, sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch in einer Fernsehansprache. Damit will die griechische Regierung die durch die Coronavirus-Pandemie geschwächte Wirtschaft wieder ankurbeln.

In Griechenland waren am 23. März wegen der Corona-Pandemie strikte landesweite Ausgangsbeschränkungen in Kraft getreten. Schrittweise kehrt das Land nun zur Normalität zurück. Am Montag durften die berühmte Akropolis in Athen sowie alle anderen archäologischen Stätten unter freiem Himmel wieder für Besucher öffnen. Am 25. Mai sollen zudem die Restaurants im Land ihren Betrieb wieder aufnehmen. Wie Deutschland und die anderen EU-Staaten den Urlaub im Ausland in diesem Jahr möglich machen wollen, erfahren Sie hier.

18.03 Uhr: Die Spitzen der Bundesregierung darüber geeinigt, wie der Staat bei der wegen der Corona-Krise in die Schieflage geratenen Fluggesellschaft einsteigen soll. Die Einigung soll dem Bericht zufolge vorsehen, dass sich der Bund mit 25 Prozent plus einer Aktie an der Lufthansa beteiligt und ihr darüber hinaus weiteres Kapital bereitstellt. Zwei Aufsichtsräte sollen demnach von der Bundesregierung besetzt werden. Insgesamt dürfte sich die Beteiligung auf neun Milliarden Euro addieren.

Mehr dazu erfahren Sie hier: Regierung einigt sich offenbar auf Lufthansa-Rettung

Nach Corona-Krise: Italien öffnet Flughäfen ab 3. Juni

17.30 Uhr: Italien will im Zuge der Corona-Pandemie seine Flughäfen ab dem 3. Juni wieder öffnen. Dann sollten inländische und internationale Reisen wieder erlaubt sein, weshalb Transportbeschränkungen aufgehoben werden könnten, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Mittwoch in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen. Italien hatte angekündigt, dass ab dem 3. Juni die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein soll und es für sie keine pauschale Quarantäne mehr geben werde. Bereits seit dieser Woche gibt es wieder mehr Zugverbindungen innerhalb Italiens.

Mehr lesen: Urlaub in Italien: Wann und wie darf ich einreisen?

17.21 Uhr: Außenminister Heiko Maas hat sich nach ersten Beratungen mit den Nachbar- und Urlaubsländern der Deutschen zuversichtlich zum Abbau der Reisebeschränkungen noch vor den Sommerferien geäußert. „Wir hoffen, dass wir die weltweite Reisewarnung zumindest für die Europäische Union nach dem 14. Juni wieder aufheben und durch abgestufte Reisehinweise ersetzen können“, sagte er am Mittwoch. In den ersten beiden Beratungsrunden sei man diesem Ziel „ein gutes Stück näher gekommen“.

„Wir wollen auch in diesem Jahr der Corona-Krise einen europäischen Sommerurlaub möglich machen - aber unter verantwortbaren Umständen“, sagte Maas. Er betonte erneut, dass sie Sicherheit dabei im Vordergrund stehen müsse und nicht der Profit: „Klar ist: Wir wollen kein europäisches Wettbieten um Touristen.“

Mehr lesen: Ausland trotz Corona: Wo Urlaub 2020 möglich sein könnte

Brasilien meldet erstmals mehr als 1000 Tote in 24 Stunden

17.11 Uhr: Brasilien hat zum ersten Mal mehr als 1000 Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden vermeldet. Das Gesundheitsministerium in Brasília gab am Dienstagabend (Ortszeit) 1179 Corona-Tote mehr als am Montag bekannt. 188 von ihnen waren demnach jedoch bereits in den drei Tagen zuvor registriert worden. Nach dem Wochenende, wenn die Labors wieder in voller Besetzung arbeiten, steigen in Brasilien die Zahlen der Corona-Nachweise und der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gewöhnlich an.

https://img.waz.de/img/panorama/crop229158636/0453575455-w619-cv4_3-q85/7179bb32-9aaf-11ea-8968-f34f852cdf00.jpg
In Brasilien sind bereits fast 17.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, Foto: Lucas Silva / dpa

Bundesregierung macht Hoffnung auf Sommerurlaub

16.18 Uhr: Sommerurlaub trotz Corona-Krise - die Bundesregierung macht Hoffnung, dass das klappen könnte. Er sehe „gute Chancen, dass die Menschen im Sommer in ihre liebsten europäischen Urlaubsregionen reisen können“, sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, am Mittwoch am Rande einer Videokonferenz der zuständigen EU-Minister.

Zugleich stellte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium klar, dass der Urlaub in diesem Jahr anders werden wird als sonst. „Wir werden mit Einschränkungen leben müssen.“ Abstands- und Hygieneregeln müssten konsequent eingehalten werden. „Wir wollen den innereuropäischen Reiseverkehr wiederbeleben“, sagte Bareiß.

Virologe Christian Drosten hatte davor gewarnt, die Coronavirus-Epidemie zu verharmlosen. Hintergrund ist eine Studie, an der auch die Berliner Charité beteiligt ist. Lesen Sie mehr: Warum Corona-Pandemie nicht verharmlost werden darf

Gericht: Schließung von Tantra-Studios ist rechtswidrig

14.29 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat an demokratisch gesinnte Initiatoren der Corona-Proteste appelliert, sich nicht von Extremisten vereinnahmen zu lassen. Die Veranstalter der Kundgebungen sollten sichergehen, dass sie nicht missbraucht werden, sagte Seehofer am Mittwoch in Berlin. „Wir müssen darauf achten, dass Extremisten hier nicht Oberwasser bekommen.“ Die Unterwanderung der Demonstrationen bereite ihm große Sorge, fügte Seehofer hinzu.

14.25 Uhr: Der Staat hat die Lohnfortzahlungen verlängert für Eltern, die wegen geschlossener Schulen und Kitas nicht zur Arbeit können. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine entsprechende Ausweitung der geltenden Regelung auf den Weg gebracht, die Ende März wegen der Corona-Pandemie beschlossen worden war.

14.05 Uhr: Die „Alles ohne Strom“-Tournee der Toten Hosen muss wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Das kündigte die Band am Mittwoch bei Facebook an. Mehr dazu hier:

Regierungskabinett beschließt freiwillige Lösung für Reisegutscheine

12.32 Uhr: Wer wegen der Corona-Krise eine Pauschalreise nicht antreten kann, kann sein Geld zurückverlangen. Eine zuerst von der Bundesregierung geplante Gutschein-Lösung soll es nur noch als freiwillige Möglichkeit für Verbraucher geben. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen.

Eine verpflichtende Gutscheinlösung hatte die EU-Kommission abgelehnt. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) appellierte gleichwohl an Betroffene, einen Gutschein zu akzeptieren: „Wer sich für einen Gutschein entscheidet, leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen im Reisesektor zu erhalten.“ Lesen Sie hier: Hunderte Camper aus Deutschland sitzen in Marokko fest

11.47 Uhr: Das Ansteckungsrisiko nach einer Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft ist einer Studie zufolge etwa so hoch einzustufen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Das hat eine Untersuchung unter Leitung des Bielefelder Forschers Kayvan Bozorgmehr ergeben. Das Virus könne sich rasch ausbreiten, wenn es einmal durch Bewohner oder Personal in die Unterkunft gelangt sei, sagte der Studienleiter der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der SWR über die Untersuchung berichtet.

Die noch unveröffentlichte Studie gilt als erste wissenschaftliche Untersuchung dieser Art, die sich mit Corona-Ansteckungsrisiken in Flüchtlingsheimen befasst.

Peter Maffay ist besorgt um Musik-Branche – und schreibt Brief an Merkel

10.10 Uhr: Der Rock- und Popsänger Peter Maffay (70) hat in einem TV-Interview nachdrücklich auf die Notsituation der Musik-Branche in der Corona-Krise hingewiesen. Die ganze Branche stehe mit dem Rücken zur Wand, sagte er am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“.

Vor allem die Situation der Dienstleister der Musikbranche bereitet Maffay Sorgen. „Ich weiß, dass die Existenzen ihrer Familien bedroht sind. Es ist sogar eine sehr prekäre Lage, die ein Handeln – und zwar jetzt – nötig macht.“ Das seien bedrohliche Szenarien, die keinen Aufschub duldeten. Er verglich deren Stellung mit denen der Zulieferer in der Autoindustrie. Wenn die wegfielen, könne keine Produktion mehr garantiert werden. Das sei in der Musikbranche genauso.

9.26 Uhr: Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce plant die Streichung von mindestens 9000 Stellen wegen des Einbruchs des Luftverkehrs während der Corona-Pandemie. „Diese Krise haben nicht wir verursacht. Aber wir müssen uns der Krise stellen“, sagte Konzernchef Warren East am Mittwoch in London.

Lohnersatz für Eltern wird wohl verlängert

7.48 Uhr: Dass der Lohnersatz für Eltern bei geschlossener Kita in der Corona-Krise verlängert wird, bestätigte auch Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Am Mittwochmorgen sagte sie im ZDF-„Morgenmagazin“, dass das Kabinett die Verlängerung der Zahlung heute beschließen werde. „Die Lohnfortzahlungen werden weitergehen bis zu 20 Wochen.“

Mehr zum Thema: Wann öffnen Kitas wieder? Erweiterte Notbetreuung ab 11. Mai

Brasilien: Mehr als Tausend Corona-Tote binnen 24 Stunden

1.00 Uhr: Die Corona-Pandemie zwingt Millionen Arbeitnehmer zur Arbeit in den eigenen vier Wänden. Aber wie geht es nach der Krise weiter? Wird das Coronavirus die Arbeitswelt auf Dauer verändern? Bleibt das Arbeiten tatsächlich mobiler? Lesen Sie hier: Was vom Homeoffice nach der Corona-Krise bleiben wird

0.07 Uhr: In Südamerika breitet sich das Coronavirus weiter drastisch aus. In Chile ist innerhalb von 24 Stunden die höchste Zahl an Corona-Todesfällen und Neuinfektionen seit Beginn der Epidemie in dem Land registriert worden. 3520 Menschen hätten sich neu angesteckt, 31 Erkrankte seien gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Seit dem ersten Auftreten des neuartigen Virus in dem südamerikanischen Land Anfang März gab es damit laut den offiziellen Statistiken fast 50.000 Infektionen und mehr als 500 Todesfälle.

Auch in Brasilien ist die Lage ernst. Dort sind erstmals mehr als tausend Todesopfer der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden am Dienstag seit dem Vortag 1179 Todesfälle registriert.

Die Gesamtzahl der offiziell gezählten Todesfälle in Brasilien stieg damit auf 17.971. Die Zahl der verzeichneten Infektionen wuchs dem Ministerium zufolge um 17.408 neue Fälle auf 271.628. Bei den Infektionszahlen liegt Brasilien weltweit inzwischen auf dem dritten Rang hinter den USA und Russland. Lesen Sie auch: Diese Medikamente werden gegen Covid-19 getestet

0.01 Uhr: Wir starten unser neues Blog zur Coronavirus-Krise. Mehr zu den Entwicklungen der vergangenen Tage erfahren Sie hier in unserem letzten Newsticker zur Corona-Lage.

Coronavirus-Pandemie in Deutschland und der Welt: